Begegnung mit dem Tod

Damon schwieg und dachte kurz nach, ehe er meinte: "Sie könnten wissen wer Tora ist und so schlecht schmeckt das Blut von ihnen nicht. Ein positiver Aspekt, wenn man sie zum Schweigen bringt." Der Hüne sah das eben praktisch. Die kurze, aber heftige Reaktion auf seine Aura, ließ Damon lächeln. Für andere merkwürdig, für ihn normal, denn er wusste, gegen wen sich der Panther mit diesem Verhalten richten würde.

"Du kennst auch nur seine verweichlichte menschliche Seite!" kam es patzig von Tora, ehe er hinzufügte: "Wenn du was über ihn als Dämon wissen willst, kann ich dir seine Legenden und Taten erzählen. Da sagst du was ganz anderes, du wirst Angst vor ihm haben." Und ja, damit gab er zu, dass er sie vor dem Riesen hatte. "Ich kann nichts für mein Temperament und wenn du mich nicht provozierst, werd ich mich auch beherrschen können." Tora verzog schon wieder das Gesicht, verschränkte die Arme vor der Brust und wirkte dabei unbeabsichtigt schmollend.

Nur wenige Minuten später wurde Tora vor eine Wahl gestellt, die ihm nicht gefiel. Doch bevor ihn jemand verletzte und sich darüber freute und es sich daran ergötzte, machte er das lieber selbst. So schnitt er sich mit der scharfen Kante des aufgehobenen Steins quer über den Unterarm und warf ihn dann weg. Aus den Augenwinkeln sah er Takuya, drehte leicht seinen Kopf und sah ihn richtig an, ehe sein Blick auf Damon landete. Er hasste ihn! Tora ließ den Panther machen was er wollte, war jedoch erstaunt, dass sich seine Verletzung schloss und sie verheilte. "Ruh dich erst mal aus, Rom. Du warst sehr lang unterwegs und selbst einem Krieger geht irgendwann die Energie aus." Damon lächelte leicht, küsste Takuya kurz und ging dann zur Schamanin (nicht Medizinfrau, das war ihr Bruder *desk). Tora blieb wo er war, mied aber Takuyas Blick, hielt sich dann aber in seiner Nähe auf. Er würde nicht vergessen, dass der andere erschrocken gewesen war, wegen ihm. Er hätte heulen können, weil es ihm nicht egal gewesen war.

"Das ist nicht verweichlicht!" Takuya brauste sofort auf und verengte die tiefblauen Augen. Wenn der Typ ihn provozierte, konnte er sich wen anderen suchen, dem er auf den Senkel gehen wollte. Auf die Legenden und Taten hin winkte er nur ab. Davon wollte er gar nichts wissen und wenn doch, dann nur von Damon selbst. "Ich habe keine Angst vor Damon. Werde ich auch nie haben." Dessen war er sich sicher. "Schieb mir nicht die Schuld für deine schlechte Erziehung in die Schuhe!" Damit stand Tak auch auf und wären Damon und der Panther nicht gekommen, hätte er sich ins Zelt zurückgezogen.

Romeos Geschmackssinn war hervorragend, aber Toras Blut eben mit nichts gleich zu setzen. Er wollte sich sofort auf die Suche begeben und würde dazu all seine Beziehungen spielen lassen müssen, um jemanden wie Tora zu finden. Damit konnte er auch direkt die Gerüchteküche anheizen und den ein oder anderen gegen Luzifer umstimmen. Erst nach einigen Schritten blieb er stehen und sah über die Schulter zu Damon zurück. Er könnte auch diesen Auftrag problemlos durchziehen, aber in der Hölle schlafen wollte er nicht gerade und wäre danach vollkommen geplättet gewesen. Da hätte ein Überfall gereicht, um ihn umzubringen. Unschlüssig wohin er nun gehen sollte, trabte er dann wieder weiter und suchte sich einen hohen Baum aus. Kurzerhand kletterte er noch in Sichtweite von den beiden Jungen hinauf und legte sich dann auf einen breiten, stämmigen Ast. Zwei Läufe und der Schwanz hingen herunter, den Kopf bettete er wieder auf die Vorderpfote und schloss einfach die Augen, um etwas zu dösen. Seine Ohren zuckten jedoch bei jedem Geräusch und ab und an linste er etwas unter den schweren Augenlidern hervor.

Takuya erwiederte den Kuss, wusste aber nicht was er sagen sollte. Er verstand nicht, um was es gegangen war, oder warum der Panther schon wieder hatte verschwinden wollen. Ein letzter Blick auf Toras Arm, dann drehte er sich um und ging weiter zu den Katzenkindern, wobei er ihn einfach stehen ließ. Sollte er ihm folgen oder woanders hingehen, das war ihm im Moment egal. Er hatte alle Hände voll zu tun, denn die unzähligen Katzenbabys waren quicklebendig und noch nicht so blind wie die Welpen.

"Nach dämonischen Maßstäben schon." kam es etwas leiser von Tora, ehe er plözlich feststellte: "Du liebst ihn wirklich, ohne wenn und aber." Der Ältere lächelte leicht, aber kalt, laut den Dämonen war das eine große Schwäche und doch wünschte er es sich selbst, wenn auch nur heimlich. "Als wenn ich Erziehung als Dämon bräuchte oder auf ner Schule gewesen wä..." Schule? Tora zog die Augenbrauen zusammen, er war auf einer Schule gewesen. Kurz sah er sich in heller Kleidung in einem weißen Raum sitzen. Aber war es ein Raum? Schmerz durchzuckte sein Gehirn, er konnte sich nicht daran erinnern und hielt ein Keuchen zurück, doch schnellte seine Hand zur rechten Schläfe und drückte dagegen.

Er vergaß den Vorfall, denn die selbst beigebrachte Verletzung und das drüber lecken vom Panther verbannte es einfach. Aber Takuyas Blick würde er nicht vergessen, er bildete sich die Sorge sicher nur ein. Hatte er nicht gesagt, dass er ihm gern beim Verrecken zusehen würde? Dafür beobachtete er, wie sich Rom einen Baum zum Ausruhen suchte und ignorierte ihn dann wieder.
Dafür folgte er Takuya, schwieg aber die ganze Zeit über, bis auch er das Katzenzelt betrat. Den Blick vom anderen auf seinen Arm würde er auch nicht vergessen. Nach einer Weile, in der er auf dem Boden gesessen hatte und versuchte die Katzenbabys von sich fern zu halten, sah er Takuya an. "Sag mal, warum bist du eigentlich dazu gekommen?"

Der junge Halbamerikaner verdrehte schlicht die Augen. Er maß Damon nur nach seinen eigenen Maßstäben, nicht nach dem von irgendwelchen Wesen. "Natürlich liebe ich ihn. Ist mir völlig egal, ob er ein Dämon, Engel, Gott oder Satan persönlich ist." Und das war die Wahrheit. Vielleicht würde seine Liebe sich ändern, wenn Damon ihn tatsächlich nur als Pet halten sollte oder wollte. Dann würde er sich gewiss sträuben, aber so? Das kalte Lächeln behagte ihm nicht und ließ seine helle Aura abwehrend aufflammen. "Tja.. anscheinend brauchst du die schon. Sonst wärst du ja nicht hier." Herausfordernd sah er ihn an, zog dann aber die Augenbrauen zusammen und sah ihn fragend und gleich darauf besorgt an. "Alles in Ordnung?"

So blöd er Tora auch immer wieder fand, es änderte nichts an seiner Sorge. Lag wahrscheinlich auch daran, dass er in der Tiefe seines Herzens ein Engel war. Auch er hatte dem Panther hinterher gesehen und seine Lust auf Schmuseeinheiten mit Miezekatzen stieg an, so dass er sich sogleich ins entsprechende Zelt begab. Dort bemerkte er dann auch, dass Tora ihm wieder gefolgt war. Schweigend kümmerte er sich um die Katzen und schmunzelte leicht, als er beobachtete, wie sie versuchten den anderen zu erklimmen. "Ich dachte du wolltest dich auch umbringen." Er sah ihn wieder an, griff sich gleich zwei Kätzchen und drehte sie auf seinen Knien auf den Rücken, um sie am Bauch zu kitzeln. Tak bemerkte das Wörtchen 'auch' in seiner Ausführung nicht, betrachtete aber kurz darauf seine eigenen Narben. "Wieso fragst du?"

Tora stützte sein Kinn auf seiner Hand ab, während er den Jungen beobachtete. "Ich glaube, so was ist selten." Der Schwarzhaarige schwieg einen Moment und wollte dann wissen: "Und was ist, wenn er dich nicht mehr liebt?" Ja, was war dann, konnte Liebe so plözlich enden? Kurz darauf spürte er die Aura heller werden, doch schreckte es ihn nicht ab, er fühle sich nur schon wieder von ihm angezogen, weshalb er ihn finster ansah. "Lass den scheiß, klar?!"
Der angebliche Dämon motzte Takuya an, brach jedoch mitten im Wort ab, weil ihn Erinnerungssplitter einholten und das einen stechenden Schmerz zur Folge hatte. Die ersten Worte ignorierte er, begegnete dann aber diesem besorgten Blick aus blauen Augen. "Kümmer dich um deinen eigenen Kram..." kam es zwar zischend, aber beileibe nicht kraftvoll und wütend genug, wie Tora es gern gehabt hätte.

Im Zelt bei den Katzen schob er die Winzlinge immer wieder von sich runter, doch brachte das nichts. Hielt er eine fest, krabbelten zwei andere zu ihm. "Ach verdammt noch mal!" fluchte er halblaut und gab es dann einfach auf. Wenig später bekam er eine Antwort auf seine Frage und stellte fast sofort seine Gegenfrage: "Soll das heißen, dass du versucht hast dich umzubringen? Warum das? Wegen denen, von denen du meine Behandlung gewöhnt bist?" Damit stellte Tora mal wieder unter Beweis, dass sein Gedächtnis außerordentlich gut war. "Nur so... Nein, eigentlich deshalb, weil ich mir eingebildet hab, dass du besorgt um mich warst... ich kenn das ni... ... ich glaube, ich kenn das nicht." Ja die Korrektur war nötig, denn er spürte, dass er das sehr wohl kannte, aber nicht von den Dämonen, da gab es das nicht.

"Wieso sollte das selten sein?" OKay gut, er selbst kannte überhaupt keinen Menschen, bei dem es genauso war. Er kannte in der Beziehung überhaupt keinen Menschen. Nur Azrael und dessen Liebe hatte ja doch etwas fataler geendet. "Eh.." Die Frage machte ihn sprachlos. An sowas hatte er noch gar nicht gedacht. "Keine Ahnung. Ich glaube nicht, dass meine Liebe so einfach endet..." Nur Wissen tat er es nicht. Tora regte ihn beinahe wieder auf, weswegen auch seine Aura stärker wurde und seine Worte ließen ihn zusammen zucken. "Was?! Ich hab doch gar nichts getan!?" Kaum aufgebraust, machte er sich auch schon wieder Sorgen um den wohl etwas Älteren. Er musterte ihn erneut, zuckte dann aber mit den Schultern und wandte sich wieder den Katzen zu.

"Sei nicht so grob zu ihnen!" Besorgt sammelte er mehrere Katzen ein, wobei eine sich in seine Seite krallte, direkt am Shirt und etwas baumelte, während Tak sich vorlehnte. Bei der Fragenflut versteifte er sich vollkommen und hielt die Kätzchen einfach fest, obwohl sie lautstark maunzten. "Das geht dich nichts an." Es dauerte etwas, bis er seine Worte wiederfand und ließ die Katzen dann doch runter. "Ich und besorgt?" Seine Stimme wurde ein bisschen höher und er vertuschte seine eigenen Gefühle, in dem er rasch den Kopf schüttelte. "Bestimmt nicht." Eine glatte Lüge, aber was sollte er auch tun. Am Ende sah Tora auch das als Schwäche an und drangsalierte ihn damit nur noch mehr.

"Ganz einfach, du Trottel: Weil richtige Liebe nun mal selten ist! Oder begegnest du der an jeder Ecke?" Tora schüttelte den Kopf, ehe er ihn versteckt neugierig an sah. "Ich meine, Damon lebt länger als du. Da bedeutet ihm die Zeit viel weniger als dir, du wirst vor ihm sterben, aber warum sollte er die Liebe zu dir so lange aufrecht lassen. Er ist aspachuralt, da wird ihm sicher nach ein paar Jahren schon langweilig werden." Tora wusste nicht mal, warum er das sagte, vielleicht war es auch einfach nur blanker Neid.
Die verstärkte Aura machte ihn wahnsinnig, weil er sich deswegen zu Takuya hingezogen fühlte und fuhr ihn deshalb auch an. "Klar machst du das! Beherrsch deine scheiß Aura, das ist nervig, wenn ich dich plötzlich haben will."

"Ich bin nicht grob. Wenn ich sie gegen die Zeltwand klatsche, dann hast du Recht." Tora nahm sich ein Kätzchen, das Kleinste und hob es mit einem widerlichen Grinsen hoch. Doch dann hörte er das auffordernde Maunzen und so legte er es behutsam in seinen Schoß und streichelte es. "Da siehst du es, ich kann nicht mal Tieren wehtun..." Kurz darauf nahm ihm Takuya das kleine Ding weg und einen Moment später spürte Tora, wie er einen wunden Punkt getroffen hatte. "Stimmt auch wieder. Aber wenn du dich schon mit deinen eigenen Worten verrätst..." Er grinste leicht und sah ihn wieder einmal musternd an.

"Dachte ich es mir doch. Wieso hättest du das auch sein sollen?" Tora lächelte verbittert und schwieg sich dann aus. Erst der Winzling von einer Katze ließ den grüblerischen Ausdruck verschwinden. "Du schon wieder." murmelte er und es klang sanft, während er dem Katerchen dabei half auf seinen Schoß zu gelangen.

"Ich hab meine Liebe gefunden, meinst du dann halt ich noch nach anderer Ausschau?" Was interessierten ihn auch andere? Toras nächste Worte waren hingegen wie eine saftige Ohrfeige. Über diese Tatsache hatte er noch nie nachgedacht und es eigentlich auch nicht vor. Trotzdem traf er damit ins Schwarze und Tak fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. "Halt verflucht noch mal deine Klappe! Das geht dich überhaupt nichts an! Und ich will auch nichts davon hören!" Man sollte meinen, er wäre wütend, aber stattdessen durchflutete eine tiefe Traurigkeit sein Inneres. Mit Mühe schluckte er die Tränen runter und seine Aura strahlte gleich doppelt so heftig von ihm ab. Ohne Tora nochmal anzusehen, pflückte er alle Katzen von sich ab und ging zu den kleinen vielen Futternäpfen, um sie nach und nach aufzufüllen. "Ich hab keinen Schimmer wovon du redest! Wenns dich stört, dann geh doch einfach!" So wirklich hingehört hatte er aber auch nicht, ansonsten hätte er wohl sofort die Flucht ergriffen.

"Wag es dich ihnen weh zu tun..!" Toras Nähe erdrückte ihn regelrecht und er wusste nicht, ob er schreien oder einfach nur weggehen sollte. "Besser für dich", murrte er leise und entnahm ihm das arme Kätzchen, bevor er doch noch auf den Gedanken kam, seine gewaltbereitschaft an ihm auszuprobieren. "Dann geht es dich erst recht nichts an! Ich will nichts von dir wissen, also wirst du auch nichts von mir erfahren, kapiert?!" Tak wurde regelrecht abweisend und wollte nur noch eins: Tora los werden. Er nahm seine Worte nicht zurück, auch wenn der andere irgendwie verletzt klang. Er hatte es ja nicht anders gewollt.

Romeo hatte die helle Aura gespürt und war dann doch wieder aufgestanden und neugierig dem Duft des Jungen gefolgt. Vorsichtig schob er seinen Kopf unter die Zeltplane und robbte mit dem Körper nach. Taks Aura lockte ihn an und mit einem Schnurren tappte er an Tora vorbei und schmiegte sich an die Beine des Jungen. Unsicher sah der zu ihm runter und streichelte ihn vorsichtig über den Kopf, was ein lauteres Schnurren hervorbrachte.

"Du vielleicht nicht, aber was ist mit Damon? Du gehörst ihm, da ist der Reiz Erfolg zu haben längst weg." Tora war nicht einfach nur hinterhältig, sondern auch fies und neidete dem Jungen sein Glück. Außerdem glaubte er sogar an das, was er sagte, was es nur noch schlimmer machte. Als ihm gesagt wurde, dass er die Klappe halten solle und es ihn nichts an ginge, lachte er nur auf und machte das Peace-Zeichen und zog die Bedeutung davon in den Dreck. Mit Wut konnte Tora prima umgehen und er hatte darauf spekuliert, dass Takuya wütend wurde. Aber den Gefallen tat er ihm nicht, er wurde traurig und das in einem solchen Ausmaß, dass der angebliche Dämon tatsächlich für einen Moment Mitleid hatte. Das war jedoch schnell verflogen, nämlich sofort nach der Aufforderung. "Erinnerst du dich? Ich hab dir schon mal erklärt, dass du mir nichts zu sagen hast."

Kurz darauf stellte er fest, dass er nicht mal einem Tier wehtun konnte. Die Reaktion vom anderen darauf war vorhersehbar gewesen, dennoch hätte er den kleinen Kater am liebsten behalten. "Du verschwendest nur deinen Atem. Ob du das nun sagst, oder in der Unterwelt wer stirbt, das bleibt sich gleich." Anschließend durfte er sich anhören, dass Takuya nichts von ihm wissen wollte. Aber was sollte es? Ging doch jedem so, weshalb er nur mit den Schultern zuckte und so verbarg, dass es ihm doch etwas aus machte.

Nicht lange und er stand wütend auf, nämlich dann als der Panther rein kam, ihn ignorierte und anfing mit Takuya zu schmusen. Seine Aura flammte auf und gleichzeitig nutzte er seine Fähigkeit die Gefühle anderer zu beeinflussen. Er suggerierte Romeo, dass Takuya so widerwärtig war wie für andere Spinnen und sorgte dafür, dass der Junge Angst bekam. Dann stürmte er raus, vor Wut vor sich her zischend und erst als das Zelt außerhalb seines Wirkungskreises war, verschwanden die unechten Gefühle.
Damon spürte die Aura seines Geliebten und so ging er zum Zelt, begegnete aber zuerst Tora und dessen Wut ließ ihn misstrauisch innehalten. "Was hast du angestellt?" Toras Augen füllten sich mit purem Hass, wie alle anderen gab auch Damon ihm sofort die Schuld. Nur dieses eine mal war er auch dran schuld. "Frag lieber, ob dein rolliger Kater von deinem Pet lassen kann oder nicht!" Damons Augen färbten sich gelb, ehe er Tora am Hals packte und mühelos hoch hob. "Nenn ihn nicht so! Er ist kein Pet, er ist mein Partner." Tora presste die Lippen aufeinander und schwieg beharrlich, er würde nicht zustimmen oder versprechen es nie wieder zu sagen.
Damon wusste, dass Rom so loyal wie kein anderer war. Aber er kannte auch die Macht von Takuyas Aura. So drückte er langsam zu und Tora sah ihn nur hasserfüllt an und krächzte dann halb: "Bring´s zu Ende. Mach schon, es ist mir egal! So wie ich allen anderen egal bin." Damon tat es nicht, sondern ließ ihn zu Boden fallen und betrat das Katzenzelt mit immer noch gelben Augen und einer Warnung für Rom darin. Tora blieb wo er war auf dem Boden hocken, rieb sich den noch stärker schmerzenden Hals und bekam sicher einen Bluterguss, wo Damons Hand gewesen war.

"Du hast doch keine Ahnung, wovon du sprichst. Du weißt ja nicht mal, was Liebe ist!" Im Prinzip wiederholte er sich nur, was ihm aber auch egal war. Seine Antisympathie stieg immer weiter an. Er mochte den anderen absolut nicht mehr leiden und schwor sich innerlich, beim nächsten Mal keine Sorge mehr zu haben, ob ihm was geschah oder nicht. So sehr er auch wollte, er konnte Tora nicht ignorieren. Dafür regte er ihn einfach zu sehr auf. "Rutsch mir doch den Buckel runter", knurrte er am Ende nur noch und hätte ihn am liebsten wieder mal hochkant aus dem Zelt geworfen. Allerdings war er gerade einfach noch zu traurig, um die entsprechende Wut aufzubringen. Innerlich begann er nun wirklich an seiner Beziehung zu Damon zu zweifeln. Was wenn der junge Mann recht hatte? Er grübelte so sehr darüber nach, dass er am Ende gar nichts mehr zu Tora sagte. Wenn er ihn langweilte, würde er vielleicht endlich verschwinden.

Romeo fühlte sich so sehr von Tak angezogen, dass er alles andere links liegen ließ. Sogar seinen Mittagsschlaf, obwohl er sich den redlich verdient hatte. So schlabberte er auch direkt über die Hand des Jungen, drückte sich an seine Beine und sah ihn fast schon anhimmelnd an. Es war nichts sexuelles, das ihn reizte. Lediglich diese warme Aura, die ihn anlockte, wie Motten das Licht. Doch diese Stimmung änderte sich urplötzlich. Der Panter zog die Oberlippe zurück und ging im selben Moment rückwärts, als Tak vor Angst keuchend einen Sprung zur Seite machte und beinahe über eine der Katzen gestolpert wäre. Romeo zog sich noch ein Stück weiter zurück und rieb sich mit der Vorderpfote über die Schnauze. Was zum Geier treibte er eigentlich hier? Er starrte den ekeligen Jungen an, der vor Angst vollkommen erstarrt war. Die heftig abstrahlende Aura stieß ihn nur noch mehr ab, so dass er - ohne den Blick von ihm zu nehmen - langsam zum Zeltausgang schlich. Doch bevor er die Pfote rausstrecken konnte, ebbte das Gefühl plötzlich ab und die starke Aura sorgte dafür, dass er sich wie mechanisch aufgezogen wieder umdrehte. Taks Herz raste noch wie wild und er lehnte sich gegen eine der Querstangen. Unsicher sah er sich um. "Was..? .. Verschwinde, Panther!" Das war ihm doch zu unheimlich. Erst jetzt bemerkte er, dass er das ganze Trockenfutter fallen gelassen und es sich quer über den Boden verteilt hatte.

Romeo aber hörte nicht und tappte langsam wieder auf ihn zu, als wäre er ein Fremder für ihn. Weit kam er nicht, da spürte er Damon und sah ihn auch wenig später. Die Warnung sah er zwar, verstand sie aber nicht und legte die Ohren an. "Damon!" Sofort ließ Tak auch noch die Verpackung fallen und eilte in die Arme seines Geliebten. Er hüllte ihn direkt in seine Aura ein und es kostete Romeo alle Beherrschung, nicht weiter auf den Jungen zuzugehen. "Hier geht was nicht mit rechten Dingen zu..!" Romeos Blick lag nun auf dem Dämonen.

Fast wäre Tora bei diesen Worten zusammengezuckt, denn damit hatte der Jüngere ins Schwarze getroffen. Natürlich kannte er keine Liebe zu einem anderen. Tora grinste jedoch etwas später kalt triumphierend auf, die Zweifel waren gesäht. Er konnte es beinahe direkt schon sehen, wie der Kleine darüber nachdachte, ob er nicht doch Recht hatte. Das flüchtige Gefühl von Mitleid verdrängte er endgültig. Aber auch er schwieg dann, selbst als der Tierdämon rein kam. Dafür wurde er aber verteufelt wütend auf Takuya und auf das Vieh, weil es ihn ignorierte. Vorhin am Fluss war er noch gut genug, aber jetzt strahlte ja das Pet rum!

Aus diesem Grund setzte Tora seine Fähigkeit ein und da es aus Wut geschah, gab es nichts Positives daran. Erst als das Zelt nicht mehr in seinem Fähigkeiten-Radius war, verschwanden die suggerierten Gefühle und ließen die echten wieder kommen. Die Begegnung mit Damon überlebte er zwar, doch nahm er sich vor, ihm heute nicht mehr zu begegnen. So ging er zum Fluss, nutzte die zurück gelassene Seife und wusch seine Klamotten, weshalb er wieder nackt in der Sonne neben seinen nassen Sachen saß - Unterwäsche trug er nie.

Damons Blick und Aura verfinsterte sich, sobald er seinen Namen hörte und Takuya in seine Arme flog. Die gelben geschlitzten Augen lagen auf Rom, der ihm sagte, dass hier etwas nicht stimmte. "Allerdings. Tak hat so schnell keine Angst vor Tieren. Was ist passiert?" Da es sich um Rom handelte, fragte er so nach und nicht wie zuvor bei Tora. Allerdings blieb seine Aura finster, während er seine Arme um seinen Freund legte. Sachte strich er ihm über den Hinterkopf, da der Rücken zur Zeit zu empfindlich war. "Wieso hattest du Angst, Tak? Rom würde dir nie etwas antun."

Obwohl Tora außer Reichweite war, hallte Takuyas Angst immer noch nach. Dafür war das Gefühl einfach zu stark, zumal er ohnehin leicht zu ängstigen war. Seine Arme schlangen sich um Damons Mitte und er vergrub seinen Kopf an dessen Brust. Er wünschte sich, seine starken Arme um sich zu fühlen, litt aber selbst ständig unter seinem Rücken und wusste nicht, was er dagegen tun konnte. Weinerlich wollte er aber auch rüberkommen und ging deswegen nicht zur Schamanin oder zum Medizinmann.

Bei Damons Worten fauchte Rom ihn gleich wütend an und seine Krallen zeigten sich. Wut stand in seinem Blick. Er war zu stolz um auf so etwas zu antworten. Er würde sich hüten, Hand an Damons Eigentum zu legen und ob Pet oder Partner war ihm dabei völlig egal. Es war Takuya, der schließlich antwortete: "Keine Ahnung.. Erst hab ich ihn gestreichelt.. aber dann hatte ich plötzlich Angst.." Sein Blick wanderte zu Romeo, der immer noch in aggressiver Haltung dastand. Jetzt allerdings bescherte ihm sein Anblick nur ein Schaudern. "Ich sagte doch, hier geht was nicht mit rechten Dingen zu..!" Selbst in Gedanken knurrte Romeo. "Ich habe ihm keinen Grund zur Angst geliefert."

Sanft streichelte er seinem süßen Kleinen über den Hinterkopf, während dieser ihm umarmte und mit dem Verbergen seines Kopfe überdeutlich zeigte, dass er noch Angst hatte. Die wütende Reaktion von seinem Kriegerpartner ließ ihn erkennen, dass Rom sich keiner Schuld bewusst war und er somit auch nicht wissentlich etwas getan hatte um Takuya zu ängstigen. Dennoch, allein schon noch wegen Toras Worten, blieben die Augen des Hünen in ihrer Urform und -farbe.

Die Erklärung war seltsam, wie der ganze Vorfall. "Angst kommt nicht ohne Grund. Aber da Rom sie nicht von sich ausgelöst hat, muss sie anders in Takuya gelangt sein. Die Frage ist wie und warum. Einfach so geschieht das nicht." Damon runzelte die Stirn, sah dann immer noch nachdenklich zum Panther. "Ist dir irgendwas ungewöhnliches aufgefallen? Hast du irgendwas oder irgendwen Fremdes gespürt? Es wäre immerhin möglich, dass jemand will, dass ich mich zwischen euch entscheiden muss und somit wir alle schwächer werden." Das war sein Verdacht, woher hätte er auch ahnen können, dass das alles durch Neid und gekränkten Gefühlen entstanden war. "Und dir, Tak? Ist dir was aufgefallen?"

Damons Nähe ließ seine Angst nicht nur verblassen, sondern auch ganz verschwinden. Er löste sich etwas von ihm, so dass er den Panther ansehen konnte, der seine aggressive Haltung wieder aufgab und sich hinsetzte. "Absolut nichts. Es waren nur dein Kleiner, der Lehrling und ich hier. In meinem Radus war sonst kein anderes Wesen. Nicht mal ein Insekt." An Damons Augenfarbe störte der Wandler sich nicht länger. Romeo ließ die paar letzten Minuten vor seinem inneren Auge abspielen, erkannte aber nichts auffälliges. Die Gedanken seines Herrn waren ihm nicht fremd. Es war nicht das erste Mal, dass sie jemand trennen wollte. Die Frage war nur: wer?

"Nein... Mir ist nur aufgefallen, dass Tora ein Riesen-Arschloch ist." Damit verschränkte Tak die Arme vor der schmächtigen Brust. Unschlüssig sah er dann wieder zu Romeo und streckte die Hand zu ihm aus. "Sorry dass ich dich angeplauzt hab.." Der Panther neigte nur seinen Kopf, und zitterte vor Sehnsucht danach, seinen Kopf in die Hand zu schmiegen. Aber er blieb eisern auf seinem Hintern sitzen.

Wenn Rom sagte, dass nicht mal ein Insekt in der Nähe war, dann war das auch so. Deswegen nickte Damon auch und fragte dann: "Vodoo, bei Tak würde es wirken, bei uns nur, wenn der Gegner unser Blut hat. Wie lange wirkte die Veränderung der Gefühle? Durch irgendwas muss er gestört worden sein. Aber er muss mächtig sein, denn deine Reichweite ist nicht gerade gering." Es gefiel dem Dämon nicht, dass hier ein Unbekanner rum schlich.

"Hm, Tora? Wieso das? Es wird wirklich Zeit, dass er Gehorsam lernt und vor allem Respekt. Er ist mir zu aufmüpfig." Damons Worte klangen wie ein leises dunkles Grollen, er war wirklich wegen dem Hitzkopf verärgert. Doch dann sah er das Zittern seines Kriegerpartners und der Ärger verflog. "Mach schon." schmunzelte er und sagte Rom damit, dass er zu Takuy gehen konnte. "Aber wenn du zu laut wirst, schick ich dich raus." Der Hüne grinste jetzt und hockte sich hin und spielte Kratz- und Kletterbaum für die Kätzchen hier. Dennoch beobachtete er die beiden anderen.

"Vodoo? Wer weiß denn noch alles von Takuya?" Durchaus eine Möglichkeit, wenn auch sehr unwahrscheinlich, wie Romeo fand. Er glaubte nicht, dass Damon den Jungen auf Händen durch die Welten getragen hatte. Dann überlegte er, wie lange das ganze gedauert hatte. "Nicht lange. 1 Minute.. Hm. Tora ist gegangen und kurz bevor du kamst, hat es aufgehört." Romeos Verdacht fiel nicht direkt auf den Lehrling, aber eigenartig war es schon. "Ich hab niemanden gewittert.. Weder vor noch nach meinem Schläfchen. Ich würde es sofort riechen, wenn sich hier noch ein anderes Wesen aufhält. Aber es sind nur du, ich und der Lehrling." Und Takuya, aber das sagte er nur mit einem flüchtigen Blick. "Den Tod habe ich noch gewittert.. aber die Spur war veraltet. Ist hier jemand gestorben kürzlich? Vielleicht ein böser Geist?"

Takuya gefiel das ganze Zeug über die unzähligen Wesen nicht gerade, mischte sich aber auch nicht ein. Eine Idee hatte er sowieso nicht, er kannte sich ja nicht mal damit aus. "Keine Ahnung. Ihn hat meine Aura gestört und darüber hat er sich aufgeregt. Er macht mich wahnsinnig!" Tora nervte ganz einfach. Sanft streichelte er über Damons Brust, wollte ihn beruhigen, ehe er die Hand nach Romeo ausstreckte. Voller Sehnsucht hing der Blick des Panthers auf der Hand und seine Nasenlöcher weiteten sich. Die Worte waren die reinste Erlösung und doch schlich er nur auf Takuya zu und vergrub sein ganzes Maul in der kleinen Hand. Tak lachte leise und streichelte dem Panther über den Kopf, als der sich wieder seitlich an seine Beine drückte und schnurrte was das Zeug hielt. Auch die kleinen Kätzchen waren nun wieder entspannt und krochen auf sie zu, einige hangelten sich sogar an Romeos Fell hoch. "Süßer kleiner Mensch", schnurrte Romeo und rieb seinen Kopf an der Wade Takuyas.

"Es dürfte keiner wissen, weil ich nichts gesagt habe. Allerdings gibt es einfach einige Wissende, wie unsere Schamanin. Aber es ist unmöglich, dass sie etwas damit zu tun hat. Sie besitzt war spirituelle Macht, aber nicht so etwas und selbst wenn, sie würde es nicht einmal gegen Feinde einsetzen." Damon hätte fast mit den Augen gerollt, er hatte keine Skrupel all seine Macht einzusetzen.
Der Dämon runzelte seine Stirn bei der Antwort des Panthers, schon wieder tauchte Tora auf. "Vielleicht wird es wirklich Zeit, dass wir mehr über seinen Hintergrund heraus finden." Dann nickte er, Damon verließ sich immer auf den Geruchssinn seines Kriegers. Doch dann verfinsterte sich für eine Sekunde sein Gesicht. "Azrael war hier, weil er Takuyas Ruf vernommen hat. Er war Besucher, kein Begleiter."

"Deine Aura?" Damon sah zu Rom und ließ ihn seine Vermutung hören Sie muss ihn angezogen haben, anstatt wie bei Dämonen seiner Klasse abzuschrecken. Merkwürdig. Kurz darauf gab er ihm die Erlaubnis seiner Sehnsucht nachzugehen und beobachtete dann die beiden, wie sie sich wie Katze und Mensch benahmen. Er selbst spielte mit den Katzenwelpen und doch blieb sein Blick immer wachsam auf Rom und Takuya gerichtet. Er fluchte gedanklich, weil es auch an Toras Worten lag. Aber das schob er beiseite, wusste er doch wie Tak´s Aura wirken konnte.

"Wenn es keiner weiß, ist Vodoo ausgeschlossen. Und selbst wenn nicht - warum will jemand, dass dein Kleiner Angst vor mir hat? Derjenige hätte ihm viel eher Schmerzen zufügen können... Erinnerungsverluste.. Aber Gefühlsbetrug?" Ihm erschien das ganze nicht wirklich sinnig. Andererseits hatte Damon recht. Es gab einige Wissende. "Ich habe auf meiner Reise mit niemandem neue Kontakte geknüpft. Nur mit denen, die danach ...starben." Der Panther neigte seinen Kopf als zustimmendes Zeichen. Sie mussten wirklich mehr über Tora herausfinden. "Glaubst du es liegt an Tora? ...Ist vielleicht schon früher irgendwas vorgefallen?" Bei der letzten Frage ging sein Blick zwischen Damon und Takuya einher. Von dem Gefängnisbesuch des Jungen wusste er ja auch nichts. "Azrael? ..Hat er neuerdings nichts mehr zu tun? Seit wann kommt der Tod zu Besuch?" Der Panther war immer mehr verwirrt. "Dann ist er keiner. Oder stärker als gedacht.." Er antwortete für Tak zusammenhanglos, aber er bezog sich schließlich auch auf Damons Gedanken.

"Was soll das mit meiner Aura auf sich haben? Was meinte er damit?" Unruhig betrachtete der Jüngste Damon. Wenig später spürte er den Panther an seinen Beinen und kraulte ihn ausgiebig, was mit einem angenehmen Schnurren belohnt wurde.

Damon runzelte die Stirn, doch eine andere Antwort als: "Ich weiß auch nicht warum es 'nur' Gefühlsbetrug war. Es wäre leichter und effektiver gewesen ihn tot zu sprechen. Oder ihn auf einen von uns hinterrücks los gehen lassen." Der Riese behielt die gerunzelte Stirn bei und nickte dann. Tote konnten nichts mehr sagen, jedenfalls nicht zu den Lebenden, außer durch ein Medium - was bei Dämonen nicht funktionierte - oder durch den Todesengel. Also konnte aus dieser Richtung nichts gekommen sein. Damon nickte leicht, antwortete aber auf telepathischem Weg und umriss kurz das Geschehen im Gefängnis. "Frag mich nicht. Azrael ging schon immer eigene Wege und scheinbar hat er Gefallen an meinem Takuya gefunden." Und das passte Damon nicht. "Anscheinend. Aber ich spüre keine starke Macht in ihm, du etwa? Wir beide besitzen die Fähigkeit bis auf eine Winzigkeit genau die Macht unseres Gegenüber einzuschätzen. Auch verborgene und du bist darin noch besser als ich."

"Du besitzt eine weiße Aura, so wie ich eine schwarze. Auf Dämonen wirkt deine sehr verlockend und anziehend. Auf jeden ein wenig anders, entweder sexuell oder energiefüllend, es gibt da keine Grenzen - solange du keine Angst hast. Hast du sie doch, sorgt sie dafür, dass dir einige Dämonen nicht zu nahe kommen können, sie beschützt dich. Es wirkt nur nicht bei stärkeren Dämonen und da sie Tora nicht gefiel, war er entweder erregt oder sonst was zu Positives oder aber er konnte deine Nähe nicht ertragen, weil er sich dir nicht nähern konnte." Damon sah Takuya an, glaubte nicht, dass er etwas vergessen hatte und wenn doch, konnte Rom es hinzu fügen.

"Vielleicht war das auch nur der Anfang. Wir sollten darauf achtgeben. Das gilt auch für dich." Bei dem letzten Satz sah der Panther unnatürlich ernst zu Takuya rüber, der hastig nickte. Unwohl schmiegte er sich näher an Damon. "Will mich denn wirklich jemand töten? Ich.. ich bin doch überhaupt nicht wichtig." Er sah zu ihm auf und dann zurück zum Panther, der gerade zufällig beschlossen hatte sich an der Flanke zu lecken und nichts mitbekam. Dann aber lauschte er wegen der Gefängnissache und grollte leise. "Du bist ein Vollidiot, wenn ich das so sagen darf. Nimm ihn doch gleich mit in die Hölle!" Romeo konnte kaum fassen, was er da gehört hatte. Einem ausgehungerten Löwen hielt man doch nicht einfach mal so ein rohes Stück Fleisch vors Maul, wenn man nicht gewillt war es ihm zu geben! Über Azrael musste er dann sichtlich grinsen, sagte aber nichts dazu. Tak hingegen wehrte sofort ab: "Das stimmt überhaupt nicht! Wir... sind Freunde.." Nicht dass Azrael wegen seiner netten Hilfe noch Ärger bekam. "Er schlummert. Als würde er schlafen. Da ist etwas, aber nichts was ich lokalisieren oder schmecken kann. Wie ein trüber Belag."

Dann wollte Tak wissen, was eine Aura war bzw. warum Tora deswegen so aufbrauste. Er runzelte die Stirn während er lauschte und hob dann leicht die Schultern. "Das ist doch bescheuert. Zuerst lockt sie Dämonen an und stößt sie dann ab?... Kann ich sie auch irgendwie.. abschalten?" Es war ihm unangenehm zu wissen, dass es bei dem ein oder anderen einen sexuellen Reiz auslöste - erst recht bei Tora. Da stand er dann doch lieber ohne Schutz da. Bei dem Panther glaubte er jedoch nicht, dass jene Sehnsucht ihn zu berühren sexuell war. Andernfalls hätte Damon bestimmt nicht zugelassen, dass sie sich wieder annäherten. Tak setzte sich wieder auf den Boden und der Panther kauerte sich vor ihm nieder, nachdem er einmal mit dem Maul durch sein Gesicht gestobert war. Schnurrend ließ er sich von ihm streicheln und kraulen - bis er sich plötzlich auf den Rücken rollte und ihm seinen empfindlichen Bauch hinhielt, den Tak sofort in Besitz nahm.

Damon nickte zustimmend und sah dann zu Takuya, als der etwas dazu beitrug. "Du warst und bist nie unwichtig." Vor allem nicht für ihn. Aber das sagte er nicht vor Rom, weil es sich für den Panther zu schnulzig anhören würde und man Damon so nicht kannte. Mach ich das nächste Mal auch. Diesmal hörte man bei ihm das Knurren in den Gedanken mit. Damon vertrug es nicht, wenn man ihn auf einen Fehler hinwies, den er selbst schon längst kannte. Auf Takuyas Versuch Azrael zu helfen, reagierte Damon nur mit einem ... Nichts - er reagierte gar nicht darauf. Dafür auf das, was Rom über Tora sagte. "Dann wird es Zeit ihn zu wecken. Wenn ich ihn ausbilden soll, dann muss ich wissen was er ist und was er kann."

Auch wenn die Laune des Riesen nicht gerade toll war, antwortete er Takuya geduldig und ohne zu zeigen, in welcher Stimmung er sich befand. "Du kannst lernen sie zu beherrschen, sie wissentlich zu abzuschwächen oder zu verstärken, je nachdem in welcher Situation du dich befindest. Ich bring es dir gerne bei. Das erste was du lernen musst ist, sie überhaupt zu spüren und zu erkennen, dass du sie hast. Ebenso wie das Wahrnehmen von fremden Auren." Jetzt lächelte er ihn warm an und strich noch mal über seinen Hinterkopf.
Doch lange blieb Damon nicht so gelassen oder ruhig. Das war schlagartig vorbei, als er sah wie intesiv das Kraulen und Streicheln wurde. Es wurde zu einem regelrechten Schmusen und die Aura des Dämons nahm zu. Er wurde stetig wütender und als Rom sich auf den Rücken drehte, knurrte er ihn drohend an: "ROM! Du vergisst dich!" Damon stand langsam auf und die Kätzchen zogen sich zurück. Wenn er jetzt nicht auf ihn reagieren sollte, war die Selbstbeherrschung vorbei.

Takuya sah Damon fragend an, aber es schien nicht so, als würde er seine angebliche Wichtigkeit erklären. Er selbst sah es dennoch so, wie er es gesagt hatte. Er war nie für irgendjemanden wichtig gewesen. Der wundervolle Dämon an seiner Seite war da nur ein Zufall. Das redete er sich jedenfalls ein. Der Panther ignorierte die Gedanken seines langjahrhundrigen Weggefährten schlicht weg. Es gab Dinge, die mussten einfach mal gesagt werden und bei Damon machte er da gewiss keine Ausnahme. "Ich werde dich da bestimmt nicht aufhalten", meinte der Panther zu der Sache mit Tora aufwecken. Er war dafür eindeutig nicht der Richtige.

Takuya bekam endlich einen kleinen Einblick in eine Sache, die er sogar beeinflussen konnte. Er hatte dazu aber auch nur eine einzige Frage: "Wann bringst du es mir bei?" Mehr konnte er auch gar nicht sagen, dafür war er zu sehr für Romeo zu begeistern, der genüsslich schnurrte. Wie von selbst fand Tak die Stellen, an denen der Raubkater gerne gekrault werden mochte, besonders da, wo er selbst nie hinkam. Der Junge lächelte unaufhörlich und es gefiel ihm, seine Finger in das dichte Fell zu graben. Die bedrohende Aura nahm er fast gar nicht wahr, nur ganz leicht spürte er hier und da ein Prickeln. Romeo hingegen spürte die Aura sehr wohl, war aber absolut nicht fähig, sich Takuyas Aura zu entziehen. Selbst Damons Warnung nahm er nicht ernst. Einzig sein Schwanz kringelte sich voll Wohlwollen ein. Zumindest bis der Schatten über ihn fiel und er die Augen aufriss. Erst dann wurden ihm auch die Worte klar und nach einem flinken lecken über Takuyas Hand rollte er sich rasch herum und damit außer Reichweite seiner Hände. Taks Aura benebelte ihn nach wie vor, so dass er verspielt wirkte: Die Vorderpfoten hatte er weit von sich gestreckt und der Hintern samt Schwanz ragten in die Höhe.

Damon nickte auf Roms Worte wegen Tora hin und ahnte, dass dieser Junge ihm und den beiden anderen noch einigen Ärger bereiten würde. Und dazu hatte er keine Lust, denn irgendwann würde er ihn zur Weißglut bringen, das wusste er und wenn es so weit war, würde er an Tora selbst eine praktische Übung vollziehen.
"Sobald du willst. Aber mit Tora zusammen, falls er das nicht schon kann." gab er Antwort und lächelte leicht. "Tut mir Leid, aber ich sollte diesen.. Jungen nicht zu lange unbeaufsichtigt lassen."

Wenig später wuchs sein Zorn, doch richtete sich diesmal gegen den Panther, weil der sich nicht mehr beherrschen konnte. Natürlich wusste er woran das lag, aber deswegen musste es ihm noch lange nicht gefallen, oder? Und das tat es nicht, sogar absolut gar nicht. Deswegen warnte er Rom auch, aber seine Worte schienen im ersten Moment nichts zu bringen, weshalb er drohend aufstand. Das wirkte etwas, Rom entzog sich Takuyas Händen und doch benahm er sich sehr untypisch.
Es hätte ihn ausgelacht, wenn nicht noch immer die Wut in ihm gewesen wäre. "Raus hier!" knurrte er ihn an und zog Takuya kraftvoll in seine Arme. Er hatte jetzt anderes im Sinn, was man genau in seinen Augen sehen konnte. Damon grinste leicht und schon küsste er den geliebten Jüngeren, wobei seine Hände über seinen Hintern strichen und ihn unten an sich drückte. Er wollte nicht nur ihn, sondern wollte, dass sich die Aura änderte.

Romeo sah der Sache mit Tora entgegen: denn es war nicht seine Sache. Es interessierte ihn nicht die Bohne und er hatte auch nicht großartig vor, seinem Herrn zu helfen. Das sollte der mal schön alleine machen. So schwieg er auch gelassen. Bisher hatte der Junge ihm keinen Stress gemacht und wenn doch, dann würde er ihm die Krallen zeigen und dann würden sie schon sehen, wer mehr Durchhaltevermögen hatte.
"...Dann will ich's doch nicht." Bevor Takuya etwas mit diesem Typen gemeinsam machte, verzichtete er lieber ganz darauf. Leid tat es ihm darum nicht. Zur Not konnte er immer noch nach Damon oder Azrael schreien, sollte der Typ ihm auf die Pelle rücken. Dass der junge Mann jetzt immer mehr in den Mittelpunkt rückte, passte ihm so gar nicht. Anmerken lassen wollte er es sich aber auch nicht unbedingt, weswegen er scheinbar desinteressiert mit den Schultern zuckte. "Mach nur. Ich hab hier eh genug zu tun. Außerdem muss ich mich endlich mehr um Niyol kümmern."

Romeo schaffte es in nur einer Sekunde ihn abzulenken, so dass er gar nicht mehr an Tora dachte. Dabei bemerkte er nicht, dass es Damon immer weniger gefiel. Immerhin hatte der es ihnen erlaubt. Ein wenig verwundert sah er zu Damon auf, als er den Panther warnte, hörte aber selbst nicht auf, ihn zu streicheln und über seinen Bauch zu kraulen. Er erwartete irgendwie auch nicht, dass der Tierdämon gehorchte. Aber tatsächlich rollte er von ihm weg, weswegen er doch eine Spur enttäuscht die Hände wieder zu sich nahm. "Aber Damon... Lass ihn doch.." Gerne hätte er Romeo noch hier behalten und es schien so, als würde ihm dieser Wunsch erfüllt. Lyn keuchte leicht erschrocken auf, als er in Damons Armen landete. Er begriff kaum, wie ihm geschah, registrierte aber sofort seinen Blick und ließ sich auf den Kuss ein. Ein wenig schneller als sonst üblich sackte seine Aura ab und verdunkelte sich. Es brauchte aber kaum eine Nuance und Romeo kam wieder zu sich und dem Befehl seines Kriegerpartners nach. Relativ schnell war er aus dem Zelt verschwunden und brachte seinen Hintern in Sicherheit. Diesmal suchte er sich den Baum aus, der am weitesten von dem Zelt entfernt war und kletterte fast bis in die Krone hinauf. Lyn erwartete nun mehr als nur einen Kuss und ließ seine Fingernägel über seinen Nacken fahren.

"Es wäre aber sehr wichtig, dass du das lernst. Hm, vielleicht kann es dir auch Azrael beibringen, denn dieses Gör kann ich nicht lange allein lassen." Damon war verstimmt, weil er Tora an der Backe hatte und ihn nicht leiden konnte, da er nur Schwierigkeiten bereitete. Normalerweise hätte er nicht gezögert und diese Schwierigkeit einfach vernichtet, aber nun ja, er konnte nicht alles haben. Man merkte, dass ihm die Unterweisung von Takuya wichtig war, dass er es lernte, denn ansonsten hätte er den Todesengel nicht vorgeschlagen. "Er hätte sich mehr Mühe geben sollen, denn jetzt wird er es bereuen, dass er bei mir gelandet ist." Die Augen des Dämons blitzten verärgert auf, eben weil er die Zeit mit Tora nicht mit Takuya nutzen konnte.

Doch einige Minuten später warnte er Rom, er hatte keine Lust sich das weiter anzusehen, wie beide völlig entzückt vom anderen schmusten. Damon bemerkte sehr wohl, dass sein Süßer enttäuscht war, aber auf seine Worte hin knurrte er nur ein bestimmendes: "Nein!" und damit war die Sache für ihn erledigt. "Er ist kein Schmusekätzchen, sondern ein Krieger und so sollte er sich auch benehmen!" Anschließend, nur ein paar Augenblicke später, zog er seinen Geliebten an sich, sein Blick zeigte deutlich was er wollte und kurz darauf küsste er ihn auch schon. Nur durch sein Gehör bekam er mit, dass Rom durch den Zelteingang nach draußen ging und endlich verschwand. Jetzt kümmerte er sich ausschließlich um seinen Kleinen und brachte ihn recht schnell dazu laut zu werden.

Das hörte Tora, der eigentlich fragen wollte, ob er auch woanders hin gehen konnte, als ständig im Reservat bleiben zu müssen. Doch hörte er das Stöhnen und verzog angewidert das Gesicht, verzichtete darauf rein zu gehen und suchte sich zufälligerweise genau denselben Baum wie Rom aus. Er wollte so weit wie möglich vom Zelt entfernt sein, zuhören hatte er nämlich auch keine Lust. Tora lehnte sich gegen den Baumstamm, verschränkte die Arme im Nacken und sah dann hinauf. Da er auf der anderen Seite war, als die auf der Rom lag, konnte er ihn nicht sehen. Jetzt konnte man gut den Bluterguss sehen, den Damon auf seinem Hals hinterlassen hatte und die Halsschmerzen waren immer noch da, schließlich war er zwei mal daran hoch gehoben worden. "Ich hasse es hier! Ich will wieder zurück zu... ach ich hab keine Ahnung wohin ich wieder will. Die Dämonen sind auch scheiße, genauso wie Damon. Da wird mir nichts fehlen, wenn ich die nie wieder sehen muss." Tora sprach öfter mit sich selbst, ein anderer hatte ja nie zuhören wollen. "Am besten ich hau irgendwie ab, wenn er beschäftigt ist und... man bin ich blöd!" JETZT war Damon beschäftigt und sofort sprang er auf und rannte los.