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 Master & Slave

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Rakharo
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSa 18 Mai 2013, 4:03 pm

Es war, als könnte Rakharo nicht mehr in Drogo hinein sehen. Als hätte er eine Art Mauer zwischen sie gebaut und ihn vollkommen ausgeschlossen. Selbst den Wink sah er erst dann, als der Khaal die Geste schon längst ausgeführt hatte. Ihre Beine zitterten, als er näher kam und sich Drogo gegenüber stellte. Immer noch wagte er es nicht, den Kopf zu heben - aber das übernahm Drogo. Jetzt spürte Rakharo zum ersten Mal, wie anders dieser Mann ihn seit jeher behandelt hatte, wie sanft er eigentlich mit ihm umgegangen war. Die Furcht stand in seinen Augen geschrieben, doch er hielt Drogos Blick stand und wartete seine Strafe ab. Die Worte fühlten sich nicht mal an wie die Peitschenhiebe, die er erhalten hatte. Sie waren viel schlimmer. Es arbeitete in Rakharo, aber natürlich merkte er sich die Worte. Noch konnte er das ganze Ausmaß der Strafe nicht erfassen. Das konnte er erst, als er den Schmerz an seinem Kinn fühlte und Drogos hartem Blick begegnete. Diese Strafe verstand er sofort und etwas brach in Raks Blick, noch ehe Drogo ganz ausgesprochen hatte. Natürlich standen ihm sofort die Tränen in den Augen und der junge Sklave brauchte eine geschlagene Sekunde, ehe er sich wieder rühren konnte. Wie betäubt nahm er die Schmuckschatulle an sich, die noch in Drogos Zelt stand, sowie das Verbandsmaterial mit der Salbe. Ansonsten gehörte ihm hier nichts. Er hob nicht einmal mehr den Blick als er das Zelt verließ und schweigend auf direktem Weg zu zum Heilerzelt seiner Mutter ging.

Sie bemerkte ihn nicht, sondern kümmerte sich um einen Krieger. Rakharo stellte seine Sachen in dem durch einen Vorhang getrennten Bereich ab, in dem seine Mutter und die anderen jungen Heilerinnen in der Ausbildung schliefen. Weinen konnte Rak noch nicht, dafür ging er wie gewohnt Drogos Befehl nach. All die hübschen Kleider legte er übereinander und betrachtete sie noch einmal, so auch den Schmuck. Jedes Stück ließ er noch einmal durch seine Figner gleiten. Erst als er ganz langsam das Lederarmband mit dem Glöckchen abwickelte, flossen Tränen über seine Wangen. Wenig später kam seine Mutter rein, war verwirrt und fragte dann, was das hier werden sollte. Leise, mit gebrochener Stimme erzählte Rak, was geschehen war und was nun seine Strafe war. Da er mit niemandem sprechen durfte, bat er seine Mutter darum, die Sachen für ihn zu verschenken und auch den Gerberinnen bescheid zu geben, dass er das Gazellenfell nicht mehr brauchte. Die Enttäuschung im Gesicht seiner Mutter schmerzte ihn kaum.
Im Grunde kam Rakharo mit allen Strafen zurecht. Er redete ohnehin nicht mit den anderen des Khaalasar und seine Hilfe war nur selten erwünscht gewesen. Die Berührungen mit allen anderen hatte er gemieden, außer mit den kleinen Kindern und den Pferden. Was ihm wirklich schwer viel, war auch der Kontaktverbot zu den Pferden, dass er seiner Mutter überall hin folgen musste. Aber das allerschlimmste war, dass Drogo ihn völlig von sich abschnitt.

Erst als Rakharo sich beruhigt hatte, ging er mit seiner Mutter mit, die all die hübsche Kleidung und Schmuckstücke bewusst an ausgewählte Frauen verschenkte, die sich zuerst darüber wunderten. Dann freuten sie sich und gleich darauf ging der Tratsch los. Aber Rak reagierte auf nichts davon und folgte seiner Mutter schließlich zurück ins Zelt. Auch für sie war es eine Strafe, ihr Kind nun ständig am Rockzipfel kleben zu haben. Aber das ließ sie nicht an ihm aus. Sie wusste schließlich wer und was ihr Sohn war. Da sie die ganzen Tag arbeitete, war von Rakharo nichts zu sehen. Er saß schweigend und allein im Zelt und bemerkte nur langsam, dass es ihm auch schwer fallen würde, absolut nichts mehr zu tun. Arbeiten durfte er nicht mehr, denn egal was er tat - er würde anderen damit helfen. Die Seit verlief für ihn nur in Zeitlupe, blieb manchmal auch ganz stehen. Nur abends folgte er seiner Mutter nochmal, wusch sich flüchtig und ging wieder zurück zum Zelt. Er selbst schlief jedoch nicht in dem abgegrenzten Bereich, sondern in einer Ecke des größeren Zeltes, in dem sonst die Verletzten ihre Zeit verbrachten. Hunger hatte er für heute keinen mehr.

Kovarro hingegen hatte den Tag ganz anders verbracht und kehrte Abends zu Drogo zurück, damit sie gemeinsam speisen konnten. Mit einem Lächeln trat er auf den Khaal zu und unterhielt sich mit ihm, bis ihm mit einem Mal Rakharos Abwesenheit auffiel. Es waren andere Dienerinnen, die das Essen auftischten und eine andere stand da am Zeltrand, um auf Befehle zu warten. Es lag ihm auf der Zunge zu fragen, aber er tat es erst, als sie für einen Moment ganz allein waren. "Wo ist Rakharo? Ich hätte gerne mit ihm gesprochen. Wir haben uns Jahrelang nicht mehr gesehen."
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSa 18 Mai 2013, 8:00 pm

Nachdem er sich entschieden hatte, teilte er Rakharo die Strafe mit, die er sich für ihn ausgedacht hatte und ja, es schien ihn zu treffen. War aber auch gut möglich, dass er nur so reagierte, weil es jetzt schwerer war ihn zu töten. Warum sollte er sich auch in ihn verlieben, wo er doch den Überfall auf seine Heimat angeordnet hatte und mit dabei gewesen war? Es hatte Krieg geherrscht und nach diesem Sieg war er beendet gewesen.
Nun würde Rakharo es nicht mehr schaffen ihm nahe zu kommen. Eigentlich hätte er erleichtert sein müssen, doch in dieser Nacht schlief er schlecht. Er wusste nur nicht warum, Gefühlsduselei war nicht seine Art und von Psychologie hatte er noch nie etwas gehört.

Am nächsten Tag, der wie eh und je verlief, war der Khaal jedoch immer mal wieder für ein paar Sekunden unaufmerksam. Doch ansonsten merkte man ihm nichts an, was wohl auch daran lag, dass schlechte Laune hatte. Besonders nachdem er gemerkt hatte, dass nicht alles so gemacht wurde, wie er es gewohnt war. Jetzt merkte er schon am ersten Mahl des Tages, was Rakharo ihm immer bereitet und zurecht gelegt hatte. Giyana konnte seine Gesten und seine Wünsche nicht vorhersehen und schnell reagieren. Sie brauchte Gesten oder Befehle, damit sie es tat. Dumm war sie nicht, aber ihr fehlte der Blick vom Blauäugigen. Es fing an ihn zu nerven. Er würde ihr so viel Zeit geben wie Rakharo sie gebraucht hatte um ihre... seine Arbeit gut zu machen. Drogo war klar, dass man das nicht von jetzt auf gleich konnte. Aber trotzdem, er war von der Brünetten schon jetzt genervt und diese Gereiztheit verunsicherte sie immer mehr.

Am Abend kam sein Spion wieder und nachdem das Essen und Trinken aufgetischt worden waren, wollte der Khaal eigentlich damit beginnen, wie sie am besten vorgehen sollten. Zuerst jedoch winkte er Giyana weg, er würde sich selbst einen der Schläuche holen, die in der Nähe des Feuers lagen um das Met warm zu halten. Kovarro jedoch fragte etwas anderes. "Rakharro ist nicht mehrr mein.. Dienerr. Du kannst nicht mit ihm sprrechen." Seine Worte waren ein einziges finsteres Knurren und machte deutlich, dass das kein Thema war, über das er reden wollte.
Mit einem Blick stellte er fest, dass seine bitteren Früchte fehlten und kurz spannte sich sein Kiefer an, ehe er knurrend Grollte: "Giyana!! Meine Frrüchte!!!" Das Mädchen schrak zusammen, kam schnell herein und huschte dann wieder den Tränen nahe raus um zu Rakharo zu eilen, denn nur sie würde wissen, welche Früchte ihr Gott meinte. Der saß am niedrigen Tisch und hatte eine verflucht schlechte Laune.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSa 18 Mai 2013, 8:21 pm

Kovarro runzelte die Stirn und es gefiel ihm nicht, was Khaal Drogo ihm sagte. Erst recht nicht, dass er nicht mehr Rakharo reden konnte. Natürlich fragte er sich, ob der junge Schönling tot war oder ob es andere Gründe hatte. Nachfragen konnte er jedoch nicht, sondern schwieg und aß mit Drogo. Er wurde direkt wieder der Geschäftsmann, der er sein sollte. Dennoch überlegte er, ob diese Veränderung etwa mit ihm zu tun haben könnte. Besonders viele Gedanken machte er sich dann aber auch nicht. Er war wegen ganz anderen Dingen hier. Er sah jedoch etwas verwirrt drein, als der Mann mit einem Mal losgrollte und sah flüchtig zu der Dienerin.

Rakharo stand etwas abseits im Zelt und sah seiner Mutter schweigend über die Schulter. Jetzt konnte er nur noch durch zusehen lernen und durfte nicht mehr selbst Hand anlegen. Immer wieder vergaß seine Mutter, dass er nicht helfen durfte und manchmal schrie sie deswegen ganz fürchterlich mit ihm, bis Rak in Tränen ausbrach. Es fiel ihm schwer, sie immer wieder daran zu erinnern und seiner Mutter fiel es noch schwerer, es zu akzeptieren. Wann immer jemand das Zelt betrat, senkte Rak sofort den Kopf - es könnte Drogo sein. Dabei hatte der doch besseres zu tun, als hier rein zu schneien. Er kannte das Mädchen nicht, das direkt auf ihn zu kam und ihn mit tränenfeuchten Augen bat, ihm zu helfen. Er hörte sie plappern und heftig gestikulieren, aber Rak schüttelte nur den Kopf und sah sie nicht an. Als sie versuchte ihn zu fassen und ihn anflehen wollte, trat er nur beiseite. Er hätte ihr gerne geholfen - aber nur damit es Drogo gut ging. Das überwog der leisen Eifersucht, die er hegte. Des Khaals neue Dienerin war bildhübsch, wenn auch etwas kräftiger als er, mit üppigen Brüsten, die in ihrer Gestikulation wogten. Rakharo schwieg und dass er ihr nicht mal zeigen wollte, welche Früchte der Khaal wollte und hysterisch wurde, war es Raks Mutter, die die Dienerin kurzerhand vor das Zelt jagte.
So blieb dem Mädchen keine andere Wahl, als unverhofft in die "Küche" zu gehen und wahllos sämtliche Früchte auf einen Teller häufte. Jedoch nur die süßen, denn wer mochte schon die bitteren? Dass Rakharo immer selbst losgegangen war, um diese Früchte zu pflücken, wusste wohl keiner. So ging die neue Dienerin mit einer Schüssel voller Früchte zurück in Drogos Zelt und stellte es bebend vor ihm ab.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSa 18 Mai 2013, 9:21 pm

Drogo war schon jetzt reizbar geworden und es würde noch schlimmer werden, nur wusste das noch keiner. Rakharo hatte nicht nur für sein leibliches Wohl gesorgt, sondern viel mehr getan, als ihm bewusst war. Aber das würde noch kommen, ob früher oder später lag an ihm selbst.
Deshalb reagierte er auch so unausgeglichen darauf, dass diese Früchte fehlten und Giyana brauchte länger als Rakharo, sehr viel länger. Während sie fort war besprach er mit Kovarro schon einiges. Der Khaal sah einige Minuten später auf die hin gestellte Schüssel und runzelte stark die Stirn. Sein Blick traf die Dienerin, die daraufhin ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken konnte. Genervt und noch gereizter winkte er sie weg, von den Früchten rührte er keine einzige an.

Die Besprechung dauerte noch einige Zeit, wobei noch seine Rechte Hand hinzu kam und nach Anbruch der Dunkelheit erst gingen die beiden Männer wieder. Drogo vergaß die Versorgung seiner Verletzung, ohne Rakharos besorgtem Blick dachte er nicht mehr daran. In dieser Nacht schlief er ebenfalls schlecht, seine Felle waren nicht gelüftet worden und er hatte Giyana bei sich auf seiner Fellstätte. Aber das Mädchen hatte Angst und auch wenn er einen Arm um sie legte und nichts tat, so empfand er es als nervend und fand keine Ruhe.
Noch bevor der Morgen graute schob er sie von sich und sogar von der Liegestatt, während sein Körper wieder vom leichten Fieber ergriffen worden war. So plumpste die Brünette runter und zu Boden verschwand aber blitzschnell und war erleichtert vom Khaal weg zu kommen.

Am nächsten Tag trafen sich die gesamten Blutreiter im großen 'Besprechungszelt' und beratschlagten was sie wegen den Informationen von Kovarro tun sollten. Zurrka war klar dafür, dass sie los ziehen mussten um die Macht des Khaals zu demonstrieren. Drogo selbst war zwar etwas aggressiver als üblich, aber hörte sich alle Meinungen an, alle Ratschläge der Alten und gab dann seine Entscheidung bekannt. Anschließend verkündete er auf dem öffentlichen Platz, wo auch die Frauen hin konnten, was er entschlossen hatte. Sie würden in den Kampf ziehen, nicht alle, denn nicht jeder war ein Krieger. Doch der gesamte Tross würde mit kommen, in drei Tagen würden sie aufbrechen und die Verräter bestrafen.

Erst nach dieser Ankündigung aß er wieder was, denn vorher waren die Krieger und Alten im Zelt gewesen, wo keine Frau hin durfte und somit hatte es auch nichts zu Essen oder zu Trinken gegeben. So ließ er sich alles in sein Zelt bringen und wieder waren die bitteren Früchte nicht da. Doch diesmal ließ er es sein, schickte seine neue Dienerin nicht los. Er bedauerte zutiefst, dass seine Dienerin schon tot war, die ihn als Kind und Jugendlicher bedient hatte.
In dieser Nacht jedoch schickte er Giyana, bevor er sie noch mal runter schmeißen konnte, zum Zelt der Heilerin. Seine Verletzung nässte und roch nicht sonderlich gut, weshalb er nach ihr schickte, vor allem auch, weil er Fieber hatte - diesmal richtiges. Giyana jedoch durfte nicht wieder in sein Zelt hinein.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSa 18 Mai 2013, 9:55 pm

Kovarro war bereits klar, dass sie in den Krieg ziehen würden. Es blieb kaum eine andere Wahl. Wenn Drogo nicht bald bewies, dass er der einzige Khaal war, würde man wohl über diesen Khaalasar herfallen.
Rakharo wie auch alle anderen Frauen wussten davon nichts. Davon abgesehen interessierte es den Langhaarigen auch nicht länger. Er war in Schweigen verfallen, selbst seiner Mutter gegenüber. Es gab nichts für ihn zu tun. Die Tage verbrachte er damit, seine alten Kleider zu flicken, kämmte pausenlos sein langes Haar und tat.... nichts. Seine Mutter hatte keine Zeit, wegen der Ankündigung das Zelt zu verlassen, doch die anderen Frauen erfuhren davon und teilten es ihnen mit. Was Rakharo bedauerte, denn er hätte nur zu gerne Drogos Stimme wieder gehört. Die Nachricht, dass sie in den Krieg ziehen würden, schreckte hin jedoch. Dabei war die Verletzung des Khaal nicht mal ansatzweise verheilt oder gar besser geworden! Rak konnte nicht anders, als sich wieder Sorgen zu machen.

Die Langeweile hatte den Knaben schon längst ergriffen, als die Dienerin angelaufen kam. Sofort schnappte sich die Mutter alles was sie brauchte und eilte mit einem bösen Blick auf die Dienerin zu Drogos Zelt. Rakharo blieb keine Wahl, als hinter ihr her zu gehen. Wie die Dienerin, blieb auch er vor dem Zelt stehen - wenn auch in einiger Entfernung. Es waren genau 20 Schritte Entfernung und er wusste auswendig, wie viele Schritte Drogos Zelt durchmaß. Völlig besorgt stand er auf der nun dort und knabberte auf seiner Unterlippe herum.
Seine Mutter ging direkt auf Drogo zu, aber auch sie sprach nicht. Stattdessen besah sie sich schweigend die Wunde, säuberte sie und besah sie sich erneut. Man konnte weder in ihrem Gesicht ablesen, noch sonst wie bemerken, wie schlimm es eigentlich um den Khaal stand. Sie tat einfach nur ihre Arbeit und war dabei nicht besonders sanft oder rücksichtsvoll. Schließlich empfand sie auch nichts für Drogo, war viel eher noch sauer auf ihn. Wie Rak strich sie die grüne Paste auf und verband das Ganze dann. "Der Verband muss 3x am Tag gewechselt werden. Ihr solltet euch schonen. Euer Fieber wird durch Jagen oder Kämpfe nicht besser. Lasst euch kühle Wadenwickel machen, bevor ihr ins Bett geht und lasst euch den üblichen Tee bringen." Damit sammelte die Frau alles wieder zusammen und stand auf. Die Dienerin hatte schließlich zu wissen, von was die Rede war.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSa 18 Mai 2013, 11:59 pm

Drogo wartete ab und sah kurz zum Zelteingang als die Heilerin eintrat, doch ihr Sohn war nicht dabei. Scheinbar wollte er das Zelt nicht betreten und sich an sein Verbot halten ihm zu nahe zu kommen. Dennoch, für den Bruchteil einer Sekunde wollte der Khaal den Jüngeren sehen. Er schwieg genauso wie die Heilerin und ließ sie einfach die Wunde versorgen. Sofort bemerkte er den Unterschied zwischen ihr und seiner ehemaligen Lieblingsdienerin. Sie hatte ihn auf ganz andere Weise berührt und es hatte sich auch ganz anders angefühlt.
Es störte ihn nicht, dass sie nicht sanft war. Das war er eher gewohnt, aber jetzt erkannte er den Unterschied wie er von Rakharo behandelt worden war. Es war ihm vorher nicht aufgefallen. Die Anweisungen nahm er einfach hin, sie waren nicht neu, er hatte sie schon gehört. Aber ob er sich daran halten würde? Das war fraglich. Doch er gab das mit den Wadenwinkeln und dem Tee weiter und er klang dabei so dunkel, dass Giyana schon von allein darüber kein Wort verlieren würde.

Der nächste Tag, sowie die anderen beiden, vergingen wie im Flug mit den Vorbereitungen und schließlich brach der gesamte Khaalasar auf, an der Spitze ihr Khaal und seine Rechte Hand und am Ende Rakharo. Viele verwunderte Blicke trafen die Dienerin, die so schnell und so tief in der Gunst ihres Gottes gesunken war.
Sie brauchten fast eine Woche bis sie am Ziel waren und das Zeltmeer aufgebaut wurde - in nur zwei Tagen stand alles an seinem Platz, so wie einige Kilometer entfernt schon mal. Jetzt würden sie hier bleiben, für längere Zeit, Monate oder sogar Jahre, denn hier gab es ebenfalls einen Fluss. Der brachte klares kühles Wasser mit sich und verzweigte sich noch einmal, wurde dann schwächer und zu einem Bach. An diesem Bach stand nun Drogos Zelt und die von seinen Blutreitern, damit sie nicht mit der Menge das Wasser vom Fluss nutzen mussten.

Es wurde wieder ein Rat abgehalten und die Taktik besprochen. Das Heilerzelt war größer geworden, zudem gab es noch ein zusätzliches, im Kampf war das nötig. Die Hengste der Blutreiter und auch des Khaals konnten nicht mehr frei herum laufen, sondern kamen in einen großen niedrigen Pferch, damit sie schnell erreichbar waren. Jeder im Khaalasar bereitete sich auf die Kämpfe vor und Drogo hatte jetzt eine ältere und erfahrenere Dienerin an seiner Seite.
Ein Vermittler wurde zum Gegner geschickt, doch kam dieser ohne Kopf zurück, den Torso hatten sie auf dem Hengst fest gebunden. So voller Zorn hatte man den Khaal noch nie gesehen. Er würde den Kopf zurück holen, damit der Krieger mit allen Ehren bestattet, sprich verbrannt, werden konnte. Sobald die Dämmerung herein gebrochen war, zogen Drogo, die Blutreiter und andere Krieger los und kamen in der dunkelsten Stunde der Nacht beim Gegner an. Die Kämpfe hatten begonnen.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 1:06 am

Während für alle anderen die Tage wie im Flug vorbei gingen, stand die Zeit für Rakharo still. Unter dem herannahendem Krieg konnte er sich nichts vorstellen und glaubte, dass Khaal Drogo mit seinen Männern ein Dorf überfallen würden - so wie sie seins überfallen hatten. Sorgen machte er sich keine, wenn dann eher um Drogo. Immer wieder fragte er seine Mutter, wie es dem Mann ging und sie schenkte ihm schon entnervte Blicke, wenn er nur den Mund öffnete. So verfiel er noch mehr in Schweigen und aß das harte, trockene Brot, dass seine Mutter ihm brachte. Hin und wieder gab es etwas Ziegenmilch oder eine Suppe. Nichts besonderes, aber es machte satt.
Was sich anders anfühlte, als sie unterwegs. Nur einmal hatte er so eien Reise mitgemacht, nämlich nachdem sein Dorf überfallen worden war. Aber da war die Reise nicht so schnell vonstatten gegangen und hatte auch nicht so lange gedauert. Selbst wenn er nicht am Ende hätte laufen müssen, Rakharo fiel automatisch zurück. So ging er nicht nur am Ende, sondern auch mit einem gehörigen Abstand zur Gruppe. Er kam immer als letztes beim Rastplatz an und ließ sich völlig erschöpft dort hinfallen, wo er stand und schlief sofort ein. Hätte seine Mutter nicht immer wieder nach ihm gesehen, hätte er die Reise wohl nicht mal überlebt.

Er war unendlich froh, als alles aufgebaut war und verkroch sich in das große Heilerzelt seiner Mutter. Erstmal angekommen, erholte er sich durchaus schnell. Doch ansonsten bekam er nichts mit. Helfen durfte er eh nicht und da seine Mutter hier gut beschäftigt war und die anderen Sklaven behandelte, die sich unterwegs blutige Füße eingehandelt hatten, brauchte er das Zelt nicht mal großartig verlassen. Immerhin: seine Pflege vernachlässigte Rakharo nicht. Im Gegenteil. Er schien sogar noch schöner zu werden und kümmerte sich nach wie vor nicht um die Kommentare der anderen Dienerinnen, die sich wunderten. Doch auch ihm entging nicht, wie all die Krieger loszogen. Das Gestampfe der Pferdehufe war unüberhörbar und jetzt dachte er seit Beginn der Reise das erste Mal wieder an Drogo. Tränen stiegen in ihm auf. Würde der Khaal sterben, war das auch sein Ende. Bang wartete er ab und bald kehrte ein Teil der Krieger zurück - und das Heilerzelt füllte sich. Die ganze Nacht war unruhig und auch er fand kaum Schlaf, während seine Mutter durch arbeitete. Erst als sie früh am nächsten Morgen zu ihm kam, fragte er leise nach Drogo. Aber da der nicht im Zelt aufgetaucht war, musste es ihm gut gehen. Ein paar Stunden Schlaf später und mit dem Kommen und Gehen von Kriegern, konnte seine Mutter sich eine Auszeit gönnen. Mehr oder weniger. Gemeinsam zogen sie los und während seine Mutter Kräuter sammelte und Rakharo erst nur unbeteiligt daneben stand, erkannte er nicht weit entfernt den Strauch, an dem die stacheligen Früchte wuchsen. Gelangweilt schlenderte er rüber und pflückte ein Paar davon, legte die Früchte auf den Boden. Eine davon öffnete er und kostete selbst von dem leckeren Inneren und seufzte leise. Endlich mal ein anderer Geschmack!

Doch mit einem Mal standen ihm die Nackenhaare zu Berge und er hörte seine Mutter rufen. Aber da war es schon zu spät. Ein Luchs sprang fauchend an ihm vorbei und noch bevor er sich rühren könnte, preschten die dunklen Pferde der Krieger vorüber. Manche sprangen über den Strauch, die anderen galoppierten einfach hindurch. Rak fühlte nur noch, wie ein Pferdekörper gegen ihn prallte und er plötzlich zu Boden geschlagen wurde. Er verlor das Bewusstsein und erlangte es auch nicht wieder. Seine Mutter war im hellen Aufruhr und als die Krieger zurück kamen, mit erlegter Beute in Form von Gazellen und dem Luchs, konnte sie ihre Aufmerksamkeit gewinnen. Rak wurde auf eines der Tiere gehoben und zum Heilerzelt gebracht, wo sich seine Mutter direkt um ihn kümmerte. Sie fürchtete zuerst um sein Leben, denn die Rippen schienen schwer getroffen, wenn nicht sogar gebrochen zu sein. Sie verband ihren Sohn, der dazu noch einen heftigen Schlag gegen den Kopf bekommen hatte und beobachtete besorgt seinen Zustand, als Khaal Drogo sie rufen ließ. Doch sie schnaubte der älteren Dienerin nur ins Gesicht. "Sag dem Khaal, ich kann seinem Befehl nicht nachkommen, weil seine Strafe mich daran hindert!" Da ließ sie die verblüffte Frau auch schon stehen und kümmerte sich um einen Krieger, der leise nach Wasser verlangte.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 1:43 am

Drogo war im Kampf nie unaufmerksam, doch die Reise hatte die Heilung seiner Verletzung nicht sehr gefördert. Dafür hatte er sich daran gehalten, dass der Verband drei mal gewechselt werden musste. Er bekam jeden Abend seinen Tee, doch die kalten Wadenwickel ließ er weg und brauchte sie schließlich nicht mehr als sie ihren neuen Standort erreicht hatten.
Der Khaal nahm in der Nacht grausame Rache an denen, die ihnen den Torso geschickt hatten und jetzt war er zwar nicht vorsichtiger, aber durchaus schneller im Kampf und das Blut spritzte nur so aus den tödlichen Wunden, die er schlug. Die Verletzten wurden zurück gebracht, der Rest, unter ihnen der Khaal blieben um das Lager einzunehmen und zu verbrennen. Es wurden nur weibliche und sehr alte Männer Gefangene gemacht, die Alten wurden sogar auf Pferden zum Khaalasar gebracht. Die Kinder wurden getragen, denn Drogo tötete weder Alte noch Kinder. Kranke gab es bei seinen Gegner nicht, keinen einzigen sogar.
Der Khaal war zwar verletzt, aber nicht stark, er hatte nur einen Schnitt im Oberschenkel, oberhalb des Knies. Dennoch ließ er die Heilerin rufen und sah verärgert zu seiner jetzigen Dienerin, die allein zurück kam. Die Frau jedoch hatte keine Furcht ihm diese Nachricht zu übermitteln, war jedoch sehr erstaunt, als ihr Gott sich grollend erhob und zum Heilerzelt ging, in dem schon die nächsten Verletzten an kamen. Ihr Sieg hatte schon einiges gekostet, doch nur etwa 27 Tote waren zu beklagen.

Drogo schlug Das Tuch beiseite, dass gegen die Fliegen schützen sollte und ging verärgert und gereizt auf die Heilerin zu. "Was sollte diese Antworrt?!" grollte er und das so dunkel und tief, dass sich zwei lernende Heilerinnen erschrocken woanders hin verzogen. Drogo ragte über sie alle auf und sah auch so auf die Mutter Rakharos runter, während seine Verletzung den notdürftigen Verband längst vollgeblutet hatte.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 1:55 am

Die Heilerin hatte keine Angst vor dem Khaal - er war schließlich auf sie angewiesen. Sie war die einzige, die sogar Brüche und innere Verletzung heilen konnte. Rakharo hätte gerade in diesen Zeiten viel von ihr lernen können, aber dies war ja nun nicht möglich. Manche Dinge konnte man auch nur durch ausprobieren erlernen. Aber da Rak niemanden anfassen und auch niemandem helfen durfte, blieb diese Lehre auf der Strecke. Jetzt wo ihr Sohn bewusstlos war, hatte es sich ohnehin erledigt. Schweigend gab sie dem verletzten Krieger etwas zu trinken, der sich dankbar zurücksinken ließ und die Augen wieder schloss. Er hatte gut gekämpft und konnte sich die Ruhe gönnen.
Die Mutter sah jedoch auf, als der Khaal so grollend hereinstürmte und sah furchtlos zu ihm auf. Jetzt gerade wäre sie ihm wohl gerne ins Gesicht gesprungen, aber sie deutete nur zu ihrem Sohn, der auf einem der Feldbetten lag und immer noch vollkommen weggetreten war. Wenn auch vollständig in sein altes Arbeitskleid gehüllt und zudem noch mit einer dünnen Decke zugedeckt. "Rakharo kann sich nicht bewegen." Dass Drogos Zelt weit mehr als 20 Schritte vom Heilerzelt entfernt aufgebaut worden war, brauchte sie wohl kaum zu erwähnen. "Setzt euch. Dann behandle ich euch."
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 2:30 am

Die Furchtlosigkeit beeindruckte den Khaal jedoch nicht, er hatte es schon einmal gesehen, aus sehr ähnlichen blauen Augen. Doch da hatte Rakharo sich Sorgen um ihn gemacht. Was jetzt ein Gefühl war, welches Drogo nicht auf diese Weise kannte. Nach ihrer Geste sah der Riese zum Feldbett und zog die Augenbrauen heftig zusammen. "Was ist ihrr wiederrfarrhen?" fragte er streng nach und ging näher, so dass er jetzt neben dem Verletzten stand.
Natürlich konnte sich Rakharo so nicht bewegen, das wäre selbst für den dümmsten Menschen erstichtlich gewesen, weshalb er der Heilerin einen finsteren Blick zu warf. Er ignorierte jedoch ihre weiteren Worte und schob einfach seine Arme behutsam unter den schmalen Körper seines einstigen Dieners. Egal wer etwas sagte, etwas tat oder auch nur zu ihm sah, er trug Rakharo in sein Zelt und somit fast durch das halbe Lager. Das Kleid und die dünne Decke fielen dabei fast schon malerisch über seinen Arm nach unten, ebenso wie die langen seidigen Haare. Denn nahe waren die beiden Heilerzelte nicht.
Dort angekommen legte er den Schwarzhaarigen auf sein Fellstätte und deckte ihn ein bisschen unbeholfen mit einem leichteren Fell zu. "Was hat sie?" wollte er wissen, drehte den Kopf uns sah zur Heilerin, die natürlich mit gekommen war. Er selbst saß neben Rakharo auf seiner erhöhten Plattform.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 11:52 am

Die Heilerin sah sich nochmal aus Adleraugen im Zelt um und winkte dann einer ihrer Schülerinnen, sich um die Verletzten und ihre Bedürfnisse zu kümmern, damit sie sich dem Khaal zuwenden konnte. Hörte sie da Sorge aus seinen Worten heraus? Mit mehreren Schritten war sie mehr in seine Nähe gerückt, allerdings auf Rakharos anderer Seite. "Eure Krieger haben sie bei der Jagd über den Haufen geritten. Sie hatten nur Augen für das Raubtier. Und Rakharo hat es zu spät bemerkt." Es klang kein Vorwurf in ihrer Stimme mit, sie zählte einfach nur die Fakten auf. Und Fakt war, dass ihr Sohn zu unaufmerksam gewesen war. Verwundert sah sie, wie Drogo ihr Kind auf den Arm nahm und fort trug. Ihr blieb keine Zeit mehr, sie um die anderen zu kümmern, sondern nahm gleich noch etwas Material mit, damit sie den Khaal im Zelt versorgen konnte - oder wo auch immer der Mann ihren Sohn hin trug. Mit etwas Abstand ging sie hinter dem mächtigsten Mann her und die erstaunten Gesichter, verfolgten sie.

Auch Kovarro, der gerade auf seinem grauen Hengst durch das Lager ritt, sah zum Khaal und Rakharo, der so leblos in den Armen lag. Er hielt jedoch nicht an, sondern hatte wie so jeder hier einen Auftrag und drückte seinem Tier die Fersen in die Flanken. Vielleicht hatte er ja nun doch bald die Gelgenheit, mit dem Jungen zu reden - oder sich von ihm zu verabschieden, falls er gerade im Sterben lag.
Da Drogo bereits nach ihr verlangt hatte, war es auch kein Problem für die Heilerin, sein Zelt zu betreten. Jetzt trat sie näher zu Drogos Fellstätte und legte kurz ihren Handrücken auf Raks Stirn, aber der Junge hatte kein Fieber, obwohl sie die ganze Zeit darauf wartete. Erst dann wandte sie Drogo ihren Blick zu. "Das Schlimmste sind seine verletzten Rippen. Solang er bewusstlos ist, kann ich auch nicht ausmachen, ob er noch weitere Innere Verletzungen hat. Und soweit ich erkennen konnte, hat auch sein Kopf einen Schlag abgekriegt." Es war also unklar, ob Rakharo überleben würde oder nicht. Aber in diesem Zustand wirkte es nicht so, als wäre er dem Tode nahe. "Soll ich euch nun versorgen?"
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 3:24 pm

Der Khaal nickte nur schlicht auf die recht nüchterne Antwort was geschehen war und so lagen die schwarzen Augen auf Rakharo. Es sah zwar aus als würde er schlafen, aber das täuschte natürlich. Kurz entschlossen hob er Rakharo hoch und trug ihn den etwas längeren Weg zu seinem Zelt, wo er ihn vorsichtig in die Felle legte.
Drogo beobachtete ihr Tun und sein dunkler Blick lag noch auf dem Heilersohn, während sie ihm antwortete was für Verletzungen dieser hatte. Der Riese nickte und betrachtete das fein gemeißelte Gesicht, die sanften und weiblichen Züge. Da sie allein waren konnten sie über Rakharo richtig sprechen. "Err muss also errwachen?" Wenn nicht könnte er sterben, so fasste er das auf.

Er nickte nur auf die Frage hin und zog sich selbst die Lederhose aus, im Krieg verzichtete er auf die Wildlederhose, da die zu weich war und absolut keinen Schutz bot. Die etwas dickere und auch festere Lederhose schon. Natürlich war er darunter nackt, aber Nacktheit war etwas völlig Natürliches und Normales, keiner schämte sich - selbst wenn er oder sie nicht einen solch göttlichen Körper wie der Khaal sein Eigen nannte.
Jetzt konnte die Heilerin jedoch an den Schnitt knapp oberhalb des Knies gelangen und diesen versorgen. Drogo jedoch beobachtete schweigend Rakharo. Nachdem er fertig verbunden war, zog er sich die Hose wieder an und setzte sich wieder. Seine ältere Dienerin kam herein und brachte Speis und Trank, stellte es auf den niedrigen Tisch und wurde wieder weg geschickt. Der Khaal würde sie rufen, sollte er sie brauchen - tat er aber nicht. Er wartete.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 3:38 pm

Schweigend beobachtete die Heilerin den Khaal und fragte sich, ob der Mann es nun nicht doch bereute, ihren Sohn bestraft zu haben. Warum sonst hätte er ihn wieder zu sich holen sollen? Aber vielleicht sah sie in dem Khaal auch zu viel Gutes und der wollte nur wieder eine tüchtige Dienerin haben - oder er glaubte in ihrem Sohn irgendwas Böses gesehen zu haben und hielt ihn noch doch lieber in der Nähe. Sie wusste es nicht und konnte überhaupt nicht in dem Khaal lesen. "Wenn er leben will, wird er erwachen." Wenn nicht, konnte sie nichts für ihren Sohn tun. Dies war auch der Zeitpunkt, zu dem sie nicht mal mehr in ihrem Sohn lesen konnte. Früher war er ein offenes Buch gewesen, doch seit ihr Junge Gefühle für den Khaal hegte, wusste sie nicht mal mit einem Blick zu sagen, ob es ihm gut ging oder nicht.
Die Heilerin hatte schon so unendlich viele nackte Männer gesehen, versorgt, geliebt und ihnen beigelegen, dass sie nichts mehr wunderte. Allerdings fand auch sie den Körper des Khaal beeindruckend. Anmerken ließ sie sich nichts, sondern versorgte ihn geschickt und ohne Zeit zu vertrödeln. Dann wartete auch sie noch etwas, aber Rakharo rührte sich nicht, atmete nur vor sich hin. "Eure Männer brauchen mich." Mit dumm rumstehen und darauf achten, diese dämlichen 20 Schritte nicht zu überschreiten konnte sie niemandem helfen.

Es vergingen noch ein paar Stunden, ehe Leben in Rakharo kam. Als er erwachte wusste er sofort, dass er wieder in Drogos Zelt war. Er kannte dessen Fellstätt nur zu gut. Vorsichtig schlug er die Augen auf, aber er war allein. Verwirrt fragte er sich, was das nun zu bedeuten haben musste. War etwas mit seiner Mutter geschehen? Musste der Khaal versorgt werden und war er deshalb hier, damit seine Mutter sich um ihn kümmern konnte? Rak versuchte sich aufzurichten, spürte dann aber schlagartig den Schmerz in seinen Rippen, der ihm die Luft nahm und auch wie sein Schädel brummte. Doch irgendwann schaffte er es, sich hinzusetzen und schob die Beine über die Plattform. Rak hatte die Strafe nicht vergessen und war sich sicher dass sie auch weiterhin galt. Langsam schritt er aus dem Zelt und musste schwer blinzeln, als die Sonne ihn blendete, obwohl sie gerade unterging. Unweit vor sich konnte er Drogo auf dem beeindruckenden Rapphengst sehen und offensichtlich war er dazu bereit, aufzubrechen. Rakharo wagte es nicht, ihn länger als einen Wimpernschlag anzusehen und senkte die Augen. Dabei kam er nicht umhin zu bemerken, wie die Krieger von seiner "Erscheinung" abgelenkt wurden und zu ihm sahen.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 5:04 pm

Wenn er leben will? Drogo zog seine Augenbrauen zusammen und sah die Heilerin finster an. Die sollte ihn mit ihrem Geisterkram in Ruhe lassen. Er war kein Mann, der offen an die Welt der Geister glaubte oder dass der Geist einer Medizinfrau auf Wanderschaft gehen konnte. Oder der Geist der Verstorbenen noch unter ihnen weilen konnte. Dennoch sollte man es nicht bei ihm übertreiben und davon anfangen, er mochte das nicht - denn Geister besaßen keinen Körper und somit konnte er sie nicht bekämpfen.
Dann versorgte die Heilerin jedoch schweigend seine 'Kratzwunde' und als sie damit fertig war und zu den anderen Verletzten gehen wollte, nickte er nur. Er blieb sitzen, nahm aber doch Wasser zu sich - denn im Krieg gab es ein Alkoholverbot. Auch aß er etwas, er brauchte seine Kraft und Rakharo hatte ihm immer besonders nahrhafte Sachen gebracht als ihm seine Armverletzung zu schaffen gemacht hatte.

Es vergingen Stunden, die Ruhephase, bevor er die nächste Angriffswelle anführen würde. Doch eine Veränderung trat bei dem Schwarzhaarigen nicht ein. Drogo hatte ein Gespür dafür, wann die Zeit zum Aufbruch war und so stand er schon im Zelt und legte seine Waffen wieder an, die er gereinigt hatte, als seine Rechte Hand herein kam.
Der Khaal verließ mit Tarran sein Zelt und ging zu den Hengsten, die man ihnen schon gebracht hatte. Kaum war er aufgestiegen, wurden seine Blutreiter abgelenkt und hätte er nur eine Sekunde früher hin gesehen, so hätten sich die Blicke der beiden ungleichen Männer getroffen. So sah er Rakharo da stehen, mit gesenktem Blick und für etwa eine Sekunde huschte ein kaum sichtbares Lächeln über seine Züge.

Ein Kampfschrei ertönte und wurde Hundertfach erwidert, ehe es donnerte, denn die Hengste preschten los um ihre Seelenverwandten in den Kampf zu tragen. Die Pferde waren an der Brust mit Leder geschützt, denn nur zu gerne hielten die Gegner die Krieger auf, indem sie ihre Hengste aufspießten.
Dieser Kampf dauerte länger und war grausamer, Tarran blieb bei seinem Khaal, konnte aber nicht verhindern, dass kurz vor ihrem Sieg eine Axt im Rücken des Mannes landete. Er hatte sie jedoch abgefälscht, weshalb sein Arm getroffen wurde und die Wucht minderte, mit der Drogo getroffen wurde. Der Khaal sackte zusammen, hielt sich aber auf dem Hengst und blieb, bis ihre Feinde mit neuer Motivation und Wut erlegt worden waren.
Danach feierten die Krieger ihren Khaal, der sogar noch zwei Gegner bekämpft hatte. Nur Tarran erkannte, dass Drogo kurz davor war zusammen zu brechen und nur sein Wille ihn aufrecht zurück reiten ließ. Alle Verletzten ritten zum Heilerzelt, so auch Drogo. Dort angekommen, glitt er aus dem Sattel und wurde unauffällig von seiner Rechten Hand gestützt. Blass war der Khaal unter seiner bronzenen Haut und doch, seine Konstitution und vor allem sein Wille ließen nicht zu, dass er vor den Augen aller in die Knie ging. Man bereitete ihm ein Lager, mit Vorhängen, die zugezogen wurden und dann knickte der Khaal ein. Die Axt war schon auf dem Schlachtfeld raus gezogen worden.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 5:22 pm

Rakharo blieb im Zelteingang stehen, bis die Krieger davon geprescht waren. Samt Drogo und seiner Blutreiter, die eine Einheit bildeten. Dann schlich er regelrecht zum Heilerzelt rüber und erntete schon wieder eigenartige Blicke. Er fand seine Mutter im großen Zelt und sah sich flüchtig um. Nur wenige Krieger lagen hier noch, die meisten hatten sich wieder aufgerafft, um mit Drogo in die Schlacht zu ziehen und nur ein kleiner Teil der übrigen Männer war geblieben, um das Lager zu schützen. Er hörte den entsetzten Ruf seiner Mutter und legte sich, ihr gehorchend, auf das nächste Feldbett. Sie tastete ihn ab, aber es schien wirklich nur die Rippen getroffen zu haben und seinen Kopf. Er hatte also Glück gehabt und ließ sich von ihr eine kräftigende Suppe bringen und kaute dazu einige Kräuter, die seinen Kopf klären und ihn von den Schmerzen befreien sollten. Als er glaubte, dass gerade keiner zuhören, winkte er seine Mutter zu sich und fragte sie flüsternd, warum er in Drogos Zelt aufgewacht war. Ihre knappe Erzählung ließ ihn unwillkürlich lächeln, wenn auch mit Tränen in den Augen.
Ob es eine neue Strafe war? Rakharo glaubte nicht länger, dass Drogo ihm gegenüber noch gut gesinnt war. Da er immer noch nicht helfen durfte, blieb er auf dem ihm zugewiesenen Bett am Rande sitzen und kümmerte sich um die gepflückten Früchte, die seine Mutter ihm samt Schale gebracht hatte. Er schälte sie, schnitt sie zurecht und richtete sie hübsch auf der Schale an. Ein kleiner Zeitvertreib und hin und wieder naschte er eine von den bitteren Früchten.

Es schien eine Ruhephase zu sein, bis plötzlich alles wieder in Bewegung geriet und lauter wurde. Alle Heilerinnen waren auf den Beinen, die Zeltplanen wurden weit geöffnet und so mancher Krieger noch von seinem Pferd gehievt. Die besonders schwer verletzten kamen gleich in das kleine Zelt, in dem es ruhiger war. Nicht so Khaal Drogo - den wollte Rakharos Mutter bei sich haben. Als immer wieder die Rufe nach Drogo laut wurden, bemerkte auch Rakharo den Tumult. Er konnte die massige Gestalt des Pferdes und Mannes gegen das Licht nur als dunklen Schatten ausmachen und senkte sofort den Blick auf seine Schalte. Schweigend aber gespannt lauschend versuchte er mitzubekommen, wohin Drogo gebracht wurde. Seine Mutter rief Anweisungen und als es allmählich voller wurde im Zelt, schickte sie alle gesunden Krieger prompt wieder raus. Rak räumte das Feldbett für einen weiteren Verletzten und hörte, wie Vorhänge zugezogen und auch die Zeltplanen wieder runter gezogen wurden. So blieb nur noch der um eine Ecke führende Eingang offen und im Zelt wurde es angenehm dunkel.

Etwas belämmert stand Rakharo nun am Rande und beobachtete, wie die Frauen hin und her hetzten. Erst als einer der verletzten Krieger die Hand nach ihm ausstreckte, zuckte er zurück und gab ihm nicht die Hilfe, die der Mann wohl benötigte. Dabei hätte er das durchaus gekonnt. Jetzt sah er auch zu dem verhüllten Bereich und konnte schemenhaft seine Mutter mit einer Schülerin ausmachen, die sich um Drogo kümmerten. Sorge füllte seinen Blick, doch dann atmete er leise durch und zog sich in den privaten Bereich des Zeltes zurück. Er hatte hier nichts zu suchen.

Raks Mutter besah sich den Khaal, die tiefe Wunde und gab Tarran Anweisung, den Khaal weiter herum zu drehen, damit sie die Wunde besser versorgen konnte. Erst als die Rechte Hand das getan hatte, schickte sie ihn barsch weg und ließ sich von ihrer Schülerin alles reichen, was sie brauchte. So war der Khaal bald verbunden und auch die Wunde oberhalb des Knies und sein Arm bekamen neue Verbände. Anschließend musste die Schülerin bibbernd bei Drogo stehen bleiben - falls sich irgendwas an seinem Zustand änderte und Raks Mutter eilte wieder los, um auch die anderen Männer zu versorgen.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 6:46 pm

Der Khaal war ihr Gott, ihr Vorbild und Anführer, es war also kein Wunder, dass ihm Rufe galten als er mit seinen Blutreitern und den anderen Kriegern zurück kehrte. Die Schlacht hatten sie wieder gewonnen, aber der Krieg war noch nicht vorbei. Jetzt erst einmal konnten sie ihren zweiten Sieg mit nach Hause bringen, auch wenn einige gefallen waren, man war stolz auf diese Männer.
Drogo kam in das große Heilerzelt und die Heilerin selbst kümmerte sich um ihn. Nur flüchtig hatte der Khaal Rakharo bemerkt, nur aus den Augenwinkeln oder er glaubte ihn gesehen zu haben. Tarran half ihr und als Drogo versorgt war, ließ er sich selbst den Arm verbinden, blieb aber in der Nähe und sah immer wieder rein um Neues zu erfahren.

Der Khaal blieb nach seiner Behandlung nicht bewusstlos, er erwachte kurz, schlief dann aber für etwa eine Stunde. Als er dann die Augen aufschlug runzelte er seine Stirn und lag auf der Seite. Er wollte sich auf den Rücken drehen, hielt aber inne und setzte sich langsam auf, denn auf der Rückseite liegen konnte er nicht. Sein dunkler Blick fiel auf die Schülerin: "Wasserr." Eine klare Anweisung und sofort stob sie davon um der Heilerin zu sagen, dass der Khaal wach war und dann um hektisch nach einem Holzbecher zu suchen und eine Wasserquelle.
Das allerdings dauerte Drogo zu lange und er stand auf, der Blutverlust hatte ihn geschwächt, aber er wollte sich seinen Männern zeigen. Er lebte, konnte jedoch nicht in den nächsten Kampf ziehen. Aber die Taktik dafür wollte er besprechen und auch Tarran würde er hier lassen, zumindest diesen Tag und die Nacht. So ging er etwas langsamer als sonst, aber ohne etwas von seiner eindrucksvollen Gestalt verloren zu haben, zum Zelteingang.
Bevor er dort jedoch an kam, blieb er kurz stehen und traute seinen Augen nicht: Seine Früchte!! Sofort änderte er die Richtung, in die er hatte gehen wollen und steuerte auf die flache Schale zu, in der scheinbar frisch geschalte und geschnittene Stücke der bitteren Frucht lagen. ER brauchte niemanden fragen ob er etwas abbekam und so nahm er sich welche und aß sie mit Genuss ein Stück nach dem anderen. Allerdings ließ er insgesamt eine Frucht übrig. Ganz gemein war er ja nicht.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 7:08 pm

Die Heilerin hätte wohl auch ohne das langsame Gör mitbekommen, dass Drogo aufgestanden war. Sie warf jedoch nur einen Blick in seine Richtung und verband einen abgeschlagenen Arm mit Hilfe von zwei ihrer Schülerinnen. Der Mann würde überleben - sein Schwert jedoch nur noch mit der linken Hand schwingen können. Wenn überhaupt. Der Krieger flehte sie an, ihn sterben zu lassen. Aber das ignorierte sie und gab barsche Anweisung, dem Mann mit Kräutern den Mund zu stopfen. Sie war erst damit fertig, als Drogo bereits die ganze Schale mit Früchten gegessen hatte - nun ja, fast. Mit gerunzelter Stirn ging sie auf ihn zu. "Die letzte von Rakharos Früchten könnt ihr auch noch essen. Dann lasse ich euch etwas anständiges zu Essen kommen." Auffordernd hielt sie dem Mann die Schale hin und dann war es ihr auch egal, ob er die Frucht nahm oder nicht. Sie drückte die Schale der Schülerin in der Hand, die gerade mit dem Wasser wieder kam. Bevor die es verschütten konnte, nahm sie ihr den Becher ab und reichte ihn an Drogo weiter. Die Hände in die Hüften gestemmt, betrachtete sie das Dilemma und verschaffte sich einen Überblick. Gab Drogo keine Anweisung, würde sie einfach in das nächste Zelt gehen.

Rakharo aber blieb außer Sicht. Er bürstete sich nur die Haare so lange, bis sie glänzten.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 7:44 pm

Es war so, dass wenn ein Krieger sterben wollte, dass er das auch konnte. Meistens - oder eher so lange dieser noch stehen und ein Schwert halten konnte - suchte er sich einen Gegner für einen Kampf aus, der ihn dann tötete. Je nachdem wie hoch dieser Krieger stand, konnte er sogar die Ehre erlangen von der Hand des Khaals zu sterben. Fast immer war es jedoch jemand aus der Familie oder Freunde.
Drogo bekam das Flehen nicht mit, ansonsten hätte er wohl eingegriffen. Er aß lieber die Früchte, die er in der Schale vor sich hielt und runzelte äußerst finster die Stirn als er hörte, wem sie gehörten. So blieb die letzte Frucht trotzdem über, die mit der Schale weg gebracht wurde. Er nahm das Wasser entgegen, hatte aber vorher ablehnden die Hand gehoben. Die Heilerin brauchte ihm nichts zu Essen bringen lassen. Der Khaal ging nämlich in sein Zelt zurück und seine Dienerin brachte ihm über dem Feuer gebratenes Fleisch, Gemüse und Maisfladen.

Großen Hunger hatte er nicht, er ruhte sich lieber aus und schlief irgendwann tief und fest, aber sehr unruhig. Er lag nackt auf dem Bauch, wobei seine Haut nur von den Verbänden bedeckt war und grollte leise. Wenig später stöhnte er leise auf und seine Dienerin, die dazu da war um auf seinen Zustand zu achten, merkte auf. Sie saß am Feuer, war eingenickt und sah nun zu ihrem Khaal, besorgt. Ihre Tante war es gewesen, die Drogo damals als Jugendlicher zur Verfühgung stand.
"Rak... .. Komm..." Undeutlich wurden die Worte geknurrt und Thalla konnte sich keinen Reim darauf machen. Es war mitten in der Nacht, als sie sich erhob und näher trat, lauschte und dann behende zum Heilerzelt ging um eben jene zu holen, nach der es ihrem Khaal zu verlangen schien.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 8:09 pm

Rakharo verbrachte seine Zeit schon wieder alleine und mit sich selbst. Die Phase dass er sich selbst nicht leiden konnte, hatte er bereits hinter sich. Doch wie der Krieger fand er sein Leben kaum noch lebenswert. Er hatte - natürlich - keinen Spaß mehr und mit seiner Mutter noch nie so engen Kontakt gehabt, als dass es ihn ständig zu ihr zog. Die Langeweile zermürbte ihn und noch viel schlimmer war es, seinen Khaal nicht mal mehr ansehen zu dürfen. Durch das Stöhnen der Krieger fand Rakharo keinen Schlaf und als die Dienerin in das Heilerzelt kam und von seiner Mutter empfangen wurde - die tatsächlich immer noch auf den Beinen war - da saß er in dem abgegrenzten Bereich, hatte die Beine angezogen, die Arme darum geschlungen und wippte leicht hin und her.
Er sah hoch, als seine Mutter die Botschaft weiter trug, dass nach ihm verlangt wurde. Verwirrt stand Rak auf und ging raus zu der Dienerin, die er nur fragend ansah. Als sie ihm eröffnete, dass Drogo seinen Namen genannt hatte, war er keine Sekunde lang mehr unsicher. Rasch schnappte er sich einen Korb mit Versorgungsmaterial und eilte den ganzen Weg zu Drogos Zelt rüber. Auch wenn seine Rippen schmerzten. Das alles wurde ignoriert. In seinem Kopf gab es nur noch Drogo!

Schnell war er dort angekommen und hineingeschlüpft. Mit Schrecken lag sein Blick auf seinem Khaal. Vor der Fellstätte stellte er den Korb ab und beugte sich etwas über Drogo. Er musste ihn nicht berühren um zu erkennen, dass dieser erneut unter Fieber litt. Rakharo schnappte nach Luft, drehte sich um und schlug der Dienerin hart ins Gesicht. "Dummes Ding! Du hättest mich viel früher rufen müssen!" Barsch schickte er sie raus um kaltes Wasser zu holen und ignorierte alle Strafen, die er bekommen hatte. Zärtlich und besorgt glitt sein Blick über Drogo, bis das Mädchen wieder kam und dann endgültig verschwand. Rak tauchte frische Tücher in das kalte Wasser und legte sie dann über die Waden des Khaal, auch eines auf seine Stirn. Dann schnitt er mit einem kleinen Messerchen den Verband um Drogos Mitte auf und versorgte die Wunde erneut. Auch hier legte er ein kühles Tuch drüber und streichelte zärtlich über die Haut, die einen Ton dunkler als seine eigene war. Voller Sorge wandte er sich dann dem verletzten Arm zu, wobei er auf der Fellstätte kniete und mit kaltem Wasser auch diese Wunde reinigte.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 8:21 pm

Drogo nahm die Worte, die Zurechtweisung und den Schlag nicht wahr. Dafür jedoch die kalten Tücher und brummte deshalb leise, aber eher knurrig. Er blieb auf dem Bauch liegen, den Kopf zum Heilersohn gedreht. Er spürte im Unterbewusstsein, dass jemand da war und ihm half, aber er öffnete seine Augen nicht und wurde auch nicht wach.
Erst nachdem seine endlich verheilende Wunde am Unterarm versorgt worden war und die frischere Wunde am Oberschenkel dran war, schlug er die Augen auf. Er rührte sich jedoch nicht, atmete weiter wie bisher und schloss die Augen wieder halb als er Rakharo erkannte. Sein fiebriges Gehirn sagte ihm, dass er Acht geben musste, denn der Blauäugige war bewaffnet und auch wenn es nur ein kleines Messer war, in der richtigen Position und mit etwas Kraft gestoßen, konnte auch das Schaden anrichten.
Der Khaal blieb wachsam und schließlich packte er unvermittelt zu. Trotz des Fiebers war der Griff um das schmale Handgelenk hart. "Was machst du hierr?!" wollte er wissen und seine Stimme klang rau und heiser.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 8:31 pm

Rakharo war zärtlich und vorsichtig in dem was er tat. Er wollte dem Khal nicht unnötig mehr Schmerzen zufügen, als dieser ohnehin schon erleiden musste. Jetzt fühlte er sich endlich wieder wie ein Mensch. Er konnte helfen, sich um Drogo kümmern, ihn sehen und ihn berühren. Nichts ließ sein Herz schneller und kräfter schlagen als eben diese Tätigkeiten. Darüber vergaß er seinen eigenen Schmerz. Zwar bemerkte er, dass Drogo die Augen aufschlug. Aber er konzentrierte sich zu sehr auf die Wunde. Sie war nicht besser geworden, aber auch nicht schlechter. In seinen Augen schonmal ein Fortschritt.
Das Messer nutzte er nur, um den Verband am Oberschenkel vorsichtig aufzuschneiden. Doch als er es beiseite legen wollte, packte Drogo zu. Rakharo erschrak hörbar, allerdings schrie er nicht und sah Drogo an. Bei der bloßen Frage wurde ihm das Herz schwer und er brauchte ein paar Sekunden, um überhaupt zu reagieren. "Ihr habt nach mir verlangt..." Jetzt klang seine Stimme schwach. Hatte die Dienerin ihn etwa belogen? Wollte sie ihn noch mehr in Drogos Gunst sinken lassen?
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 9:19 pm

Dass sich Rakharo erschrak wunderte den Krieger nicht, das taten Frauen immer. Doch warum musste er so lange überlegen, bis er eine Antwort bekam? Suchte er eine Ausrede? Wollte er seine wahren Absichten verschleiern? Die Antwort klang nach einer Lüge und eine sehr dreiste noch dazu. Ihm einfach Worte in den Mund zu legen, die er nie aussprechen würde.
Sein Griff wurde stärker, schmerzhaft und mit einem Ruck zog er ihn näher. "Du wagst es dirr das auszudenken?!" Das Grollen war sogar vor dem Zelt zu hören, nur die Worte zu undeutlich. Trotzdem kam die Dienerin herein, wollte wissen ob ihr Khaal etwas von ihr wollte. Warum sonst sollte er so laut werden?
Doch Drogo sah nicht einmal zu ihr, sondern richtete sich auf. Noch immer hatte er Fieber und sein Blick war etwas verklärt. "Wieso bist du wirrklich hierr?!!" Das wollte er wissen und saß jetzt vor dem Schwarzhaarigen, wobei seine eigene Haut leicht vor Schweiß glänzte. Er sah ihn weiterhin an, ließ aber nicht los und so musste Rakharo sich entweder vor beugen oder zwischen seinen Beinen stehen, damit er das Gleichgewicht nicht verlor.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 9:38 pm

Rakharo hatte Drogo für zu schwach gehalten, um sich noch zu rühren. Aber wie er feststellen musste, hatte er sich in dieser Beziehung getäuscht. Dafür stöhnte er leise vor Schmerz, als er so ruckartig näher gezogen wurde. Rasch legte er sich die Hand auf seine protestierenden Rippen, weshalb er fast mit der Nase in den Fellen gelandet wär. Bei dem Grollen krümmte er sich, denn die Worte erzeugten noch mehr Schmerz in ihm. Doch es war verständlich, dass der Khaal ihm kein Wort mehr glaubte. Und so schhwieg Rakharo. Was nützte es, wenn er etwas sagte und man nur nach Lügen suchte?
Erneut ging ein schmerzhafter Ruck durch seinen Körper. Das Vorbeugen schmerzte ihn zu sehr, weshalb er noch näher rutschte und sich unmittelbar vor dem Khaal befand. "Ihr habt mich gerufen... Ich dachte, ich ..soll euch helfen." Auch wenn Drogo ihm nicht glaubte, er bereute es nicht, hergekommen zu sein. Immerhin hatte er so die Wunden nochmal behandeln können. Seine Hand entzog er ihm nicht, auch wenn der Schmerz sie bald taub werden ließ. Allerdings sah er Drogo jetzt nicht länger an. Offenbar galt die Strafe doch und er antwortete nur, weil Drogo ihm Fragen stellte.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 11:03 pm

Auch wenn er das leise schmerzvolle Stöhnen hörte, es löste nichts bei ihm aus. Sein Griff blieb fest, doch als Rakharo fast fiel, konnte er seinen Duft einatmen. Es war ein irgendwie vermisster und vertrauter Geruch. Es erinnerte ihn an die Momente, wo er 'sie' berührt hatte und 'sie' ihm Lust und Erlösung mit Händen und oral geschenkt hatte. Er hatte gehört, wie 'sie' darauf reagiert hatte und er fragte sich warum eigentlich? Natürlich gab es Männer, die Männer im Bett bevorzugten, aber eher wenige verzichteten auf eine Verbindung, die in anderen Ländern als Ehe galt.
Er glaubte ihm nicht und zog ihn näher, so dass der Jüngere sich jetzt dicht vor ihm befand. "Wieso sollte ich das tun? Wie könntest du mirr helfen, wenn es deine Mutterr nicht ebenfalls und besserr kann?" Seine Stimme war grollend und dunkel, doch noch immer heiser. Drogo ließ das Handgelenk los und fasste sich selbst kurz an die Stirn, was ihn die Augenbrauen zusammenziehen ließ. War er krank? Er war noch nie krank gewesen! "Was hast du gemacht?" fragte er nach und sah geradeaus, direkt Rakharo ins Gesicht.
"Mein Khaal... ich bitte Euch. Ihr habt nach Eurer Dienerin verlangt und ihren Namen ausgesprochen.." Der Khaal sah zu der älteren Dienerin und auch wenn ihr der Blick nicht behagte, ihr eigener war ehrerbietig, sprach aber schweigend die Wahrheit. "Geht!" herrschte er sie beide an und leicht erschrocken kam die ältere Frau zu Rakharo und wollte sie fortführen. Der Khaal jedoch stützte seinen Kopf mit einer Hand ab, wobei sein Ellbogen auf seinem Oberschenkel war. Irgendwann schlief er wieder ein und das Fieber senkte sich, denn die ältere Dienerin machte ihm wie Rakharo zuvor, kalte Wickel.

Während Rakharo draußen war, folgte ihm ein kleiner plüschiger Schatten. Es war zum Glück nicht mehr viel los und so bestand keine Gefahr, dass das Knäul zertrampelt wurde. Es hüpfte und watschelte hinter dem Langhaarigen her und folgte ihm ins Zelt und in den zugezogenen Bereich. Die Hälfte der Heilfrauen schlief, die andere Hälfte kümmerte sich um die Verletzten.
Der kleine flauschige Schatten hüpfte heran und kraxelte dann auf das Feldbett, welches Rakharo zur Zeit nutzte. Es krabbelte anschließend unter die Decke, drehte sich zwei mal im Kreis und lugte dann mit dem Kopf unter der Decke hervor. Erst als sich der Schönling auf das Feldbett setzte entkam dem Knäul ein Laut, während es ihn mit großen blauen Augen anschaute. "Maunzimaunz?" Ganz nach dem Motto: Verrat mich nicht.
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BeitragThema: Re: Master & Slave   Master & Slave - Seite 5 Icon_minitimeSo 19 Mai 2013, 11:32 pm

Drogo tat scheinbar alles, um ihn zu verletzen und ihm das Herz zu brechen. Rak öffnete seine Lippen, um zitternd Luft einzuatmen. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, keine mehr zu bekommen. Seine Augen waren von Tränen gefüllt. "Ich habe.. euch geholfen..!" Mehr konnte Rak nicht sagen und hielt sich das schmerzende Handgelenk, als Drogo es los ließ. Es fiel ihm schwer, sich auf den Befehl hin zu rühren und er konnte es erst, als die Dienerin ihn berührte. Immerhin hatte sie ihm nichts böses gewollt. "Meine Sachen", hauchte er schwach, aber die Dienerin schob ihn aus dem Zelt und gab ihm zu verstehen, dass sie ihm die Sachen morgen bringen würde.
Mit Tränen in den Augen stolperte er halb zurück zum Heilerzelt und hatte für nichts und niemanden einen Blick übrig. So bemerkte er auch nicht, dass ihm etwas folgte. Immer wieder versuchte er seiner Tränen Herr zu werden und doch kullerten ihm immer ein paar über die Wangen, dann beherrschte er sich und dann folgten die nächsten 2 Tränen. Doch schließlich hatte er sich etwas frisch gemacht und die Füße gewaschen. Erschöpft und am Rande der Verzweiflung, ließ er sich auf das Bett fallen - nur um von dort runter zu fallen und einen halb erstickten Schrei von sich zu geben.

So ein komisches Geräusch hatte er noch nie gehört! Und so ein... Ding noch nie gesehen! Mit Angst betrachtete er das Etwas und hielt sich zugleich die Rippen, die vor Schmerz fast aus ihm rauszubrechen schienen. Doch dann erkannte Rakharo, dass dieses Etwas noch ganz klein und ein Baby war. Mit einem Mal löste sich die Anspannung von ihm und er musste einfach weinen. Herzschmerz, richtiger Schmerz, Angst... Alles löse sich in ihm und er bekam sich fast nicht mehr ein. Rak hatte einen regelrechten Weinkrampf, aber niemamd hörte und niemand sah nach ihm.
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