Vampire´s bloody kisses

Camui lief neben seinem älteren Bruder her und sah ihn immer wieder von der Seite her an. Dieser bemerkte dies natürlich, doch reagierte er nicht darauf, das hatte er nicht nötig. Der Jüngere seufzte und fragte dann: "Wieso ignorierst du mich eigentlich ständig, außer ich mach was in deinen Augen falsch?" Er wollte eine Antwort darauf und Kami blieb sogar stehen, drehte seinen Kopf und sah ihn hochmütig an. "Nun, das ist einfach erklärt, so dass auch du es verstehst. Bei deiner Geburt ist etwas schief gegangen, so dass du keinerlei Stolz, Ehre und Würde dein Eigen nennen kannst. Es widert mich an, wenn du dich wie ein Mensch benimmst, die zu nichts Besserem dienen, als zu unserer Nahrung oder als Zeitvertreib um die eigenen Fähigkeiten auszuprobieren. Deine vielen Gefühle sind nicht normal für unsere ahnenträchtige Familie!" Camuis unterschiedliche Augen sahen den Älteren betroffen an, ganz so ehrlich und genau hatte er es nun doch nicht wissen wollen. "Seltsam nur, dass nur du derjenige bist, der mir das sagt." Kami ließ ein herablassendes Lächeln sehen und entgegnete: "Die anderen stehen unter uns, selbstverständlich sagen sie dir das nicht. Sie können es sich nicht erlauben." Camui senkte den Blick und dann den Kopf und nickte dann. Stimmte schon, Kami war der höchste unter ihnen, in ihrer Familie und in der Zusammenkunft. Er kam gleich danach und laut Rangordnung durften nur diejenigen, die über einem selbst standen Kritik üben und nun ja, das war in seinem Fall eben nur Kami.

Doch dann wurde er richtig trotzig und sah seinem Bruder in die silbrig-kalten Augen. Wut funkelte in den unterschiedlichen des Jüngeren, während er hin anzischte: "Ich werd mich sicher nicht ändern, nur weil du es für falsch hältst, dass ich noch Gefühle habe. Ich will kein abgestumpfter, sadistischer Eisblock so wie du sein!" Damit lief er einen Schritt und machte einen kleinen Sprung, währenddessen er sich verwandelte und als junger schneeweißer Kater auf lautlosen Pfoten wieder aufkam. Noch ein letzter gekränkter und wütender Blick auf Kami und er verschwand um die nächste Hausecke und ging seiner Nase nach, die ihm Futter weiter voraus anzeigte, weshalb er nach einigen Windungen in eine kleine Gasse kam. Dort sah er sich um, entdeckte aber gerade nichts, weshalb er sich wieder zurück verwandelte. In seinem beigen Kapuzenpulli und enger Jeans sah er aus wie jeder andere Jugendliche auch. Nur mit dem Unterschied, dass er ein hoher Adliger und Vampir war. Dank ihrer Ahnenlinie konnten er und sein Bruder auch einige wenige Stunden am Tag (Morgen- oder Abenddämmerung) schon draußen sein, so wie jetzt auch. Camui brummte vor sich hin und betitelte seinen Bruder mit einigen Worten, für die er mindestens einen Peitschenhieb pro Wort bekommen hätte. Doch dann knurrte sein Magen und er roch zwar menschliches Essen, schrieb das aber einer der Mülltonnen weiter hinten zu. Er brauchte was ganz anderes und mit einem resignierten Seufzen ließ er sich einfach dort wo er war mit dem Rücken an der Wand hinab auf den Boden gleiten und blieb da einfach sitzen. Er zog sich die Kapuze ins Gesicht, lehnte den Kopf nach hinten und schloss die Augen. Auch als er hörte, wie sich ihm jemand leise näherte - schließlich hörte er besser als ein Mensch - blieb er weiterhin so unbeweglich sitzen, wobei sein Gesicht bis zum Mund im Schatten der Kapuze lag.

Ikuma genoss die letzten, verblassenden Sonnenstrahlen und ließ sie sich auf die nackten Arme und das Gesicht scheinen. Die Nacht würde wieder bitterkalt werden und in der Kellerwohnung in der er momentan hauste, war es nicht nur arschkalt sondern auch noch feucht und modrig. Aber immer noch besser als nichts. Lieber dort, als draußen im Regen zu schlafen. Die Gitarre hielt er lässig in der linken Hand, während er in der rechten einige Geldstücke hatte, die er sorgsam durchzählte. Genug Yen um sich noch eine leckere Portion Nudeln zu kaufen und für ein weiteres kleines Mahl würde es auch reichen. Zufrieden lächelnd ließ er die Münzen und Scheine in seine Hosentasche fallen und bog in die lange Gasse ein, die er immer als Abkürzung zum Imbissstand benutzte. Dafür zog er jetzt die dünne Wolljacke enger um sich zusammen und fluchte innerlich über die zerrissenen Jeans, die nicht wirklich wärmespendend waren. Trotzdem summte er eine fröhliche Melodie vor sich hin, verstummte aber, als er jemanden auf dem Boden sitzen sah. Er näherte sich ihm noch etwas, blieb dann aber in einiger Entfernung stehen.

Umdrehen, weggehen und so tun als hätte er ihn nicht gesehen? Die Gestalt schien ihn ja nicht bemerkt zu haben. Oder einfach weitergehen - dann würde die Gestalt ihn aber bemerken. Ach was sollte es - Ikuma war gut im Sprinten und würde schneller aus der Gasse draußen sein als... Warum wirkte die Gestalt eigentlich so eigenartig auf ihn? Nervös leckte er sich über die Lippen, atmete leise durch und beherrschte sich auch wieder, während er schon entschlossenen Schrittes auf die Gestalt zutrat. "He da.." Die Hände behielt Ikuma lieber bei sich und stupste die Gestalt leicht mit der Spitze seines Stiefels an. "Lebst du noch?" Eine berechtigte Frage. So versuchte er tatsächlich einen Blick unter die Kapuze zu werfen, ohne ihm dabei zu nahe zu kommen. "Du siehst aus als könntest du was zu essen vertragen..."

Die Schritte hielten in seiner Nähe inne, aber noch nicht so nahe, dass er sich die Mühe gemacht hätte seine Augen zu öffnen. Sein Magen allerdings - eine Eigenart von ihm - knurrte, weil sein Körper und seine Sinne mehr als nur spürten, dass die Nahrung da war, die er brauchte. Leicht bewegte er seine Finger, die Hände hatte er in die Tasche seines Pullis gesteckt. Huuuunger! Oder sollte man bei ihm lieber von Durst reden? "Mhmmm..." kam es leise brummend von ihm, als er angestupst wurde. Aber als er die Frage hörte, verzogen sich seine Lippen zu einem leichten Lächeln, nein war er nicht. Aber diese Wahrheit behielt er für sich, zunächst noch. Camui nahm seinen Kopf für ihn langsam, für Menschen normal schnell, von der Wand hinter ihm. Seine Augen und Nase lagen noch im Schatten seiner Kapuze, doch er konnte den Menschen vor sich gut sehen. Eine schnelle Musterung und er kam zu dem Schluss, dass er äußerst lecker war. Nicht nur als Nahrung.

"Damit hast du Recht, ich kann echt was zu essen vertragen." Wieder umspielte ein Lächeln seine Mundwinkel, diesmal jedoch amüsiert. Geschmeidig erhob er sich daraufhin und sah einfach geradeaus, wodurch er dem jungen Mann in die Augen sah. "Du hast nicht zufällig was zu essen bei dir?" fragte er mit einem kleinen Schmunzeln und schob dann die Kapuze zurück. Keine Rasse mochte es, wenn man sein Gegenüber nicht richtig erkennen konnte und Camui gefiel der Jüngere. Sein unterschiedlich farbigen Augen lagen weiterhin auf dem anderen, während er die Hände in der Tasche behielt, die hatte er auch beim Aufstehen nicht raus genommen. Brauchte er auch nicht. Kalt war ihm nicht, denn er selbst hatte immer, außer nach dem Genuss von menschlichem Blut, eine niedrigere Temperatur als ein Mensch. Außerdem machte ihm das Wetter, egal wie viel Grad es über oder unter Null waren nichts aus. Schwitzen konnte er nicht mehr. "Wie heißt du?" fragte er neugierig nach und das mit einem entwaffnend kindlich wirkenden Lächeln.

Noch während er das Geld verstaute, überlegte er, was genau er sich bestellen wollte. Viel Auswahl war ja nicht da, aber manchmal hatte der Imbissladen mit dem netten alten Mann auch was Neues auf Lager. Zuversichtlich und überaus hungrig ging er dann auf die Gestalt am Boden zu. Er war ja schließlich nicht feige und auf große Umwege hatte er jetzt auch keine Lust mehr. Es war spät, es wurde kalt und sein Hunger immer größer. Nach dem sanften Tritt kam auch ein Geräusch von der Gestalt und übertönte beinahe seine Frage, ob er noch leben würde. Schöne Lippen hatte der Fremde ja, wie er sogleich feststellen konnte. Keine aufgerissenen wie die meisten anderen Straßenpenner. Aber irgendwie wirkte der Typ auf ihn auch nicht wirklich als ein solcher. Viel mehr als ob er sich... "Hast du dich verirrt? ... Oder warum sitzt du hier in der Kälte? Du könntest dir ja was wegholen. In der Sonne da vorne ist es noch schön angenehm." Mit den Worten deutete Ikuma auf das andere Ende der Gasse. Er legte den Kopf schief, als er sah wie der Fremde eine Hand hob und sich die Kapuze nach hinten schob. Jetzt konnte er auch endlich sehen, mit wem er da eigentlich sprach. Die Bezeichnung schön war durchaus zutreffend, vielleicht aber auch ein wenig untertrieben. Auf alle Fälle war ihm sein Gegenüber sofort sympathisch, was ein strahlendes Lächeln auf den Lippen Ikumas hervor zauberte.

"Leider nicht, aber ich will mir gerade was zu futtern holen. Komm doch mit!" Erst jetzt bemerkte er auch die Unterschiedlichen Augenfarben und runzelte flüchtig die Stirn. Kontaktlinsen? Dafür dass er ihn auf der Straße gefunden hatte, schien der sich aber ganz schön was leisten zu können. "Du musst übrigens mitkommen. Ich hab dich gefunden. Und was man findet, gehört einem." Er sah ihn bei diesen Worten ganz ernst an. Plötzlich musste Ikuma doch lachen, wobei er die Hand leicht vor den Mund hob. Mit einem leisen Räuspern wollte er seinen spontanen Spruch überspielen und sein Gegenüber gar nicht erst darauf antworten lassen. "Oh ehm... Ich bin Ikuma! und du?" Langsam wollte er voran gehen, denn jetzt knurrte auch sein Magen hörbar.

Camui brummte einfach ein wenig und musste dann ein wenig lächeln. Verirrt? Jetzt musste er doch tatsächlich grinsen und war kurz davor zu lachen. Aber erst einmal stand er auf, folgte der Deutung zum Ende der Gasse und muss dann wirklich leise lachen. "Ich hol mir nicht so schnell was weg, keine Sorge. Verirrt habe mich auch noch nie." Das war auch nicht möglich, da Vampire - selbst die niedersten - einen inneren Kompass besaßen und einen einmal gegangenen Weg nicht mehr vergaßen und war er noch so verwinkelt. Dann schob er seine Kapuze zurück und begegnete dem strahlenden und schönen Lächeln mit einem eigenen fröhlichen und etwas neugierigen. Für einen Menschen sah der andere wirklich sehr gut aus. Dann fragte er ihn, ob er was zu essen dabei hätte und bekam noch eine Antwort.

"Okay??" Camui mochte den anderen, einfach so und irgendwie. Normalerweise dauerte es ein bisschen länger, bis er sich entschieden hatte ob er wen mochte oder nicht. Aber gerade ging das sehr schnell, lag wohl auch daran, dass der Mensch nett war, freundlich und um die Gesundheit eines Fremden besorgt. Hatte er eher selten bei dieser Rasse bemerkt und kennen gelernt. Camui sah ihn weiterhin an und freute sich darüber, dass es langsam dunkler wurde. Aber Hunger hatte er trotzdem noch. Doch dann lachte er los und schüttelte seinen Kopf, während er meinte: "Du bist lustig!" und weiter dachte Dich töte ich zum Schluss. Immer noch amüsiert und nun breit grinsend, legt er seinen Kopf etwas schief und antwortet: "Für eine Weile magst du damit sogar Recht haben." Das Lachen des anderen fand er angenehm, sogar niedlich wie er die Hand leicht anhob um den Mund zu verdecken. Man musste allerdings schneller sein, um einen Vampir an irgendeiner Reaktion zu hindern, klappte deswegen auch jetzt nicht. "Man nennt mich Camui." Mit einem Lächeln sah er ihn weiterhin an und kam dann etwas näher, so nahe, dass nur noch eine handbreit Platz zwischen ihnen war. So sah er ihm in die Augen und lächelte noch immer. "Hübsch." kam es nur von ihm, während er sich dann mit einem Hüpfer umdrehte und los ging. "Wolltest du nicht irgendwo hin?"

"Irgendwann ist immer das 1. Mal!", konterte er geschickt und streckte ihm auch prompt die rosige Zunge raus. Innerlich aber bewunderte er ihn, für eine solche Gesundheit. Er selbst hatte schon oft genug im Fieberwahn gelegen und um sein Leben gekämpft. Aber der Gedanke war schnell verdrängt und vor allem auch wieder vergessen. Der Fremde faszinierte ihn sichtlich und er musterte ihn wesentlich länger und ausgiebiger als sonst einen. Jedoch nicht aufreizend, sondern einfach nur neugierig und eben fasziniert. "Wenn du meinst.." Er grinste ihn auf die lustig-Sache leicht an und überspielte alles weitere mit einem schlichten Schulterzucken. "Camui.. eigenartiger Name. Hört man nicht oft." Ikuma runzelte leicht die Stirn und blieb stehen, als der noch-Fremde auf ihn zutrat. Dann aber hielt er den Atem an, als Camui nicht nur näher kam, sondern auch seine ganz persönliche Schutzsphäre durchbrach ohne zu fragen. Er verspannte sich sofort und das Lächeln aus seinem Gesicht schwand, kam er auch sofort wieder, als er das Kompliment vernahm. "Danke, du aber auch." Ein erneutes leises Lachen drang über seine Lippen und die Verspannung löste sich wieder. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber ein klein bisschen bedroht hatte er sich schon gefühlt.

"Essen wollte ich gehen!" Verwirrt sah er ihm hinterher, ehe er sich selbst einen Ruck gab und Camui auch direkt folgte. Mit ein paar schnellen Schritten hatte er ihn wohl eingeholt. "Ich geh immer vorne beim Imbiss essen. Da hat es totaaaaal leckere Nudelgerichte! Aber der hat auch Fleisch und so.." Er wusste ja nicht, was der andere bevorzugte und zählte kurzerhand sämtliche Snacks auf, die ihm einfielen. "Da vorne ist er schon, siehst du?" Der Imbissladen stand im Schatten. Ikuma aber sprang mit einem breiten Grinsen in die Sonne und tankte sich erstmal wieder mit Wärme auf. "Herrlich! Könnte noch ein bisschen wärmer werden, findest du nicht auch?" Fragend sah er sich nach Camui um, ehe er zum Imbissstand ging.

Diese Konter ließ den noch jungen Vampir schmunzelnd nicken. Krank war noch nie gewesen, höchstens einmal so etwas ähnliches, wenn er Blut brauchte und es nicht bekommen konnte, weil Kami ihn im Kerker eingesperrt hatte um ihn zu strafen. Der Musterung begegnete er mit einem versteckten, leicht selbstgefälligen Lächeln. "Nun ja, zu meiner Zeit war das ein durchaus gängiger Name. Zumindest in meinen Kreisen, die sich diesen Namen leisten konnten. Konnte nicht jeder, er bleibt meistens nur einigen Familien vorbehalten, Traditionsgemäß eben." Kurz entschlossen kam er dann auf ihn zu, so dicht, dass er den Atem des Menschen spüren konnte und meinte nur, dass er hübsch sei. Dabei lächelte er ihn an, merkte die Verspannung, störte sich aber kein bisschen daran. "Dank zurück." grinste er dann und entfernte sich mit einem Hüpfer um los zu gehen. "Stimmt, wolltest du." grinste er immer noch und hielt sich beim Gehen stets im Schatten auf.

Geduldig hörte er sich die Aufzählung des Angebotes vom Imbiss an, merkte sich aber nichts davon, interessierte ihn auch herzlich wenig. "Ich seh´s. Recht klein, aber wenn es schmeckt, ist das ja egal." bemerkte er und wartete dann im Schatten, den der Imbiss warf, während Ikuma sich in der Sonne aufhielt, die zwar nur schwach war, aber immer noch stark genug, dass sie ihm Schmerzen bereiten würde. Verbrennen würde er um diese Uhrzeit nicht mehr, aber Sonnenstrahlen waren eines der wirksamsten Mittel um einem Vampir leicht und starke Schmerzen zuzubereiten. "Ich mag den Winter lieber." gab er dann mit einem breiten Grinsen zu und deutete dann hinter sich. "Ich dachte, du wolltest dir was holen?" Er selbst würde sich natürlich nichts holen, auch wenn er genug Geld bei sich hatte um sich einen Diamantring zu kaufen.

Irgendwie kam er nicht so ganz mit, wovon Camui gerade sprach und nickte deshalb nur. Aber bevor er völlig blöde dastand, fragte er doch lieber nach. "Und was sind deine Kreise?" Er vermutete bereits, dass er vielleicht auf eine lange Ahnenreihe zurückblicken konnte - er selbst hatte von seiner eigenen Familie keinen Schimmer. Er war in einem Waisenheim aufgewachsen und war dann schließlich entlassen worden. Die Schule hatte er wohl fertig gemacht, aber danach war es bergab gegangen und nun schlug er sich mit Gelegenheitsjobs oder Gitarrenspielen durch. Der Gedanke an Essen ließ seinen Magen knurren und so ging er mehr oder weniger gemütlich neben Camui einher. Zumindest bis er den Sonnenfleck sah und sich direkt in der leichten Wärme sonnte. "Den Winter? Der ist doch viiiiel zu kalt und man wird ständig krank. Neeein, ich hab den Sommer viel lieber. Und den Frühling. Und den Herbst, solange es noch warm ist."

Dann nickte er und trat wieder in den kalten Schatten ein, wo er den Imbissmann mit einem strahlenden Lächeln begrüßte. "Oi da! Was gibt's heute Leckeres? Was kannst du uns empfehlen?" Der Verkäufer zählte gleich das übliche auf - und dann seine Spezialität, mal wieder etwas Neues. "Ooh.. das klingt lecker! Wie viel kostet es?" Aber der Preis gefiel Ikuma gleich viel weniger, weswegen er nicht lang überlegte. "Hat das überhaupt schon jemand probiert? Nein? Dann gib es mir zum Sonderpreis und ich koste vor!" Schnell hatte er in seiner Hosentasche gewühlt und ihm sowohl einen Schein, als auch etliche kleine Münzen hingelegt. Nicht viel - im Grunde reichte es gerade mal für 2 mickrige Sate-Spieße, aber der Verkäufer nickte lachend, sackte das Geld ein und gab seinem Stammkunden gleich eine riesige Portion. Sofort schob er die Essstäbchen rein und schob sich was davon zwischen die Lippen. "Leeeeecker!! Das musst du unbedingt probieren, Camui!"

Camui lächelte leicht als er die Frage hörte und verneigte sich plötzlich so elegant und in der Art wie damals in Europa bei Hofe. Ja, auch seine Familie war zu der Zeit dort gewesen, war an Königshäusern gewesen und hatte sich vornehmlich die hübschen jungen Pagen als Nahrung gesucht. Wenn damals ein Aristrokat krank wurde, lag es nicht an einer Seuche, sondern an einer seltenen Blutarmut. Ihrer Familie hatte es sehr viel Vergnügen bereitet so ganze Viertel langsam dahinsiechen zu lassen. Jeden Abend etwas mehr Blut. Jetzt jedoch sah Camui mit seinen unterschiedlichen Augen aus seiner Verneigung zu Ikuma hoch, als er ihm antwortete: "Der Hochadel zählt zu meinen Kreisen. Seit über 900 Jahren gehört meine Familie zu den ersten in diesen Kreisen." Anschließend ging er los, hatte der Mensch doch eindeutig Hunger gehabt. Während er die Gasse entlang ging, vermied er schon ganz automatisch die helleren Flecken, die das Sonnenlicht manchmal auf den Boden malte. Er blieb stehen und beobachtete den Jüngeren, wie dieser auf einem Sonnenfleck stehen blieb und meinte, dass er alle anderen Jahrenszeiten viel lieber hatte. "Die Kälte stört mich nicht. Aber die Sonne ist in dieser Jahreszeit sehr viel schwächer und das gefällt mir. Aber mir gefällt die Vegetation im Frühling am besten, danach die im Herbst wegen der schönen Blätterfärbung."

Nachdem Camui weiter gegangen war, zu dem Imbiss, der im Schatten stand, blieb er schräg hinter dem Menschen stehen, als dieser den Besitzer begrüßte. Interessiert hörte er zu, beobachtete den Mann im Imbiss und ließ ein Lächeln sehen, als er den Preis hörte. Hier hatte er noch eines der seltenen Beispiele, dass es gute Menschen gab. Auch wegen der Größe der Portion, die Iku bekam. Camui trat etwas näher, betrachtete den älteren Mann und dieser fühlte sich für einen Moment unwohl, ehe er lachend zu Ikuma sah und bemerkte: "Hat es schon mal nicht geschmeckt, du Bengel?" Der Vampir mit den selbst unter seiner Rasse, seltenen Augen richtete diese auf den jungen Menschen und schon musste er lachen. "Iss du nur. Mir würde es nicht bekommen." Warum das so war, behielt er noch für sich, doch da das Gericht sehr gut gewürzt schien, konnte man dies als Grund annehmen. Dem Vampir jedoch verlangte es nach wie vor nach Blut, doch die beiden Menschen, die sich in seiner unmittelbaren Nähe aufhielten, wollte er nicht. Der Besitzer war ihm erstens zu alt und zweitens war er ein guter Mensch. Tja und Ikuma? Der war viel zu gut und interessant, um einfach nur ausgesaugt zu werden. "Wollen wir nach dem Essen was gemeinsam unternehmen?" fragte er mit einem Lächeln und weil er Hunger bzw. Durst hatte, setzte er unwillkürlich seine Anziehungskraft dabei ein, was sogar der Mittvierziger im Imbiss bemerkte und sich trotz seines hetero seins angezogen fühlte.

Der Waisenjunge betrachtete Camui verwirrt und nickte auf seine Erklärung lediglich. Allmählich glaubte er ja, dass der hübsche Mann in einer völlig anderen Welt lebte. In seiner ganz eigenen, oder so. Allerdings konnte an der Geschichte vielleicht sogar was dran sein. Noch tat er das als Unsinn ab und lächelte ihn mit einem weiteren Schulterzucken an. Das Thema hatte er sowieso ganz schnell vergessen, als sie beim Imbissstand ankamen. "Willst wohl deine vornehme, adelige Blässe behalten, was? Man in welchem Jahrhundert lebst du, eh?" Er lachte leise, amüsierte sich sichtlich über Camui. Er hatte wirklich nicht den geringsten Schimmer, wen er da eigentlich vor sich sah.

Der Besitzer hatte alle seine Sympathien und er freute sich sichtlich, als Ikuma das Essen so gut schmeckte. Rasch hatte er sich 1/3 der ganzen Portion in den Mund geschoben und kaute genüsslich mit geschlossenen Augen. Die ersten paar Bissen verschlang er immer regelrecht, bevor es ihm doch noch jemand wegnehmen konnte und erst wenn sein ärgster Hunger gestillt war, ließ er sich mehr Zeit. "Hier schmeckt es mir immer!", antwortete er zwischen zwei Bissen. Sein Gesicht hatte nun sichtlich mehr Farbe bekommen und seine Augen glänzten verlockend und voller Zufriedenheit. Hungern war wirklich nicht seine Stärke, aber oft die einzige Möglichkeit, die ihm blieb, wenn er mal wieder kein Geld hatte. "Allergie, was?" Er blinzelte zu Camui hoch und atmete plötzlich tief durch. "Boah ich bin schon fast voll. Aber das ist so lecker.. Das landet alles noch in meinem Bauch!" Der Besitzer lachte leise und meinte, dass es Nachschlag nur jetzt sofort geben würde, aber Ikuma winkte grinsend ab. Mehr würde er wirklich nicht runterkriegen und mitnehmen konnte er es auch nicht. Dafür hatte er zuviele Ratten und Ungeziefer in seiner "Wohnung". Bei Camuis Frage senkte er die Pappschüssel, leckte sich über die Lippen und vermochte es nicht mehr, seinen Blick von ihm zu lösen. Ein süßer Schauer durchlief seinen Körper. "Wir können auch sofort was machen." Schon wollte er die Schüssel wegstellen und das obwohl er noch gar nicht fertig gegessen hatte. Aber der Anziehungskraft vermochte nun wirklich niemand zu widerstehen.

Camui schmunzelte in sich hinein, es war zwar nicht so, dass er Gedanken lesen konnte, wie es ihr Vater getan hatte, aber es war doch offensichtlich, dass ihm der Mensch nicht glaubte. Oder eher, dass dieser an seinem Verstand zweifelte. Was auch kein Wunder war, so wie er ihm ständig antwortete. Aber wieso auch nicht? Es war zwar reichlich unglaubwürdig, aber nun ja, so wirkte die Wahrheit manches Mal. Den Vampir störte das herzlich wenig, ihn hatte es bisher nur zwei mal interessiert, was ein Mensch von ihm hielt. Er antwortete auf die Sache mit der Sonne und musste lachen, als er die Fragen von Ikuma hörte. Doch nun war er es, der einfach drauf nickte. "Lass mich überlegen... im 19. Jahrhundert manchmal. Vor allem, wenn ich zu Hause bin." Ein amüsiertes Grinsen erschien auf seinem Gesicht, während die unterschiedlichen Augen zu dem Jüngeren hinüber funkelten.

Camui blieb im Schatten der Imbissbude stehen, beobachtete den Besitzer und kam zu dem Schluss, dass dieser ein guter Mensch war, denn eine bestimmte Absicht lag nicht hinter seiner Güte, die er Ikuma entgegen brachte. Der Adlige lächelte, als er hörte, dass es ihm hier immer schmeckte und als er ihn wieder ansah, wunderte er sich flüchtig über die Veränderung des Jüngeren. Ja, sein Aussehen hatte sich etwas verändert, aber vor allem seine Ausstrahlung und Camui reagierte darauf. Nachdem er ihm gesagt hatte, dass ihm das Essen nicht bekommen würde und er die Frage darauf hörte, musste er schmunzeln. "Kann man so sagen." Dann lachte er jedoch über den Ausspruch und meinte: "Du wirst einen richtigen Kugelbauch bekommen." Was ja nicht das Schlimmste wäre. Schlimmer war sein eigener Hunger, sein Verlangen nach frischen, jungem und köstlichen Blut wurde immer stärker. Er wollte aber trotz der Gefahr, die er womöglich für Ikuman darstellte, nicht auf seine Gesellschaft verzichten. Aber er brauchte ein Opfer und so stellte er seine Frage ob sich nach dem Essen etwas gemeinsam unternehmen wollten, auch mit der für seine Familie traditionsgemäßen Verführungs-Charme, ihre Anziehungskraft wirkte sogar auf andere Vampire.

Deswegen war er auch nicht überrascht, dass der Jüngere die Pappschüssel sinken ließ und sofort mit ihm gehen wollte. Camui trank sich ein wenig an den Augen des anderen satt, ehe er ihm die Hand auf das Handgelenk legte und rauchig von sich gab: "Iss lieber erst auf. Du kommst nicht immer an Nahrung..." Camuis blaue und silberne Augen hielten Ikuma noch ein wenig gefangen, ehe er ihn los ließ und sich umdrehte. Er beobachtete lieber die Menschen, die gerade auf der anderen Straßenseite vorbei hasteten. Wie immer in Eile und ohne Zeit für andere zu haben. Ihr schwachen Wesen... "Fertig?" fragte er nach einigen Sekunden und sah vom Besitzer, der irgendwie innerlich unruhig war, weil er nicht wusste, warum er den - zwar gut aussehenden - MANN auf einmal so attraktiv fand. Er konnte es sich einfach nicht erklären. Caumi beachtete ihn nicht weiter, sondern sah Ikuma an, lächelte und zog ihn mit Kraft, aber behutsam an sich. "Wo könnten wir allein sein?" fragte er nach und war sich nicht sicher ob er ihn vernaschen oder doch lieber anknabbern sollte.

Ikuma tat Camuis Gerede als blanken Unsinn ab und lächelte ihn nur wohlwollend an oder gab etwas Spöttisches von sich. Er hatte schon so viele verrückte Spinner auf der Straße kennen gelernt, vermutlich war der hübsche junge Mann nicht sehr viel anders. Es kam ihm trotzdem so vor als sei sein Gegenüber wesentlich gebildeter als der Rest derer, die auf der Straße lebten. Über den Spruch mit dem Kugelbauch lachte er herzlich und rieb sich über besagten. "Gut möglich, aber ist mir egal. Ich hab schon lange nicht mehr so viel Essen in meinem Bauch gespürt." Seine Worte klangen nicht jammerhaft, sondern stellten nur eine Tatsache klar, über die er in diesem Moment noch grinsen konnte. Dann aber ließ Camui seinen Charme spielen und Ikuma unterlag ihm voll und ganz, vergaß das Essen und dass er vielleicht so schnell nichts mehr bekommen würde. Er sah nur noch den schönen Mann vor sich und alles andere wurde ausgeblendet. Der intensive Augenkontakt ließ ihm die Knie butterweich werden und das sie ihm nicht wegknickten, war ein Wunder. Aber auch das bemerkte er nur am Rande. Er war absolut außerstande sich gegen ihn zu wehren oder den Blick auch nur abzuwenden - nicht dass er das wollte. Im Gegenteil. Trotz der kalten Haut des Vampirs, brannte die Stelle an der er ihn berührte als hätte man heiße Säure darüber gegossen und nur langsam kam er den Worten nach und aß die letzten Bissen auf. Dass der Imbissbesitzer sie beide, aber vor allem Camui beobachtete, bekam er nicht mit. Er wusste nicht einmal mehr, dass er überhaupt existierte.

"Hai.." Natürlich war er fertig. Aber für Camui würde er auch bereit sein, wenn er nicht fertig war. Das eigenwillige Band hatte sich gelöst, als Camui mit dem Rücken zu ihm stand, doch jetzt wo sich ihre Augen wieder trafen, war Ikuma völlig von ihm gefesselt. Willig trat er noch näher auf ihn zu, schmiegte sich sogleich an ihn und schlang seine Arme um die Körpermitte. "Da hinten.." Dass seine Worte auf diese Art keinen Sinn ergaben, wurde ihm sofort selbst klar und er lächelte entschuldigend. "Da hinten ist eine Lagerhalle. Dort können wir alleine sein.." So löste er sich auch von Camui und wollte ihn mit dorthin ziehen. Es kam ihm gar nicht in den Sinn, dass er sich damit vermutlich in sein eigenes Grab brachte oder sich selbst eine Falle stellte. Dafür war er zu fasziniert von dem Fremden und konnte den Blick kaum von ihm abwenden.

Camuis Augen lagen die ganze Zeit auf dem jungen Mann, als sie am Imbissstand angekommen waren. Selbstverständlich war es ihm gleich, was andere von seinem Geisteszustand hielten oder von ihm. Er hatte normalerweise nicht sonderlich viel mit Menschen zu tun, aber er empfand auch keinen Hass wie sein Bruder für sie. Obwohl, Hass war zu viel Gefühl, Verachtung traf es da schon eher. Der Vampir lächelte leicht und seine Lippen verzogen sich zu einem amüsierten Schmunzeln, als er dem Klang von Ikumas Lachen lauschte. Ein schöner Klang, wie er fand. Camui nickte verstehend, doch Mitleid suchte man in seinen Augen vergeblich, er empfand es nur äußerst selten. Aber er wusste auch, dass der Mensch es nicht darauf angelegt hatte, es bei ihm zu wecken, noch etwas, was Ikuma anders sein ließ.
Dieser junge Mann war mit einem mal, mit seiner nun leicht veränderten Ausstrahlung, noch anziehender geworden als zuvor und so kam die Fähigkeit des Adligen zu Tage, die er instinktiv einsetzte. Seine eigene Anziehungskraft, wie sie alle männlichen Vampire seiner Familie besaßen - Kami war auch in dieser Hinsicht der Führende - wirkte nun auf den Jüngeren und dieser wäre sofort mit ihm gegangen. Aber etwas in Camui wollte ihn nicht töten, wollte dass er aufaß, eben weil er wusste, dass er nicht immer jeden Tag etwas bekam und Hunger, richtiger aufzehrender Hunger war etwas, was Camui auch kannte und was jetzt wieder bei ihm anfing. Er hielt den Dunkelhaarigen mit seinem Blick gefangen, bis er ihm sagte, dass er aufessen solle und sich während dieser Zeit umwandte um die Menschen zu beobachten, die an ihnen vorbei liefen.

Schließlich fragte er nach und zog ihn dann ohne jeglichen Kraftaufwand an sich, sah ihm wieder tief in die Augen und sein silbernes glänzte verräterisch. Jetzt war es beinahe zu sehen, dass es silbern war und nicht grau. Aber auch nur so lange, bis er seine Frage stellte. Die Antwort ließ ihn kurz schmunzeln, ehe sein Blick fragend wurde, da er so seine Frage erneut stellte. Das Lächeln gefiel ihm und während der Vampir noch überlegte, was genau er mit dem anderen vor hatte, sah er rasch nach hinten und entdeckte die Lagerhalle. Das ließ ihn nun lächeln, doch war es eher ein geheimnisvolles Lächeln, eines, das man nicht einordnen konnte. Das Verlangen nach Blut stieg mit jedem Augenblick und doch kämpfte er noch darum ihm nicht nachzugeben. Er ließ sich von Ikuma ziehen und als sie das Lagerhaus betraten - Camui schob die schwere Metalltür mit Leichtigkeit auf - empfing ihn das difuse Licht, welches kurz vor der Dunkelheit war.

Der Brünette schloss die Tür jedoch nicht, denn der Mensch an seiner Seite würde nicht vor Schmerz schreien und selbst wenn, hier würde keiner darauf achten, nicht in dieser Gegend. Die beiden unterschiedlich gefärbten Augen musterten seinen Begleiter noch einmal und schließlich war er es, der führte und zwar zu einer recht breiten Treppe mit fast verrostetem Geländer an der rechten Seite, die wahrscheinlich zu einem ehemaligen Aufsichtsbüro nach oben führte. Camui drängte den Menschen darauf, ließ ihn sich setzten und zögerte nicht sich über ihn zu beugen um ihn sofort und ohne Umschweife fordernd und drängend zu küssen. Seine Hand lag im Nacken des anderen, stützten und hielten ihn zugleich fest, während er selbst zwischen den Beinen des Jüngeren stand und sich mit der anderen Hand auf einer der steinernen Stufen abstützte. Nach dem leidenschaftlich gewordenen Kuss, rückte er nur ein paar wenige Millimeter von ihm, damit er ihn ansehen konnte. Verlangend leckte er sich über die Unterlippe und jetzt war es ganz deutlich, dass er ein silbernes Auge besaß. Camui überlegte, konnte er dem Blut widerstehen? Er hörte den Pulsschlag, hörte wie das Blut durch den jungen schönen Körper strömte und doch... Ikuma war kein schlechter Mensch, kein Verbrecher. Der Adlige zögerte, spürte wie er leicht, vor Verlangen seine Zähne im Jüngeren zu versenken, anfing zu zittern - wobei auch etwas körperliche Erregung hinzu kam.

Ikuma war vollkommen hin und weg, selbst dann noch als das unsichtbare Band zwischen ihnen verschwand. Die Faszination, die Camui ausstrahlte, fesselte ihn voll und ganz. Er hatte keinerlei bedenken als er mit ihm alleine sein wollte. Warum auch? Umbringen hätte er ihn ja schon lange können, in dieser einsamen Gasse. Jetzt gingen sie zusammen in die Lagerhalle, wo er beeindruckt beobachtete, wie Camui die schwere Tür aufstemmte. Ein leises Schnurren entfloh ihm und er ging einige Schritte in die Lagerhalle hinein. "Wohin jetzt?" Unschlüssig blieb er stehen und drehte sich zu dem eigentlich fremden jungen Mann herum. Camui griff nach seiner Hand und er folgte ihm breitwillig zu der Treppe. Er begriff sofort was der Ältere von ihm wollte und setzte sich auf eine der Stufen. Sofort schlang er die Arme um den Blonden, zog ihn noch näher zu sich runter und erwiederte den Kuss anfangs noch ein wenig zurückhaltend. Schnell zog er mit und biss zärtlich in Camuis Zunge, stöhnte leise vor Erregung auf. Begierig betrachtete er ihn nach dem Kuss und dieses Mal entging ihm das silberne Auge nicht. "Wow.. deine Augen.. Sie sind.. wunderschön..!" Dann lächelte er, neigte sich nach vorne und biss ihm einfach frech in die weiche Haut am Hals. Zeitgleich fand sich seine Hand im Schritt des anderen und massierte ihn dort keck. "Komm zu mir", raunte er leise, küsste seinen Kieferknochen und suchte nach den weichen Lippen, die ihn so sehr verzauberten und erregten.

Camui wusste um seine Wirkung und er wusste, dass Menschen sowie die meisten Vampire seiner Anziehungskraft nicht widerstehen konnten, wenn er dafür sorgte, dass sie sich ausbreiten konnte. Der Jüngere selbst schlug vor, wo sie hin gehen könnten und der Jäger hatte nicht das Geringste dagegen. So ließ er sich auch von dem jungen Menschen zu der verlassenen Lagerhalle führen und öffnete die Stahltür so leicht, wie andere eine japanische Papierwand zur Seite schieben würden. Er bemerkte die Reaktion von Ikuma darauf nicht, er hatte andere Dinge, auf die er sich konzentrieren musste. Bei der unschlüssigen Frage jedoch wusste er sofort, was er wollte und so war es nun der Vampir, der den anderen an der Hand mit sich zog.
Camui dirigierte ihn auf die Treppe, neigte sich über ihn und küsste ihn immer leidenschaftlicher werdend. Er wollte ihn und wie. Er wusste nur immer noch nicht auf welche Weise er das wollte. Flüchtige leichte Erregung packte ihn, als sein Kuss richtig erwidert wurde und doch war da dieser Durst nach dem frischen und gesunden Blut des Menschen unter ihm, der dafür sorgte, dass sein nicht blaues Auge nun endlich als silbern erkannt werden konnte, da es anfing zu glänzen und für einen Moment aufgeleuchtet war. Ihm war es egal ob Ikuma das nun sah und es war ihm auch egal, ob dieser mit Angst darauf reagieren würde. Aber das tat er nicht, er reagierte einmal mehr anders als seine bisherigen Opfer. Wobei er immer noch nicht sicher war, ob der Jüngere wirklich sein Opfer werden würde. Ein rasches Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er das Kompliment hörte, aber es wirkte ein bisschen gequält.
Dann stöhnte er jedoch vor Erregung auf, weil ER gebissen wurde und weil er die Hand des anderen in seinem Schritt fühlte, wie sie ihn massierte. Camui atmete aber nicht schneller, tat er nie. Er achtete nur darauf, dass er überhaupt atmete. Er kämpfte gegen das Verlangen den Menschen unter sich zu beißen und dieser fand ein gutes Mittel ihn ein wenig von diesem Verlangen abzulenken oder eher es in ein anderes umzulenken. Jetzt wollte der Blonde den Dunkelhaarigen auf sexueller Ebene. Ein leises Schnurren konnte man jetzt von ihm hören, ehe sie sich für einen erneuten leidenschaftlichen Kuss vereinten. Der Aufforderung kam er nach und schon schob er eine Hand unter das Oberteil des Menschen, drängte seinen Schritt gegen dessen Hand und küsste ihn fordernder und heißer werdend. Mit nur einer Bewegung zog er Ikuma das Oberteil aus, warf es beiseite und öffnete die Hose, er wurde zunehmend ungeduldiger, da ihn sein Blutdurst langsam mit einer gewissen Raserei erfüllte. Doch vermied er es dem Hals des anderen zu nahe zu kommen. Er löste ihren Kuss, da Ikuma Luft zum Atmen brauchte und legte seine Lippen zu einem glühendheißen Kuss auf den unteren Teil des Bauches, während seine Hände dafür sorgten, dass die Hose nach unten geschoben wurde, während seine Lippen ebenfalls weiter nach unten wanderten.