Rom & Mini & Phoe & Drogo & Tak & Jong (begonnen am 21.07.2012)

"Aber warum sollten sie mir Glauben schenken?" Takuya wirkte etwas ratlos, nickte dann aber. Er wusste zwar nicht was er sagen sollte, aber vielleicht kam ihm ja noch eine zündende Idee, mit der er Mini aus seiner vertrackten Situation rausholen konnte. "Mini wollte sich von Anfang an verloben. Also seit ich auf ihn gestoßen bin. Deswegen hat er ja auch das passende Mädchen gesucht und ganz viele Dates gehabt. Und er scheint die Passende gefunden zu haben." Tak dachte nicht so negativ darüber wie Phoenix und Jong. Wenn die Verlobung Minis Entschluss war, stand er da auch hinter ihm. Bei den nächsten Fragen legte der Jüngere den Kopf schief und setzte sich endlich ebenfalls, allerdings Taeyang gegenüber. "Warum sollte er sich vor einem Fremden outen? Gerade bei seinen Eltern ist das kein einfaches Thema - aber bei wem ist es das schon? Ich meine.. Es geht doch niemanden etwas an, welche sexuellen Vorlieben man hat. Ihm fällt es nicht leicht, das einfach so herauszuplaudern und sicherlich hatte er auch Angst, dass es schlecht aufstößt bei Maru und so. Und dann ist da noch die Gefahr, dass irgendjemand es an seinen Vater weiterplaudert und den möchte er nicht enttäuschen. Ist das denn nicht verständlich?" Tak dachte nicht lange über seine Worte nach. Er sprach das aus was er wusste und was er glaubte. "Er wollte sicher keinen von euch auf den Schlips treten... Ich weiß ja nicht, ob das bei euch vielleicht verpöhnt ist, wenn man nicht heterosexuell ist..."

"Weil man mir glaubt und du wärst nicht dazu in der Lage so zu lügen, dass man es nicht merkt. Außerdem weißt du ja, dass eine Lüge Taemins Lage nur um einiges verschlimmern würde. Da du sein Freund bist, würdest du das einfach nicht tun, außerdem erkenne ich Lügen." Bei einem solchen Jungen wie Takuya erst recht.
"Dann stört es dich also nicht, dass er heiraten will?" Taeyang hob eine Augenbraue und musterte den Jüngeren etwas intensiver. So wie Takuya die nächsten Tatsachen darstellte, klang es einleuchtend. Nur hatte das alles einen Fehler. "Es ist nicht direkt verpöhnt. Viele der einflussreichsten Männer vergnügen sich mit jüngeren Männern oder Jugendlichen. Aber wenn sie die Erstgeborenen sind, sind sie verheiratet und sorgen für Nachfolger. Sie sind dazu verpflichtet irgendwann zu heiraten. Allerdings sind Maru-san und ich ebenfalls dem eigenen Geschlecht sehr zugetan. Das weiß jeder, wenn er zu den Triaden gehört und dass wir unseren Spaß haben damit. Taemin hätte es uns sagen können, es wäre kein Problem gewesen. Aber zu behaupten hetero zu sein und Maru-san frech und respektlos ins Gesicht zu lügen - das ist unverzeihlich und auch das weiß jeder, der zu uns gehört. Eine Lüge wird nicht verziehen."
Verständlich, dass Taemin seinen Vater nicht enttäuschen wollte war es zwar schon, aber war wirklich alles wahr, was der Kleine ihm da erzählte. "Was ist mit dir? Heißt du es wirklich gut, dass Taemin heiraten will? Soweit ich weiß, kann er mit Frauen rein gar nichts anfangen. Ist sein Vater der einzige Grund, warum er das tut?" Vielleicht wollte er Maru ja doch nur beweisen, dass er hetero ist?! Dass Taemin nichts mit Frauen anfangen konnte, das hatte sich Yang gerade zusammengereimt, er wusste es natürlich nicht zu 100 %.

Da hatte Yang natürlich recht. Takuya würde nicht lügen - es sei denn, es blieb ihm gar keine andere Wahl, weil er Mini schützen wollte. Aber in diese Lage fühlte er sich noch lange nicht verfrachtet.
"Warum sollte es mich stören? Ich stehe hinter Mini, wenn es seine Entscheidung ist und die hat er ja gefällt." Es störte ihn eben auch einfach nicht. Zwar glaubte der Jüngste nicht, dass Mini mit dieser Entscheidung wirklich für den Rest seines Lebens glücklich werden würde, doch man wusste ja nie, was alles noch geschehen konnte. Vielleicht fühlte er sich ja erst durch so eine Ehe dazu in der Lage, auch seinem Vater gegenüber zuzugeben, dass er schwul war. Taeyangs nächste Worte ließen ihn die Stirn runzeln. "Das mag ja sein. Aber Mini ist nicht bei euch oder unter diesem Einfluss aufgewachsen, sondern hat Jahre in Amerika verbracht. Er ist doch noch nicht mal einen Monat hier. Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass gleich jemand zu ihm gegangen ist und rumgegröhlt hat, dass ihr bi oder schwul seid..." Takuyas Augenbrauen zogen sich etwas zusammen. Das konnte er sich wirklich nicht vorstellen. "Und ich weiß, dass es Mini auch gar nicht interessiert, welche Neigungen ihr habt. Ich finde also nicht, dass er das zwangsweise wissen muss."

Doch als Taeyang etwas von frech und respektlos redete, schnaubte er aufgebracht. "Wenn du glaubst, es ist eine Lüge, dann zählt es als Notlüge. Es geht doch keinen was an, wie er gepolt ist! Solche Fragen muss er von niemandem beantworten!" Oh ja, jetzt war Tak durchaus etwas sauer. Yangs Worte waren verdammt hart und Mini hatte doch nur sich selbst schützen und in kein Fettnäpfchen treten wollen! Allerdings beruhigte sich der Jüngere auch gleich wieder, wenn Yang Mini nicht erneut schlecht machte.
"Ich sagte doch schon, ich stehe hinter Minis Entscheidungen und werde ihn darin unterstützen. Er wird bestimmt nicht aus Jux heiraten. Er mag Tianyu und Liebe entwickelt sich sowieso erst mit der Zeit." An Liebe auf den ersten Blick glaubte er nämlich nicht. "Ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen, es sei denn er liebt Tianyu wirklich und hat es nur noch nicht selbst erkannt. Er will seinem Vater keine Schande bereiten und ihm die Enttäuschungen ersparen, die ein schwuler Sohn so mit sich bringt. Und ich finde, darauf kann er ziemlich stolz sein."

Yang hob leicht eine Augenbraue an, da schien er anders zu sein, als die meisten Freunde. Aber nun gut, wenn der Kleine sich einfach mit einer Entscheidung von einem Freund abfinden konnte. Er selbst war ein wenig so, aber auch nur bei Maru. Wenn dieser sich was in den Kopf setzte, sagte er ihm seine Meinung dazu, versuchte dafür oder dagegen zu sprechen. Doch im Endeffekt, wenn Maru nicht auf ihn hören sollte, stand er ebenfalls immer hinter dessen Entscheidung.
Ja, es stimmte, Taemin war nicht in der Triade aufgewachsen, ein Fehler wie er fand. Aber das war Familienangelegenheiten und somit egal. Dennoch: "Sein Vater hätte ihm alles wichtige sagen müssen, nachdem Taemin Kang-sama schlagen wollte. Es war klar, dass wir vorbei kommen würden." Auch wenn es ihn selbst eher amüsiert und leicht beeindruckt hatte, dass die Hupfdohle sich das getraut hatte. "Es ist allerdings - soweit ich informiert bin - das Erste was man über Maru-san und mich in Umlauf bringt." Außer der Tatsache, dass sie ein Paar waren, das war genauso bekannt - nur eben falsch. Aber dass sie sich durch die Gegend vögelten war auch bekannt, sehr bekannt, nur wurden nie Namen genannt. "Es interessiert ihn nicht, auf was sein Gegenüber steht? Sehr interessant." Ja und wie, total interessant. Scheiß egal was Taemin bei anderen darüber dachte! Yang war noch immer unversöhnlich gegenüber diesem Jüngling.

Doch dann wurde Takuya sauer und Yang musste sich beherrschen, dass er nicht grinste. "Das sieht unsere Regelungen jedoch etwas anders. Wenn ein sehr viel Ranghöherer so etwas fragt, eigentlich egal was, dann hat man wahrheitsgemäß zu antworten." Der Triadensohn lächelte leicht, aber tat verstehend, dass sich der Kleine kurz aufgeregt hatte. "Scheint als hätte Taemins Vater ihm nichts beigebracht. Ein Monat ist eine ausreichende Zeit um so etwas zu wissen." Dabei hatte Mini die Triadenregeln und -gesetzte gelernt. Doch kannte er die Besonderheiten nicht, die mit Maru und Yang einhergingen.
Auf einmal musste er sich ein Lachen verkneifen und sah auch so aus, hörte sich auch so an. "Sich in sie verlieben? Er kann sie ja nicht einmal berühren, geschweige denn für Nachkommen sorgen, wie er es sich bestimmt für seinen Vater gedacht hat. Liebe gibt es übrigens nicht, das ist nur eine Illusion für all die Hässlichen, die keinen Sex bekommen, damit sie es sich ausmalen und sich auf ihre große Liebe aufsparen können. Eine Ausrede, mehr ist dieses Wort nicht und ein großer Verdienst am Valentienstag." Yang klang amüsiert und er war es auch. "Aber gut, seinen Vater stolz machen zu wollen das ist eine ehrende Tat. Aber wenn dies zu große Fehler nach sich zieht, dann sollte man die gegen den Stolz abwägen, denn das kann ganz schnell in Schande übergehen."

"Nun, wenn sein Vater eh schon so viel gegen Schwule hat: Warum sollte er Mini ausgerechnet gleich als erstes sagen, dass ihr die Schwulenliga der Triade seid?" Seine Worte klangen nicht angreifend - er verstand einfach nicht, weshalb der Ältere andauernd darauf herum hacken musste. "Klärt das doch mit seinem Vater, dann seht ihr ja, woran es denn eigentlich liegt." Es war müßig, jetzt darüber zu diskutieren, wenn sie ide nur Vermutungen anstellen konnten. "Und ja... Warum sollte es ihn interessieren? Es interessiert mich auch nicht, welche Neigung du oder Maru oder sonst wer hat, wenn ich denjenigen eh nicht näher kennenlernen kann oder will." Sexualität war doch das Letzte, worüber er sich Gedanken machte..!
Auf die Ranggeschichten antwortete er nicht. Davon hatte er keine Ahnung und Yang hätte ihm auch sonst was erzählen können, ohne das er es bemerkte. Und im Grunde interessierten ihn diese ganzen Regelungen auch gar nicht. Er wusste nur das, was Mini ihm hatte erzählen müssen und damit war die Sache für ihn gestorben.

Takuyas Blick änderte sich erneut und er schüttelte den Kopf. Diesmal sah er jedoch eindeutig genervt aus. "Woher willst du das denn wissen? Kannst du in Mini reinsehen? Tianyu und er haben sich schon längst geküsst und er weiß, was sie noch getan haben? Er macht doch nicht irgendner dahergelaufenen Triadenprinzessin nen Antrag...!" Natürlich klang er wieder leicht aufgebracht, aber Taeyang gab ihr so einige Unterstellungen von sich, die er so gar nicht leiden mochte. "Naja.. so kann nur einer reden, der Liebe nicht mal buchstabieren kann, geschweige denn sie je erlebt hat." Was ihn aber auch kaum wunderte. Yang sah vielleicht ziemlich gut aus und er wäre unter Garantie vom Aussehen der Typ Mann gewesen, in den auch Tak sich verliebt hätte. Aber bei den Charakterzügen, die er hier zu sehen bekam, ... Nein, das erinnerte ihn doch zu sehr an Jae-Hwa. Auf die Sache mit Stolz und Schande ging er auch nicht ein. Er fand das war einzig und allein Ansichtssache und diesen Kram mit der Schande fand er ohnehin albern. Aber das behielt er lieber für sich und sah unruhig zur Tür. In seinem Blick lag ganz klar die Frage, wie lang es denn jetzt noch dauern mochte.

Yang hob erneut eine Augenbraue an, so ganz Unrecht hatte der Kleine damit nicht. Was man nicht mochte oder nicht verstand, erwähnte man auch nicht sonderlich oft. "Schwulenliga, gut gesprochen." Jetzt musste er allerdings grinsen. Das war auch eine Idee, wenn sie bei Taemin nicht weiter kamen, dann würde der Vater einiges ausplaudern, allein deshalb schon, weil er Angst vor ihnen haben würde. Yang mochte es, wenn jemand ihm gegenüber dieses Gefühl hatte. "Kein bisschen also?" Das war nun wirklich ungewöhnlich, die meisten checkten das in den ersten Minuten ab, zumindest die Zivilisten, also alle Nicht-Triadenmitglieder taten das bei ihm immer. Der Kleine wollte sich da also nicht mit einreihen, ja?

"Teilweise kann ich das, ja. Sein Verhalten verrät sehr viel, schon als wir zum Essen da waren. Aber Kleiner, ehrlich mal. Küsse sind keine Beweise für Verliebtsein oder dergleichen. Man küsst aus vielen Gründen, selbst so was harmloses wie aus Freundschaft, besonders Mädchen tun das zur Begrüßung. Aus Dank küsst man, als Drohung, vor allem aber aus Verlangen. Oh und nicht zu vergessen die Mütter als Trost." Seine zwar immer nur heimlich, wenn keiner der Männer zu sah, weil ihr Sohn ja stark sein musste, aber Yang hatte es nie vergessen. Er vermisste sie, sogar mehr als seinen Vater - doch gesagt hatte er das nie. Maru würde es höchstens mal geahnt haben.
"Richtig, ich war noch nie verliebt." Dafür konnte er es perfekt vorspielen, gelernt und perfektioniert durch seine Callboy Zeiten. "Aber es stört mich auch nicht, so habe ich viel mehr Spaß." Dann sah er den Blick zur Tür und lächelte Takuya sanft an. "Ich geh noch mal nachhaken ob sie sich geeinigt haben." So erhob er sich und ging nach draußen, sah kurz aus dem Fenster und ja, dieser Jonghyun hatte sich keinen Millimeter von der Stelle bewegt. Nicht schlecht. Yang spazierte einmal umher und schlug hart gegen die Tür von Taemin. "Mach keinen Scheiß, wenn wir gleich rein kommen. Sonst bleibt dein Besuch für immer."

Taemin war so heftig zusammengezuckt, dass ihm der Block vom Schoß gerutscht war und starrte irritiert die Tür an. Kurz darauf stieg der zweite Triadensohn die Treppen zu Pyo hoch um sich seinen Schlüssel abzuholen. Allerdings kam er mitten in einen Streit zwischen den Brüdern rein. Doch er ging nicht, sondern runzelte die Stirn, ehe er für eine Sekunde sichtbar erstaunt mit bekam, dass Pyo ihn nicht verraten hatte, dass er ihm den Schlüssel gegeben hatte. Er wartete, bis Maru gegangen war und betrachtete den Pinkhaarigen für einen Moment im neuen Licht. Dann ging er näher und lächelte ihn an. "Wenn du willst kläre ich das auf." Die Antwort ließ ihn lächelnd den Kopf schütteln, ehe er Pyo durch die Haare wuschelte. "Du hast was gut bei mir. Sag mir was du dir wünscht und ich erfülle es, sogar persönlich."

Yang ging danach Takuya holen und grinste ihn mit dem Schlüssel sichtbar in der Hand breit an. "Na komm, schauen wir nach wie es Taemin geht." Er begleitete ihn zur Tür und öffnete sie. Sobald Mini seinen Tak sah quietschte er leise auf und war auch schon bei ihm. "Oh Tak!!" Schon hatte er ihn im Arm und drückte ihn fest an sich. Ihm kamen fast die Tränen, während er den Jüngeren nicht mehr los lassen wollte. Yang schloss behutsam die Tür, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und verschränkte lässig die Arme vor der Brust. "Ihm scheint es gut zu gehen, Takuya." lächelte und sein Blick war eine einzige Drohung, die Taemin scheinbar verstand. Yang war gerade sehr zufrieden mit sich selbst.

Auch Tak grinste leicht, doch hatte es eine Spur von Verlegenheit in sich. Dann schüttelte erneut den Kopf. "Ich war bis vor kurzem noch in einer Beziehung und jetzt suche ich niemanden. Es.. interessiert mich also wirklich nicht. Jeder soll sein, wie er will." Da war er wirklich tolerant. Allerdings auch nur, weil er nicht von allen Dingen Ahnung hatte. So etwas die BDSM war völlig an ihm vorbei gegangen. Wenn er geschlagen worden war, hatte er nie auch nur die Spur von Erregung gefühlt - was aber auch an der Situation und an der Härte gelegen hatte. Aber sein Ex-Freund hatte ihn damit auch nicht heiß machen wollen, sondern lediglich erniedrigen.

"Mini ist aber nicht so jemand, der andere zur Begrüßung küsst oder zum Trost oder sowas! Er küsst nur jemanden, wenn er diesen jemand wirklich mag und mehr von demjenigen oder derjenigen will!" Sonst hätte Mini ihn ja auch schon längst geküsst und das war nie der Fall gewesen. Dass Yang so viel mehr Spaß hatte, glaubte er ihm durchaus. Der Ältere war definitiv nicht der introvertierte Typ. "..Okay..!" Takuya wurde gleich wieder nervös, kaum dass Yang den Raum verließ und lief erneut auf und ab. Er sorgte sich um Mini und hoffte, dass Jong da draußen nicht durchdrehte, nur weil es hier mal wieder länger dauerte.

Maru hatte es satt gehabt, auf der Couch zu liegen und hatte sich eigentlich nett mit Pyo unterhalten - und ihm mal wieder den Vorschlag eines Leibwächters ans Herz legen wollen - als er einen ihm nur zu bekannten Schlüssel auf den Tisch liegen gesehen hatte. Natürlich war Pyo sofort aufgesprungen und hatte versucht, ihn zu verstecken, aber die Bewegungen kamen eindeutig zu spät. Maru bemerkte nicht, dass Yang in ihrer Nähe war, doch kaum öffnete der die Tür, konnte er deutlich Marus halb gebrüllte Worte hören: "...fällt dir eigentlich ein? Bestiehlst du mich? WER hat dir den Schlüssel gegeben?" Aber Pyo schüttelte selbst auf den aggressiven Ton hin nur den Kopf und hob die Schultern. Und wann immer der Pinkhaarige nur die Schultern hob, setzte etwas in Maru aus, so dass er ausgerechnet seinem kleinen Bruder eine Ohrfeige verpasste. Sie klang härter, als sie es war, denn dann lag seine Hand auch schon unter Pyos Kinn. "Lüg mich noch ein einziges Mal an und ich schick dich ins Ausland!" Pyo wurde gezwungen, seinen älteren Bruder anzusehen, aber sein Blick blieb stur. Bevor Maru Pyo erneut schlug oder anderes tat, schüttelte er enttäuscht den Kopf und verließ die Etage, ohne Yang auch nur wahrzunehmen.
Der Pinkhaarige atmete leise durch und bemerkte dann Taeyang. Er zeigte sich nicht unsicher, sondern richtete sich nur wieder auf. Kurz fragte er sich, ob er jetzt erneut von dem Älteren einen Tadel hören würde, doch das Gegenteil schien der Fall zu sein. "Nein, lieber nicht. Dann bekommst du auch noch Ärger..." Und das musste ja wirklich nicht sein. Das Haare wuscheln ließ er sich gefallen - eine Sache, die er unglaublich mochte. Nicht zuletzt auch deshalb, weil seine Haare unglaublich weich und eben flauschig waren. Es kam ihm sofort eine Idee, doch die zauberte sogar ihm eine leise Röte auf die Wangen. "Küss mich?" Es platzte einfach aus ihm heraus, aber er senkte den Blick nicht, sondern sah Yang offen, aber fragend an. Dass er keinen einfachen Kuss meinte, war ihm anzusehen. Er wusste jedes einzelne Gerücht über den Triadensohn und wollte nun selbst wissen, ob sich all diese Gerüchte bestätigten oder nicht.

Kaum sah Tak den Älteren, ging er raschen Schrittes zu ihm und wirkte erleichtert. "Danke..!" Einen Dank, den Yang überhaupt nicht verdient hatte, aber das wusste Takuya noch nicht. Dafür fiel er Mini gleich um den Hals und ächzte dann wenig später etwas leise. "Du tust mir weh", murmelte er leise, meinte seine Worte aber nicht ganz so ernst. Yangs Worte nahm er wahr und nickte auch, aber sein Blick lag auf Mini. "Ist alles okay? Kannst du bald wieder zu uns kommen? Alle machen sich Sorgen!"

"Hmm... dann war euer Sex nicht sonderlich erfüllend für dich. Ich behaupte es einfach mal, denn guter Sex kann süchtig machen." Yang lächelte auf eine ganz gewisse Weise, anziehend, charmant und so verdammt 'wissend', wie es sich für einen Edelcallboy gehörte. Aber er sagte nichts mehr dazu, speicherte sich nur die Reaktion auf seine Worte ab.
"Ach dann meintest du einen richtigen Kuss und nicht nur auf die Wange? Ja nun, manche brauchen dazu tiefere Gefühle wie Liebe, manche nur Anziehung oder Lust." Yang hob mit einem Schmunzeln seine Schultern an und ließ das Thema für´s Erste ruhen und ging seinen Schlüssel holen.

Was er hörte und sah tat ihm irgendwie doch Leid, das hatte er Pinky mit dem Schlüssel nicht antun wollen. Doch dass der ihn nicht verriet überraschte ihn. Dass Maru ihn nicht sah jedoch nicht, das geschah öfter, wenn dieser richtig wütend war und das war er gerade. Er seufzte lautlos und betrachtete die Wange von Pyo, die Drohung würde Maru jedoch bei der nächsten Lüge - ob wörtlich oder mit einer Geste wie eben - wahr machen und das wussten sie beide.
"Hm okay. Aber wenn du es dir anders überlegst, werde ich das richtig stellen." Das war sein ernst, aber keine Entschuldigung, er entschuldigte sich nur bei zwei Menschen und auch dann nur, wenn er halb dazu gezwungen war. Die Beschaffenheit von Pinkys Haaren war erstaunlich, besonders weil dieser sie sich so oft färbte. Doch dazu sagte er nichts, er gab dem Jüngeren nur die Gelegenheit einen Wunsch einzufordern. Der kam auch prompt, was Yang kurz lachen ließ. Doch auch wenn die Frage raus geplatzt war, Pyo war nicht schüchtern. Der Dunkelhaarige ließ ein kurzes Lächeln sehen, während er den Blick erwiderte. "Wunsch ist Wunsch, nicht wahr?" Er zwinkerte ihm jedoch zu, war ja kein unangenehmer Wunsch.
So trat er dicht vor den Pinkhaarigen, nahm zärtlich sein Gesicht in seine Hände und schon lagen ihre Lippen aufeinander. Zuerst geschlossen, voller feinfühliger Zärtlichkeit. Doch mit einem perfekten Übergang, einer wundervollen Veränderung wurde der Kuss neckend und dann leidenschaftlich. Dann änderte er sich wieder ein wenig, denn Yang öffnete seine Lippen und wurde anheizend-fordernd. Er ließ den Jüngeren seine gesamte Pallette an Können und seine Erfahrung spüren und zog den Kuss gekonnt in die Länge, während sich eine Hand von der Wange den Weg zum Hals und bis hin zum unteren Rücken bahnte und ihn dort dicht an sich drückte. Erst als er merkte, dass Pyo Luft brauchte, kurz bevor es unangenehm eng wurde mit der Luft, löste er ihren Kuss. "Wunsch erfüllt?" fragte er mit einem leichten Schmunzeln nach und strich sanft über die Wange, ehe er auch den Rest von sich von ihm löste.

Wenig später war er mit Takuya im Gästezimmer und amüsierte sich ein wenig über das Wiedersehen. War ja nicht so, dass sie sich nicht erst vor kurzem noch gesehen hatten. Mini war froh und besorgt zugleich Takuya hier zu sehen. "Oh.. entschuldige!" Sofort wurde seine Umarmung lockerer und er lehnte kurz seine Stirn gegen die des Jüngeren. "Ja, mir geht es soweit gut. Ich vermiss euch nur schrecklich." Er schaffte es leicht zu lächeln und strich Tak die Haare aus dem Gesicht. "Ich weiß es nicht. Ich muss wohl noch was erledigen und dann schauen, ob es das war. Aber das habe nicht ich zu entscheiden."
Besorgt sah er Takuya an und fragte nach: "Dir geht es gut, ja? Und den anderen?" Ob Yang ihnen irgendwas angetan hatte? Schnell huschte sein Blick zu diesem, doch der grinste nur undefinierbar. So sah Mini wieder zu seinem Kitty und hielt nur noch seine Hände in seinen eigenen. "Ich hoffe, ich kann bald nach Hause." Fast hätte Taeyang gelacht, da konnte der Schönling noch lange hoffen. War lustig ihn so reden zu hören.

So ganz hatte Pyo die Drohung noch nicht wahrgenommen. Den Ernst seiner Lage hatte er schon verstanden, aber er wollte gar nicht glauben, dass Maru ihn wirklich wegschicken würde. Und das nur, weil Taeyang ihm einen Gefallen getan hatte. Pyo fühlte wollte sich schon schlecht fühlen, als Yang reinkam und ihm gleich noch einen Wunsch erfüllen wollte. Und so wie er in den Mann verknallt war, wunderte es ihn selbst rein gar nicht, dass sein innerster Wunsch geradezu aus ihm raus platzte. Aber wenn er schon freie Wahl hatte, dann wollte er sie auch nutzen. Immerhin wünschte er sich nur einen Kuss und nicht mehr. Und genau diesen Wunsch bekam er auch erfüllt. Und wie er das erfüllt bekam!
Pyo schmolz schon zu Anfang dahin und wurde von sich aus bereits anschmiegsam. Er erwiderte den Kuss, aber die Spannbreite ließ ihn weiche Knie bekommen und ihn dahin schwelgen. Wenig später erregte ihn er Kuss etwas und seine Finger gruben sich ein wenig in Yangs Hemd. Seine Hand war dabei wie aus Versehen unter die Weste gerutscht, die der Ältere trug, allerdings blieb er in der Nähe des Hosenbunds. Mit der anderen Hand stützte er sich noch ein wenig auf der Rücklehne seines Stuhls ab, doch der Rest war völlig an Yang geschmiegt. Pyo war ebenfalls ein geübter Küsser, aber natürlich hatte Taeyang da eine ganz andere Klasse. Der Kuss mit Pyo wurde jedoch nicht langweilig, denn der Jüngere genoss nicht nur, er biss dem Älteren auch ein bisschen fester in die Unterlippe und wollte gleich noch mehr Küsse fordern, obwohl ihm die Luft wegblieb. So war es an ihm, den Kopf ein wenig zurück zu ziehen. Seine Lippen glänzten etwas, vor allem aber glitzerten seine Augen und er war sichtlich hin und weg. 'Eher den Wunsch nach mehr erweckt'. Das war es, was seine leicht offenstehenden Lippen sagten, was seine Augen sagten und auch seine Körpersprache zeigte genau das. Aber Pyo nickte nur. Ihm fehlten die Worte - aber er wäre auch nicht auch nicht auf die Idee gekommen, mehr einzufordern oder sich mehr zu wünschen. Dafür sah er Yang hinterher, als dieser ging und ließ sich wenig später mit einem glücklich-verträumten Lächeln auf sein Bett fallen.

Takuya lächelte Mini beruhigend an. Er ließ den Körperkontakt zu, aber nach der Umarmung hätte er von sich aus keinen mehr gesucht. Es gefiel ihm nicht, dass Mini nicht wusste, wie lange diese Gefangenschaft hie rnoch dauern sollte. Er hob aber leicht die Schultern an: "Jae-Hwa nervt.. Aber sonst ist alles in Ordnung. Auch bei den anderen. Phoe entschuldigt uns in der Uni." Tak teilte die Hoffnungen seines besten Freundes und drehte sich zu Yang. "Können wir das denn nicht irgendwie beschleunigen?" Er glaubte an Minis Unschuld und konnte wirklich nicht verstehen, warum sein Freund so festgehalten wurde.

Yang hatte tatsächlich nicht geglaubt, dass Pyo ein guter Küsser war. Er hatte geglaubt, dass dieser selten bis gar nicht mit jemandem zusammen war oder einfach nur Sex hatte. Aber Erfahrung hatte der Pinkhaarige, was diese Kuss noch angenehmer gestaltete. Für Yang jedoch war es nur ein Beweis erbringen was er drauf hatte. Die Reaktion des Jüngeren ließ ihn immerlich breit grinsen. Er kannte dieses dahinschmelzen nur zu gut, das passierte in 90 % der Fälle. Ausnahmen waren nur, diejenigen, die entweder die Führung übernehmen wollten - aber die wenigstens hatten sich dann jemanden wie ihn ausgesucht - oder aber die gleich zur Sache kommen wollten. Yang musste aber zugeben, dass bisher keiner seiner Kunden das Gefühl in ihm geweckt hatte, noch einen zweiten Kuss zu wollen. Es war immer Arbeit gewesen, nie hatte der Triadensohn etwas anderes empfunden. Bei Pinky hätte er fast eine Ausnahme gemacht, als dieser ihn nach dem Kuss so ansah und alles an ihm deutlich sagte, dass er mehr wollte. Yang jedoch lächelte nur, strich über die Wange und mit dem Daumen über die Lippen, ehe er ging.

Taemin wurde immer mehr zu einem Gefühlswrack, wie er Minnuten später feststellen konnte. "Kann Jong nicht was gegen ihn ausrichten? Oder vielleicht kannst du Drogo fragen?" Mini sah ein wenig besorgt drein und ließ dann eine Hand los, die andere aber brauchte er, damit er wusste, dass Tak noch da war. Es kam ihm irgendwie etwas unwirklich vor, dass ausgerechnet Taeyang ihn rein gelassen hatte. "Oh warte mal... Phoe entschuldigt uns? Was ist mit Jong?" Jetzt war er schon wieder besorgt.
Yang sah zu Takuya als dieser die Frage stellte und hob leicht die Schultern an. "Ich werde den Leuten deine Antworten wiederholen und dann sehen wir weiter. Scheinbar hat Taemin uns ja schon alles gesagt, wer weiß, vielleicht reicht es ihnen ja." Der Älteste hier lächelte zuversichtlich und doch glaubte Mini es nicht. Wer waren die anderen? Maru hatte doch hier das Sagen. Aber er verriet nichts, denn Taeyang hatte ihn ja gewarnt. "Kannst du den anderen sagen, dass das Eis von mir heute gegessen werden muss? Sonst wird es schlecht, denn ich benutze da ja keine Konservierungsmittel und so." Er wusste nicht, was er sonst sagen durfte und das war ihm gerade eingefallen. "Wie lange kannst du bleiben?" fragte er nach und sah dann zu Taeyang, der weiterhin gegen die Tür gelehnt da stand. "Schon noch etwas. Aber je früher ich zu den anderen kann, desto eher hören sie was von Takyua. Es sind gute Argumente dabei, die auch für die anderen wahr klingen."
Er sah die Hoffnung in Taemins Blick, doch als Tak nicht zu ihm sah, lächelte der Triadensohn äußerst boshaft und Minis Hoffnung war sofort wieder zerstört. Etwas, was Taeyang mal wieder gefiel. Das Spiel machte Spaß. "Keine Sorge Taemin, Takuya ist nicht in Gefahr." Glatt gelogen, aber das wusste nur Mini und auch das gefiel dem Älteren. Er schürte gern Ängste.

Allein der Kuss hätte Pyo sich in Taeyang verlieben lassen. So aber kribbelte es in seinem Bauch wie verrückt und dazu spürte er das verdächtige Kribbeln in seinen Lenden. Auf seinem Bett liegend, fühlte er sich so richtig glücklich. In Gedanken verloren kraulte der Pinkhaarige über Gahos Fell, der die gute Laune seines Herrchens genoss. Marus Ohrfeige und seine Drohung waren schon wieder völlig vergessen. Lieber spürte er dem Gefühl von Yangs Lippen auf den seinen nach und grinste einfach nur seelig vor sich hin. Doch es ar gut, dass der Ältere gegangen war. Er hätte sich ihm wohl sonst gedankenlos hingegeben.

Bei Minis Fragen deutete Tak nur ein Kopfschütteln an. Er wollte auch gar nicht gegen seinen Ex-Freund vorgehen. "Er wird schon irgendwann damit aufhören." Das hoffte er zumindest. Dass er oft weinte, verschwieg er Mini. Er wollte seinem Kumpel nicht noch mehr Sorgen bereiten, als dieser ohnehin schon mit sich herumtrug. "Jong wartet draußen." Aber war das nicht klar? Er wollte ihn doch beschützen und immerhin hielt der Ältere sich an sein Wort. Sein Blick wanderte zu Taeyang. Er mochte Mini nicht länger hier sehen, wo er so unglücklich wirkte und scheinbar hatte der Mann Verständnis dafür, was Tak naiv lächeln ließ. Er ahnte nichts böses, war einfach nur froh, dass er ihnen helfen wollte. Seine Hoffnung war noch da und er nickte Mini schnell zu. "Hätte ich das gewusst, hätte ich dir was mitgebracht. Aber Jong und Phoe werden sich bestimmt drüber freuen. Übrigens schmeckt das Frühstück scheußlich ohne dich. Phoe kann nicht mal Würstchen anbraten." Er grinste leicht, in der Hoffnung, Mini auf andere Gedanken zu bringen. Aber der schien innerlich so beschäftigt, dass er kaum zu ihm durchdringen konnte. Tak bekam von dem gemeinen Austausch nichts mit. Er lächelte Yang freundlich an und drückte Minis Hand zuversichtlich etwas fester.
"Ich kann ja hier bei Mini bleiben und du versuchst das aufzuklären? Wir laufen auch nicht weg..."

Natürlich hatte Mini berechtigte Zweifel daran, dass der Ex von Tak das jemals von sich aus sein ließ. Solche Leute wollten ihre hilflosen 'Partner' wieder zurück haben, weil sie schon 'erzogen' worden waren. Da machte sich selbst Mini nichts vor. Aber er sagte nichts dazu, er konnte sich aber teilweise vorstellen wie dieses Aufsuchen dem Jüngeren zusetzte. Hätte Taeyang Gefühle für den Kleinen, hätte er das Problem namens Jae-Hwa aus der Welt schaffen lassen, der wäre nie wieder aufgetaucht, sondern vom Erdboden verschwunden.
Mini nickte und meinte mit einem verlegenen Lächeln: "Das hätte ich mir auch denken können." Dass Tak ihn und Phoe grüßen sollte, das war wohl klar, am liebsten auch umarmen. "Ach was, ist schon gut so, dass du nichts mit gebracht hast. Bis hier her wäre es sicher eh geschmolzen." Der Student lächelte leich und musste dann kurz Schmunzeln, weil Phoe nicht mal Würstchen anbraten konnte. Aber das war fast eine automatische Reaktion, er hatte wieder Angst vor Taeyang und was dieser mit Tak machen würde.

Yang hob eine Augenbraue bei dem Vorschlag und fand dass das eine sehr gute Gelegenheit war. "Wenn das raus kommt, dass ich dich hier gelassen habe..." Er tat so als ob er über irgendeine grausame Strafe nachdachte, die ihn erwarten könnte. Doch dann gab er sich sichtlich einen Ruck und Mini war erschrocken darüber, wie gut der Ältere das vortäuschen konnte. Er würde ihm nichts mehr glauben, das war unheimlich, Taeyang hätte auch ein Hollywood Schauspieler sein können, denen glaubte man auch alles. "Gut, aber ihr müsst still sein und ich schließ lieber ab, damit euch keiner überraschen kann, okay? Dann seid ihr sicher und könnt noch etwas reden." Yang lächelte irgendwie süß und Mini sank auf das Bett zurück, was hatte der Kerl vor? Der Ältere verließ den Raum, schloss ab und ging grinsend in die Küche, wo er sich Nissin Nudeln im Becher aufgoss und dazu Erdbeerwasser trank. Seltsame Mischung, aber Yang stand auf Wasser mit Geschmack und lehnte sich lässig gegen die Arbeitsplatte hinter ihm, während er sich die Nudeln mit Soja Soße rein schaufelte.

Tak glaubte immer noch etwas an das Gute im Menschen. Gerade bei seinem Ex, den er ja ganz anders kennengelernt hatte. So strahlte er Yang sogar etwas an und verneigte sich vor ihm, als dieser wahrhaftig auch eine Strafe auf sich nehmen wollte. "Danke! Wir werden kaum einen Ton von uns geben." Beim Reden ließ sich das natürlich nicht vermeiden.
Als Yang draußen war, sah er Mini lächelnd an. "Jetzt wird alles wieder gut! Bestimmt legt Taeyang ein gutes Wort für dich ein und du kannst gleich mit uns kommen." Takuyas Gutglauben und Naivität war eigentlich zu herrlich, um sie zu zerstören. Er setzte sich zu Mini auf das Bett. "Warst du die ganze Nacht hier? Sie haben dir nicht wehgetan, oder?"

Mini ließ den Blick gesenkt als Takuya sich beim Triadensohn bedankte. Die Drohung von diesem saß ihm in den Knochen und so sah er seinen Kitty erst wieder an als sie allein waren. "Ja, das wird sicher helfen, wenn er es tut." Woran er zweifelte, aber angelogen hatte er Takuya nicht, nur seine Meinung für sich behalten. Dann nickte er bei der Frage: "Ja, ich bin gleich nach der Konferenz hier her gebracht worden." Jetzt log er, er ließ den Raum weg, ind en Taeyang ihn zuerst gebracht hatte und in dem er ihm sehr wohl weh getan hatte. "Na ja, nicht ganz. Aber das war in der Hitze der Verteidigung, die Leibwächter waren echt gut, sonst wäre Maru-sama sicher noch mehr passiert." Er konnte kaum sagen, dass man ihm nicht weh getan hatte, wenn man noch den leichten Schnitt an seiner Kehle erkennen konnte. Und den ein oder anderen Blutstropfen am Hemdkragen, umziehen hatte er sich ja nicht können.
"Ich weiß nicht, wie lange ich hier bleiben muss. Aber am besten meldet ihr mich noch weiter krank, ja?" Mini lächelte leicht und sah dann wieder auf seinen Schoß, wo er seine Hände verschränkt hatte. "Wie geht es denn den Pferden? Es macht dir noch Spaß, oder? Hast du neue Aufgaben bekommen?" Er wollte Takuya etwas ablenken und selbst nicht daran denken, dass er hier womöglich nie wieder raus kam und wenn doch, dann als Leiche, was ihn schaudern ließ.

Maru kam in die Küche, als Taeyang gerade halb mit Essen fertig war. "Du hättest dir auch was vom Frühstück nehmen können, anstatt dich von Pyos Vorräten zu bedienen." Er selbst mochte diese Aufgussnudeln überhaupt nicht. Seine Wut schien wieder verraucht, aber die Sache mit dem Schlüssel hatte er nicht vergessen. "Gibt es was Neues?" Denn wenn Yang hier schon futterte, musste ja irgendwas passiert sein. Jonghyun hatte er vor der Tür gesehen.

Neugierig hörte er ihm zu und bemerkte erst jetzt das Blut am Hemd und den leichten Schnitt. Sein Blick wurde besorgt, aber er fragte nicht weiter nach. Wenn Mini ihm die Details erzählen wollte, würde er das wie immer von sich aus tun. So nickte er nur leicht. "Sollen wir dir Klamotten vorbeibringen, wenn Taeyang nichts ausrichten kann?" Immerhin dachte er noch etwas mit und griff wieder nach Minis Hand.
"Denen geht es gut", lächelte er leicht. "Klar macht es mir Spaß, aber ich darf sie nur pflegen." Nach mehr hatte er auch gar nicht gefragt. "Naja und ich geh immer mal etwas mit ihnen spazieren. Aber reiten kann ich ja sowieso nicht." Von daher würde er Drogo bestimmt nicht darum bitten, es auch nur zu versuchen. "Ich glaube die Falbenstute bekommt bald ihr Fohlen."

Yang grinste als er Maru sah und schüttelte dann seinen Kopf: "Ich hatte keinen Bock auf was Kaltes." So einfach war das und so einfach sagte er es ihm auch. "Ja, so einiges. Ich hab Takuya ein bisschen interviewt, wobei er mir gerade sehr dankbar ist, dass ich versuche mit 'den anderen' zu reden, damit Taemin bald hier raus kommt. Ich leg sozusagen ein gutes Wort bei uns selbst ein." Er konnte nicht anders und lachte. Dann steckte er kurz die Stäbchen in den Becher und holte sein iPhone raus. "Hier, du kannst es dir anhören. Der Kleine klingt aufrichtig, was aber auch daran liegen kann, dass Taemin ihm nicht alles erzählt hat oder auch ihn angelogen hat." Yang hob seine Schulter und futterte dann weiter.

"Nein!" Mini war wegen dem Vorschlag ihm Klamotten zu bringen reichlich erschrocken. "Entschuldige.. es ist nur so, dass es nicht sicher ist, wenn ihr hier her kommt. Ich möchte nicht, dass euch was passiert." Der etwas Ältere drückte fest Takuyas Hand und sprach ein anderes Thema an. "Hast du noch nie versucht, dich auf eines der Schimmelchen zu setzen? Im Schritt kann jeder reiten. Aber ich bin gespannt ob es ein Stut- oder Hengstfohlen wird. Aber eigentlich ist es ja egal, so lange es gesund ist, nicht wahr?" Mini lächelte und plapperte ein wenig, ehe er doch näher rückte und sich an Takuya kuschelte.

Maru verzichtete darauf, Yang auf ihre Mikrowelle hinzuweisen. Das machte er so ziemlich täglich und musste sich dann doch wieder Pyos Beschwerden anhören, wo jetzt schon wieder seine Nudeln oder sein was-auch-immer hin verschwunden waren. Er sagte nie, dass es Taeyang war, der ihm alles wegfutterte, sondern neckte seinen kleinen Bruder mit seiner Schusseligkeit und dass er sie wohl schon gegessen habe. Einmal war jedoch so fuchsig gewesen, weil Yang ausgerechnet seine Lieblings-Sobanudeln gegessen hatte und hatte auch nicht mehr auf Marus Worte hören wollen. Prompt hatte der Jüngere tagelang nichts mehr gegessen. Wirklich überhaupt nichts und natürlich waren seine Nudelvorräte trotzdem geschrumpft und schließlich war Maru nichts anderes übrig geblieben als zu behaupten, dass er eben manchmal an sein Zeug ging. Damit war komischerweise auch alles gut gewesen, zumindest nachdem er sich anhören musste, dass er ein egoistisches Arschloch war, Pyo ihn aber trotzdem liebte.
"Du liebst diese Spielchen wirklich", murmelte er und griff nochmal in die Tüte mit dem bestellten Essen, wo er sich einige Yakitori-Spieße rausholte und diese genüsslich und ebenfalls kalt verspeiste. Er lehnte sich neben Yang an die Anrichte und wartete, bis dieser das IPhone zum Abspielen gebracht hatte. Nachdenklich lauschte er dem zarten Stimmchen, wie es mal wütend wurde und sich dann wieder beruhigte. Sein Urteil war schnell gefällt. "Der will Tae-Min nur schützen. Fühl ihm auf den Zahn. Ne Grundwahrheit scheints ja zu haben, aber mein Gefühl sagt mir, dass das nicht alles war. Außerdem will ich jetzt sehen, wie weit Tae-Min mit seiner Abschiedsrede gekommen ist."

Takuya war völlig verblüfft und blinzelte unsicher. "Nicht sicher? Aber.." Er war verwirrt. Bisher hatte er sich sicher gefühlt und Taeyang hätte sie ja sogar alle mit hierher genommen. Er stellte seine Fragen dann doch nicht. Auf Minis Fragen schüttelte er schließlich den Kopf. "Nein.. Weißt du, wie groß die sind? Außerdem will ich Drogo nicht verärgern. Am Ende darf ich sie auch gar nicht reiten und... Ich kann das sowieso nicht." Viel Selbstvertrauen hatte er da wirklich nicht. "Vielleicht frag ich Phoenix mal, ob ich mich mal auf seine Stute setzen darf." Ein kleines Lächeln war ja jetzt doch zu sehen und prompt leuchteten auch seine Augen auf. "Du solltest mal mitkommen und sie dir ansehen. Die Pferde sehen herrlich aus! Und Drogos Hengst! Der ist gigantisch! Und im Stall ist noch so ein dunkelbrauner Hengst. Aber der ist ganz wild. Ich hab Phoe mal mit ihm beobachtet. Kein Wunder, dass der Muskeln hat, wenn der schon öfter mit so Pferden zu tun hatte." Auch Tak plapperte vor sich hin und erinnerte sich an die Szene, wie der Hengst gestiegen war und Phoenix hatte zurück drängen wollen, wie sich der Langhaarige gegen das Tier gestemmt hatte, um ihm standzuhalten. Er hörte jedoch die Schritte auf der Treppe und sah auf. "Hoffentlich muss ich nicht schon gehen", murmelte er leise und sah zur Tür.

Anstatt mit Worten zu antworten, tat er dies mit vollen Hamsterbacken und einem dennoch mega breiten Grinsen. Ja, er liebte diese Spielchen, er hätte Schauspieler werden können, echt mal. Bei seinem Talent, nicht nur jetzt, sondern auch noch zu Callboy Zeiten - von denen nur Maru wusste.
Wenig später ließ er seinen Kumpel das hören, was Takuya erzählt hatte, wobei er selbst nur noch halb zuhörte. Dafür beobachtete er Maru lieber und war fertig mit dem Nudelbecher. "Geht klar." Schlicht und einfach war seine Zustimmung, was öfter mal vorkam. Auch wenn er manchmal den Drang hatte zu labern, bei der Arbeit blieb er kurz angebunden. Ordentlich wie er war schmiss er den Nudelbecher weg, steckte die Stäbchen in den Geschirrspüler - es waren keine Wegwerfdinger, die konnte er nämlich nicht ab - und steckte sein IPhone wieder ein. "Dann bis später, ich schnapp mir das Kerlchen und bring ihn wieder in den Salon." Yang grinste schon wieder, diesmal aber eher undurchsichtig.

Mini nickte nur leicht auf die Nachfrage und wechselte schnell das Thema, damit er sich nicht erklären musste. Er war froh, dass sein Kitty von weiteren Fragen absah und musste dann lächeln. "Wenn die Stuten lieb sind, dann macht doch die Größe nichts aus." Er hörte ihm weiter zu, konnte aber wegen der Umstände hier nicht wirklich auf ihn konzentrieren, er lauschte viel zu sehr auf Schritte, die ihre Trennung ankündigen würden.
"Das ist doch eine gute Idee, das darfst du bestimmt." Mini reagierte nicht sofort auf die einladende Aufforderung sich die Pferde einmal anzusehen. Er wusste ja nicht, ob er je hier raus kommen würde und wenn ja, ob es lebend war. Maru konnte alles fordern, ob berechtigt oder nicht war egal. Für alle sah es so aus, als wäre seine Familie an dem Anschlag Schuld.

Natürlich waren es die Schritte von Taeyang, die er bewusst hörbar setzte, während ein feines hinterhältiges Lächeln seine Mundwinkel umspielte. Mini sah zur Tür und seufzte leise: "Doch bestimmt." Sein Optimismus war verschwunden und das Gute in Allem sah er schon länger nicht mehr.
Yang öffnete die Tür und sah bedauernd zu den beiden Jungs, weshalb Mini sich stark auf die Unterlippe biss und den Blick senkte. "Pass auf dich auf, Tak." bat er leise und umarmte seinen jungen Freund fest, drückte ihn an sich und ließ ihn dann unwillig los. Er blieb sitzen, während Taeyang dem Jüngsten seine Hand mit einem mitfühlenden Lächeln entgegen hielt. "Ich seh zu, dass ich das nächste Mal mehr ausrichten kann." versprach er dann und genauso gut hätte er es in den Wind sagen können, es hätte die gleiche Wirkung gehabt.
Der zweite Triadensohn führte Takuya wieder in den Salon und bot ihm mit einer Geste Platz. "Möchtest du etwas trinken? Ich habe es den anderen zwar vorgespielt, aber es reicht ihnen nicht. Sie glauben es steckt noch mehr hinter deinen Worten, dass du etwas verschweigst." Yang seufzte gut gespielt und ließ sich neben dem Jüngeren fallen. "Es ist alles total ätzend. Tut mir echt Leid für Taemin und auch dir."

Maru blieb in der Küche stehen und sah Yang nachdenklich hinterher. Obwohl Yang sein Vertrauen genoss, zweifelte Maru immer wieder daran. Was vor allem an den Schauspielkünsten seines Freundes lag, dass nicht einmal Maru selbst die Lügen des anderen durchschauen konnte und das obwohl sie sich schon Jahrzehnte kannten. Dafür knabberte er jetzt auch an den Anschlag, der ihm so schnell das Leben hätte kosten können. Aber Maru heulte deswegen nicht rum und jammerte auch nicht. Er hatte es einfach hingenommen. Einzig die Wunde zog beim Kauen, oder wenn er grinsen oder lachen musste. Immerhin würde Yang sie ihm später wieder versorgen. So etwas selbst zu machen war für ihn fast unmöglich. Er hasste Blut und er mochte diese ekligen Wunden nicht einmal anfassen oder ansehen müssen. Da war er ganz froh, dass Yang dies immer von sich aus übernahm. Schweigend aß er seine Yakitori, bis er seinen Seelenbruder mit dem Jungen die Treppen runtertraben hörte, wartete noch etwas und ging dann ins Bad, um sich die Hände zu waschen. Seine Haare waren kaum noch feucht, so dass er sie erneut mit dem Handtuch beschrubbelte und sie dann zurecht legte. Sein fehlendes Auge musste immer noch niemand sehen. Am wenigsten er selbst.
Kaum damit fertig, ging er die Treppen nach oben, friemelte den Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss die Tür zu Tae-Mins Zimmer auf. Er trat ein, schloss die Tür hinter sich und sah ihn einfach nur abwartend an.

Takuya mochte die Verabschiedung von Mini nicht wahrhaben und zog einen leichten Schmollmund gen Taeyang, ehe er seinen besten Freund umarmte. Allerdings erwiderte er nichts. Dass er nicht selbst auf sich aufpassen konnte, hatte er oft genug bewiesen. Mit einem Seufzen löste er sich von Mini und ging Taeyang mit hängenden Schultern entgegen, nahm seine Hand aber nicht an. Er verstand es nur als auffordernde Geste und nicht als mehr - und hätte sie eh nicht genommen. So ging er schweigend neben ihm runter und setzte sich nach der Aufforderung hin. "Danke.." Aber er schüttelte den Kopf. Er hatte keinen Durst und musste an Jong denken. Ob der immer noch draußen stand?
"Aber ich verschweige nichts..." Was denn auch? "Wenn ich was zu verschweigen hätte, wäre ich doch kaum mitgekommen!" So sah er das jedenfalls und wirkte sichtlich geknickt, weshalb er auch den Kopf senkte. Dass Yang ihr Gespräch aufgenommen hatte, nahm er gar nicht bewusst wahr. "Man.. Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass Mini mit dieser Geschichte nichts zu tun hat!" Jetzt sah er Yang doch eine Spur verzweifelt an.

Mini hatte sich traurig auf das Bett zurück gesetzt nachdem Takuya gegangen war und hatte den Block wieder in die Hand genommen. Er las sich noch mal durch was er bis dahin geschrieben hatte und setzte dann einen wundervoll formulierten Schluss auf. Natürlich nahm er die Schuld auf sich, erwähnte aber nicht einmal andeutungsweise oder versteckt, dass er dazu gezwungen worden war. Dennoch wurde deutlich, dass er die Verlobung auflösen musste, weil seine Gefühle nicht für sie reichten. Mini hatte ein wahres Talent unschöne Dinge oder Trauriges in schöne und gefühlvolle Worte zu fassen, so dass sie trotz allem Trost gaben und Hoffnung auf eine Zukunft mit jemandem, der für sie all das sein würde, was er nicht für sie sein konnte.
Als er den Schlüssel hörte, hatte er gerade die letzten Abschiedsworte geschrieben und sah zur Tür, in der Maru erschien. Er erwiderte den Blick und mit einem leisen Ausatmen stand er auf und hielt ihm den Block und somit seinen Brief hin. Hoffentlich musste er ihn nicht vorlesen, doch natürlich würde er das tun - und seinen Worten somit noch mehr Leben einhauchen.

"Hmm..." Taeyang sah den Jungen genauer an, musterte ihn intensiv und seufzte dann. "Mich hast du ja überzeugt, schon von Anfang an, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass du da lügen würdest. Denn das würde Taemin ja nur schaden und das sehr." Sachte berührte er ihn an der Schulter, nachdem Takuya den Kopf gesenkt hatte und nahm die Hand auch schon nach zwei Sekunden wieder weg.
Er nahm auch dieses Gespräch wieder auf und stellte noch einige andere geschickte Fragen, stellte Fallen und wusste, dass Takuya diese nicht bemerkt hatte - dazu nutzte er solche Wortspiele schon viel zu lange und konnte sogar 'die Alten' meistens mal mehr, mal weniger manipulieren - außer seinen Großvater, Kang-sama. Es kam zu keinen neuen Ergebnissen, außer dem, dass Taemin unschuldig war - in allen Belangen.
"Ich denke, mehr können die anderen nicht erwarten. Vielen Dank, dass du dich meinen Fragen gestellt hast. Wenn du möchtest, fahre ich dich nach Hause." Er glaubte nicht wirklich, dass dieser Jonghyun noch da war, es waren mehr als zwei Stunden vergangen. Doch der Student stand unbeweglich an genau derselben Stelle wie kurz nach der Ankunft.

Maru beobachtete Mini, während er eintrat und ihm gefiel das traurige Gesicht nicht. Überhaupt mochte er keine traurigen Menschen um sich sehen. Aber am schlimmsten war es definitiv, wenn sein kleiner Bruder traurig war - und meistens trug Maru selbst die Schuld daran, was ihn regelrecht auffraß. Kurz warf er einen Blick auf den vollgeschriebenen Zettel. "Lies es vor." Natürlich verlangte er das und rührte sich kein Stück von der Tür weg. Stattdessen verschränkte er sogar die Hände vor der Brust und lauschte der Rede. Die sogar ziemlich gut war, wie er dann mit einem Nicken feststellte. "Gut. Dann lern das auswendig. Du wirst sicher noch die Gelegenheit bekommen, es vorzutragen. Ich mache die Einladungen fertig." Schon ließ er Tae-Min wieder alleine und erkundigte sich auch nicht, ob er der andere vielleicht irgendwelche Wünsche hatte. Er ging direkt in sein Arbeitszimmer rüber, setzte sich an den Schreibtisch und verfasste Handschriftliche Einladungen für die nächste Sitzung. Natürlich würde es darin nur um den Anschlag und Minis Verlobungsauflösung gehen.

Die kleine Berührung machte Takuya nichts aus und stellte sich gleich darauf auch den nächsten Fragen. Er beantwortete sie wahrheitsgemäß und aus seiner Sicht, aber an den Grundaussagen änderte sich nichts. Mini war und blieb vollkommen unschuldig. Sie waren zudem auch ständig bei ihm gewesen und Mini war nur während der Dates allein gewesen. Von daher war ein Plan aushecken auch schier unmöglich gewesen. Fand er jedenfalls. Allmählich ermüdeten ihn all die Fragen und er atmete erleichtert durch, als Taeyang davon wohl genug hatte. "Ja, bitte.. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Fragen so anstrengend sein können..." Er lächelte ein wenig schief und erhob sich, nur um sich gleich wieder zu strecken. So ließ er sich von Taeyang nach draußen bringen und schenkte Jonghyun ein kleines Lächeln. Trotzdem drehte er sich auf der Treppe nochmal zu Yang um: "Kann ich Mini morgen wieder besuchen kommen, wenn er bis dahin immer noch hier ist?"

Mini hielt sein leises Seufzen nicht zurück als er den Befehl hörte und ließ kurz den Block sinken, ehe er ihn wieder zu sich nahm und dann ohne zu stocken vor las. Er sah hoch als Maru wieder sprach und ihn an, dann nickte er einfach nur. Was sollte er auch noch sagen können? Es hätte nichts gebracht und ob der Ältere ihn überhaupt hätte aussprechen lassen war die andere Frage. Sobald Maru sich umgedreht hatte, setzte er sich wieder auf das Bett und legte den Block beiseite, er hatte noch die Nacht Zeit dazu es zu lernen, denn frühstens Morgen konnten die Einladungen wahr genommen werden. Wie sollte das auch sonst funktionieren? Allerdings glaubte er nicht, dass das Treffen schon Morgen war. Ob ihm endlich geglaubt wurde, dass er nichts mit dem Anschlag zu tun hatte? Irgendwie hoffnungslos sah er auf seine Rede und ihm kamen die Tränen. Wie würde sein Leben bis dahin verlaufen und hatte er danach überhaupt noch eins? Er hoffte jedenfalls, dass Taeyang ihn in Ruhe ließ, vor allem aber seine Freunde.

Der Zweite Sohn amüsierte sich darüber, dass Takuya schon von diesen Fragen geschafft war. Ein richtiges Verhör würde der Kleine ja gar nicht durchstehen. Er tat natürlich so als ob es ihn auch angestrengt hätte und er war überaus verständnisvoll. "Tut mir sehr Leid, dass ich dich damit so quälen musste. Aber es gibt da so einige Vorschriften, die ich einhalten muss und ich habe versucht es so schnell es geht zu Ende zu bringen." Yang lächelte und drückte kurz Takuyas Hand.
"Gut, dann lass uns gehen." Er brachte ihn raus und sah dabei ebenfalls zum Sturkopf, der sofort näher kam als er Takuya sah. Jong lächelte seinen Schützling an und blieb vor der untersten Stufe stehen. "Ich denke schon, dass das geht. Am besten rufst du mich vorher an, damit du auch unbehelligt rein kommst. Hm, ich denke es wäre gut, wenn du deine Freunde noch fragst, ob sie irgendwas wissen. Du weißt ja, mit mehr Augen und Ohren sieht und hört man mehr. Vielleicht wollte Taemin ja auch jemand rein legen und euch ist unbewusst etwas aufgefallen?" Yang lächelte auf seine spezielle Weise und gab Takuya seine blutrote Visitenkarte mit der schwarzen Schrift.
Jong runzelte die Stirn und als Takuya sich zu ihm wandte, hielt er ihm seine Hand hin. Zu Yang gewandt wollte er schon ablehnen, denn der hatte einem der Secus gewinkt vorzufahren. "Tut mir Leid, Takuya. Ich muss gleich Bericht erstatten, sie lassen mich mein Vorhaben nicht in die Tat umsetzen. Aber Vincent fährt euch nach Hause, wenn das okay ist?" Jong sah zu Tak und bemerkte dessen Erschöpfung und so nickte er nur und ging mit ihm nach hinten. Ohne Zwischenfall kamen sie bei Minis elterlichem Anwesen an.

Yang hingegen schlenderte im Haus von Maru umher und fand ihn dann im Arbeitszimmer, wo er ihm das zweite Gespräch mit den Finten und Fallen von ihm an Takuya vorspielte. "Er will Morgen wieder Taemin besuchen kommen. Ich habe ihm geraten sich mit seinen Freunden zu besprechen. Allerdings ist mir die Lust auf Spielchen vergangen. Ich will Antworten und die bekomme ich heute von Taemin und Morgen von seinem kleinen Freund." Der Triadensohn grinste und ging davon aus, dass Maru auch so dachte.
Deshalb suchte er ihren 'Gast' auf und brachte ihn wieder in das gekachelte Zimmer. Ja, Yang mochte die Spielereien mit Strom, die ihre Zeichen auf dem schlanken Körper hinterließen. Aber Mini war sich keiner Schuld bewusst, erzählte alles was er wusste und auch die Erpressung kam wieder. Doch mehr nicht und Yang war total frustriert, denn das brachte ihn nicht weiter. "Räumt ihn ins Zimmer." veranlasste er nach einiger Zeit und so brachte einer der Secus sein Opfer zurück. Mini wachte bis zum nächsten Tag nicht auf und auch dann erst, wenn er geweckt werden würde. Netterweise hatte man ihn zugedeckt.
Yang war mit schlechter Laune wieder zu Maru gegangen und hatte ihm Bericht erstattet. "Entweder ist er wirklich so unschuldig, wie er sagt oder Romeo hat ihm mehr beigebracht als man Taemin zutraut." Frustriert und genervt knurrte er und schnappte sich dann was von Marus Teller und futterte es einfach auf.

Takuya war froh über Yangs Verständnis und dass diesen die Fragerei genauso erschöpfte, wie ihn das Antworten. Er hoffte, dass man Mini nicht die ganze Zeit zusetzte. "Schon okay. Ich habs ja freiwillig gemacht. Ich hoffe nur, es hilft Mini ein bisschen." Denn richtig dolle helfen würde es wohl nicht, wie er mittlerweile selbst verstanden hatte. Er selbst hatte das Verstreichen der Zeit überhaupt nicht mitbekommen. Dafür war er froh, dass Jonghyun wirklich noch da stand, wo sie sich verabschiedet hatten. Er brauchte jetzt jemand vertrautes um sich und Jong war ihm da gerade recht. "Hm, das wäre sehr komisch. Aber ich frag mal rum." Der Jüngste und Kleinste nickte Taeyang zu und nahm seine Visitenkarte wie es sich gehörte, mit beiden Händen entgegen und behielt sie auch in einer. Sein Blick fiel gleich auf die vielen Nummern und er runzelte leicht die Stirn. So eine Visitenkarte hatte er wirklich noch nicht gesehen. "Uhm.. und welche Nummer soll ich anrufen?" Die kleinen Abkürzungen sagten ihm da nicht wirklich was und er sah ratlos zu Yang auf. Erst als er es wusste, lächelte er ihn an. "Danke! Und.. pass bitte ein bisschen auf Mini auf. Ich mach mir Sorgen um ihn.."
Dann ergriff er Jongs Hand und ging mit seiner Hilfe die Stufen runter, ließ sie danach aber nicht los. Mit einem "Danke und bis dann!" verabschiedete er sich noch von Taeyang, ehe er mit Jong ins Auto stieg und seinen Kopf müde an die Kopfstütze lehnte. Er schlief prompt ein und so rutschte sein Kopf bis zu Jongs Schulter. Aufwachen würde er erst, wenn sie angekommen waren und so stieg er etwas ermattet aus. "Ich glaub ich bin zu kaputt für die Uni. Willst du da noch hin?" Er wollte ihm nämlich gerne erzählen, was er erlebt hatte. Jong blieb natürlich bei ihm und in ihrem Zimmer hatte er sich auf das Bett gesetzt, mit dem Rücken an die Wand gelehnt und hielt ein Kissen leicht umarmt. Er berichtete Jong ausführlich von der Zeit dort und seufzte dann schwer. "Irgendwie glaube ich nicht, dass das was geholfen hat. Und Mini will gar nicht, dass ich wieder komme und ihm Klamotten bringe. Aber das kann doch nicht sein Ernst sein! Er braucht doch was neues und so wie es aussieht, kommt er da nicht so schnell weg. Du kommst doch morgen wieder mit, oder? Nach der Uni?" Morgen hatten sie nur einen einzigen, kurzen Kurs und noch genügend Zeit für anderes.

Mit den Einladungen war Maru unlängst fertig, saß an seinem überteuerten Tablet und tippte auf einer Bluetooth-Tastatur irgendwelche Ergebnisse nieder. Natürlich wurde Tae-Mins Vergehen festgehalten, wie er sich hier verhielt und alle Vermutungen und Beweise, die sie bisher hatten. Außerdem hatte ein Familienhacker ihm einige Daten zu dem Toten Anschläger geliefert. "Also immer noch unschuldig?" Maru sah genervt zu Yang auf und hatte genauso wenig Lust auf irgendwelche Spielchen, wie dieser. "Das nervt. Ich will endlich wissen, welcher Wichser mich tot sehen will!" Er konnte Romeo kaum als Haushund halten und warten, bis mal wieder irgendwas passierte. Jetzt wo alle wussten, dass er von Romeo geschützt wurde, würde doch kaum noch was passieren. Aber das glaubte er auch nur. "Verletz Tae-Min nicht! Was du mit dem Kleinen machst, ist mir egal." Schmerzen zufügen durfte Tae-Min ihm natürlich nach Belieben, aber er wollte nicht, dass Yang irgendwelche sichtbaren Spuren hinterließ. Das konnte er immer noch machen, wenn Tae-Min sich als schuldig heraus stellte.
In der Zwischenzeit war Maru mit der Arbeit fertig und hatte sich neues Essen bestellt, das jetzt warm in seinem Wohnraum stand, wo er gemütlich auf dem Sofa saß und leise Musik hörte. "Oder du hast nachgelassen." Maru grinste amüsiert und beobachtete Yang. Es störte hin nicht, wenn dieser hie im privaten von seinem Teller aß. "Kümmer dich morgen um seinen Freund und lass ihn das Ergebnis sehen. Vielleicht redet er ja dann." Ansonsten war wohl doch etwas an Tae-Mins Unschuld dran. "Nach der Sitzung werde ich Romeo auf die Sache ansetzen. Wir treffen uns übermorgen wieder." Und bis dahin hatte ihr junger Gast Schonfrist.
"Das Zeug brennt immer noch", deutete er schließlich auf die genähte Wunde und es war nichts anderes als die Bitte an Yang, noch einmal nachzusehen.

Natürlich blieb Jong beim Jüngeren und hörte ihm schweigend - was ihm reichlich schwer fiel - zu was er erzählte. Klar hatte er wissen wollen was in dem riesigen Anwesen alles passiert war und ein Glück, dass Takuya sich so gut an alles erinnern konnte um es auch wiederzugeben. Es sorgte jedoch dafür, dass sich immer mehr Sorge in ihm breit machte. "Natürlich ist das sein ernst. Er will nicht, dass wir uns in Gefahr begeben, weil er nicht weiß was die Leute da alles anstellen um an irgendwelche Ergebnisse und Informationen zu kommen." Mini meinte das sogar noch ernster als Jong es sich eh schon vorstellte. "Aber ich komm mit, ich lass dich sicher nicht allein hin gehen!" Auf keinen Fall, denn die Leute dort - insbesondere Taeyang - waren ihm nicht geheuer. Die verbargen auf jeden Fall so einiges und hatten bestimmt ein paar Leichen im Keller. Vielleicht sogar buchstäblich. "Ich geh mit und diesmal will ich mit rein." Ob das klappte wusste er natürlich nicht. "Wollen wir was essen? Oder auf Phoenix warten?" Wie auch immer, Phoenix konnten sie dann von ihrem Tag erzählen, nachdem er wieder kam - oder aber als sie zum Gestüt fuhren. Sie hatten zwar die Uni geschwänzt, aber eigentlich wollte Jong nicht die Arbeit beim Khaal versäumen.

"Ja, der Knirps labert immer noch das Gleiche, dass sein Mini - übrigens ein dämlicher Spitzname - von nichts weiß." Er ließ ihn das Gespräch hören und nickte dann. Klar nervte das und wie es das tat. "Nicht nur du willst das wissen. Allerdings befürchte ich, dass es nicht so einfach ist, wie es zuerst den Anschein hatte. Es lief eigentlich alles zu glatt, nachdem der Typ versagt hatte." Sie hatten ihm nämlich geglaubt, aber wer bitte glaubte schon jemandem, der einen töten wollte? Selbst im Tod konnte man lügen oder schauspielern, Yang würde es so tun um seinem Feind zu schaden.
"Ja ja... ist doch nur ein bisschen Strom. Stell dich nicht so bei ihm an, echt jetzt. Wehe er gefällt dir immer noch!" Yang knurrte missbilligend und ging seiner Wege. Er konnte sich ja immer noch bei Taemin entschuldigen, sollte der nichts damit zu tun gehabt haben.
Es dauerte eine geraume Zeit, bis er wieder bei Maru aufschlug und dermaßen schlechte Laune hatte, dass er sofort auf die Spitze ansprang. "Natürlich nicht, du Arsch!" Wütend nahm er sich einen Spieß und biss zornig in das Fleisch, riss das Stück vom Holzspieß und kaute es nur halb, ehe er es hinunter schlang. Er war zum explodieren wütend. Dennoch ließ er sich neben seinen Freund fallen und griff dann einfach ganz nach dem Teller um ihn leer zu fressen. "Mach ich und Taemin wird das Ergebnis nicht gefallen." Böse funkelten seinen Augen hinter den Kontaktlinsen, schwer zu erkennen, dafür war es leichter an seinem miesen Lächeln zu sehen. "Okay, mach das." Begeistert war er von Romeo nicht, aber er nahm es hin. Er wusste aber was es bedeutete, dass sie sich erst Übermorgen wieder trafen. Er musste Taemin in Ruhe lassen. Vielleicht kam Pyo ja weiter? Der hatte eine ganz andere Art, das könnte klappen und schon sah man Yang an, wie er einen neuen Plan in Gedanken verfasste.
"Hm?" Der Zweite Sohn runzelte die Stirn, nahm erst seinen Zeigefinger, dann den Daumen in den Mund um sie abzulecken, ehe er sich die Serviette schnappte. "Lass mal sehen. Her mit deinem Köpchen." Jetzt lächelte er und sein Zorn war weg, er machte sich leichte Sorgen. "Dieses verfickte Gift, wirklich!" Sauer knurrte er und das galt jetzt natürlich Romeo. "Das ist hoch gekrochen, ich fass es nicht!" Er fluchte kurz, stand auf und ging das Zeug holen, was er zum Versorgen brauchte. Auch das Gegengift holte er wieder und wusch sich erst die Hände, dann desinfizierte er sie als er wieder bei Maru war. Er machte ihm eine Spange in die Haare, damit die nicht im Weg waren und sah finster auf die zerstörte Haut, die schmale Spur vom Schnitt in der Wange zur leeren Augenhöhle. "Der Schnitt ist okay, muss nur noch mal säubern und ich tupf noch mal das Gegengift drauf. Aber es ist zu deiner Augenhöhle gekrochen." Diese Info brauchte Maru auf jeden Fall. So holte er ein feines Skalpell raus und alles was er noch brauchte zum Säubern, Tupfen, Nähen und sah Maru dann an. "Ich kann dir auch eine runter hauen, damit bei dir das Licht aus geht."

"Aber warum glauben die Mini nicht? Man SIEHT doch, dass er niemandem was tun kann!" Takuya seufzte unzufrieden, war aber erleichtert, dass Jonghyun mitkommen wollte. "Jah, bitte.. Ich mag solche Fragen nicht mehr beantworten..." Für ihn waren es dauernd andere Fragen gewesen, ber irgendwie kam er sich vor, als hätte er selbst immer nur das gleiche geschwafelt. Vielleicht lag es ja daran, aber es war nun einmal die Wahrheit. Jongs Frage nach Phoenix erledigte sich, denn man hörte hin gerade die Treppen hochstapfen und erst in Minis Zimmer gucken, ehe er kurz bei ihnen klopfte und dann reinkam.
"Ihr habt Mini nicht mitgebracht? Was gibt es neues?" Der Langhaarige streifte sich die schwarze Jeansjacke ab und warf sie über den Stuhl, ehe er sich zu den beiden beugte und Jong mit einem irgendwie sehnsüchtigen Kuss begrüßte - so dass Takuya freiwillig etwas beiseite rückte. "Lange Geschichte...!" Und erneut erzählte Takuya sie, sah aber hin und wieder zu Jong, damit der sein allmählich nachlassendes Gedächtnis ergänzte. Tak war wirklich müde und wollte eigentlich nur wieder an die frische Luft.
So war es auch Phoe, der es dann vorschlug: "Lasst uns inner Imbussbude oder so was essen und dann zu Drogo gehen. Rumsitzen bringt hier auch nichts." Es dauerte also nicht mehr allzulange, bis sie gestiefelt waren und in einem Imbiss was gegessen hatten. "Phoe? Darf ich mich vielleicht mal auf eine von deinen Stuten setzen?" Takuyas Stimme klang hoffnungsvoll und Phoenix musste ein wenig mitleidig lächeln. "Du kannst aber noch nicht reiten und ich kann nicht auf dich aufpassen, Tak. Vielleicht hat Drogo ja Zeit oder Jong, später." Was auch stimmte, denn Phoenix bekam man nicht mehr zu Gesicht, nachdem er Drogo begrüßt hatte. Seine volle Aufmerksamkeit galt der Ausbildung der sandfarbenen Stute und der Bändigung des Hengstes. Dem Tag, an dem der Besitzer kam, sehnte er sich schon entgegen. Tak wirkte ein bisschen geknickt, nickte aber und betrat neben Jong das Gestüt. Sein Weg führte ihn wie immer zum Lagerhaus, wo er sich die große Putzbox nahm und zurück zu Jong ging, in der Hoffnung, dass der heute ebenfalls in Richtung Weide musste und die schwere Box für ihn tragen konnte.

"Ich habe die Wette nicht vergessen", murmelte Maru lediglich. Natürlich gefiel ihm Mini immer noch. Optisch war der Kleine doch ziemlich hübsch und bisher war ihm so jemand noch nicht untergekommen. "Du vergisst, zur welcher Familie er gehört." Denn noch hatten die Blas ihren Stellenwert nicht versagt bekommen.
Yangs Wut brachte Maru zum lachen. "Vielleicht hat Romeo ja noch ein paar Tips für dich? Ich kann ihn ja mal fragen." Er grinste frech und ließ Yang über sein Essen herfallen. Er war ohnehin satt. Der Schmerz nervte ihn außerdem und am liebsten hätte er sich irgendein Schmerzmittel reingezogen. Aber bevor sein bester Freund keinen Blick darauf geworfen hatte, wollte er das nicht. So drehte er ihm den Kopf zu und hielt ihm eine schmale, schwarze Spange hin. So war sein Gesicht frei von Haaren. Sein verbliebenes Auge schloss er jedoch noch nicht, sondern er sah Yang neugierig an. "..Was?" Hochgekrochen? Automatisch sah Maru sich nach einem Spiegel um, aber natürlich war hier keiner. Immerhin konnte er bei seinem Handy eine Spiegelfunktion einstellen, was er auch gleich tat und angeekelt die Lippen verzog. "Ich seh aus wie ein Zombie mit Lepra.." Voller Widerwillen landete sein Handy auf dem Tisch und es gefiel ihm nicht, was Taeyang ihm zu sagen hatte. Noch weniger gefiel ihm das Skalpell. "Muss das wirklich sein?" Er sah ja so schon hässlich aus. Aber wenn Yang da jettz auch noch drin rumschnitt?
Ein genervtes, niedergeschlagenes Stöhnen entfuhr ihm. Der Witz kam bei ihm nicht gut an. "Blas mir lieber so lang einen, bis ich in Ohnmacht falle." Aber das würde dann doch zu lange dauern. "Gib mir irgendwas zum draufbeißen..."