Vom Keksverkäufer zum Sohn (05.02.2013)

"Ich habe es noch nicht probiert. Aber die anderen mögen es, denke ich." Kurz sah er überrascht aus bei dem Kuss auf die Wange, doch dann schüttelte er nur leicht seinen Kopf und lächelte den Jüngeren an. "Werde ich machen. Wegen dem Beruf kannst du gern meine Tarnung angeben. Ich habe ein Geschäft für antike Waffen und besitze zwei bekannte Banken in New York. Aber was deine Zukunft angeht, du kannst nach der Schule machen was du möchtest. Studieren, Musik machen - was immer dir gefällt. Nur nicht mein Nachfolger werden."
Wenig später waren sie auch schon unterwegs und stiegen wieder in den Camaro ein. Das Restaurant war zwar elegant und hatte vier Sterne, dennoch gab es keinen Krawattenzwang oder dergleichen. "Mr. Hellsing, hier entlang bitte." Der Oberkellner führte ihn an seinen Tisch, von dem man alles im Blick hatte und wo Hannibal unauffällig mit einem weiteren Kollegen stehen konnten. Dominic setzte sich und zog seine Lederjacke aus, die er jedoch nicht aufhängte, sondern neben sich legte.

Das Waffengeschäft hatte Lyn schon wieder vergessen gehabt. "Ist dein Schlafzimmer für mich als Sohn noch immer tabu? Die Waffen würd ich nämlich gern sehen. Und ich bin mir sicher, dass du die schönsten und seltensten dort aufbewahrst." Lyn lächelte verschmitzt und wirkte wenig später nachdenklich. Es war eigenartig zu hören, dass er nicht Doms Nachfolger werden sollte - aber er ahnte warum. "Mal sehen. Ich hab ja noch Zeit!"
In dem tollen Restaurant folgte Lyn seinem Dad und setzte sich sich instinktiv so an den Tisch, dass er jederzeit beschützt werden konnte und nicht etwa herausgezerrt oder ähnliches. Seine Lederjacke ließ er hinter sich einfach auf den Stuhl fallen und genoss das teure Essen, das sie bestellten. "Also.. Erzähl mir was von dir.."

Jetzt musste Dominic lachen und schüttelte seinen Kopf. "Nein, jetzt kannst du überall hin. Aber immer noch nicht allein in Mayas Reich." Die Vermutung stimmte jedoch, er hatte dort die seltensten Waffen hängen. "Die hast du. Noch bist du nicht fertig mit der Schule. Danach sollten wir einen Monat lang Urlaub machen. Wo wir hin fliegen liegt daran wie gut dein Abschluss ist." Jetzt grinste er leicht, das hatte sein müssen. Er war ein Vater.
Im Restaurant jedoch sah er ihn kurz finster an, dabei hätte er mit dieser Aufforderung doch rechnen müssen, oder? "Es gibt nicht viel zu erzählen, mein Werdegang wird dich nicht wirklich interessieren. Ich war jedoch im Jugendknast, wegen schwerer Körperverletzung. Als ich raus kam traf ich auf Suko und der hat dafür gesorgt, dass ich mit meinem Hitzkopf nicht wieder im Knast gelandet bin. Meine Familie... hm.. die ist tot." Warum und weshalb oder wann, das sagte er nicht und würde es auch nicht.

"Keine Sorge, das reizt mich nicht. Außerdem befürchte ich, dass Maya mir zeigen will, wie man die Zimmer tatsächlich benutzt und.... nein. Nicht Maya." Lyn lachte leise. "Huuuuh? Was soll das denn heißen?" Natürlich patschte er gegen Doms Oberarm. Das war ja wohl Erpressung!! Aber Lyn kicherte, hörte aber sofort damit auf, als er den Blick abbekam. Es wunderte ihn nicht, dass Dominic mal eingesessen hatte, wohl aber, dass er auch jetzt kaum etwas über sich preis gab. Eigentlich gar nichts. Er wartete noch drei Augenaufschläge lang, doch als nichts mehr kam, nickte er nur und widmete sich schweigend seinem Essen.
"Du bist ein guter Mensch." Die Worte kamen unvermittelt, kaum dass er die Vorspeise gegessen hatte. Fragen stellte er jedoch keine mehr.

"Sehr gut.. Aber Maya nicht? Da entgeht dir was, aber ich bin erleichtert. Du bist jetzt mein Sohn und der hat keinen Sex, bevor er verheiratet ist." Und das meinte er sogar ernst, auch wenn es nicht ganz so ernst klang. Kurz darauf ließ er jedoch ein Grinsen sehen. "Je besser, desto weiter weg ist das Land oder näher an deinem Traumort." Ja, er amüsierte sich ein wenig.
Doch dann gefiel ihm das Thema nicht und er hasste es über sich selbst zu sprechen. Der Satz jedoch irritierte ihn sichtbar und mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er zu seinem Sohn. Dann seufzte er schwer und schüttelte seinen Kopf: "Das bin ich nicht, glaub mir das. Du bist eine Ausnahme, selbst Suko behandel ich anders, obwohl er mein ältester und wichtigster Freund ist. Mein Einziger eigentlich, dem dein und mein Leben anvertraute. Tenten und Maya vertraue ich auch, aber es ist anders."

"Ich mag das kindliche an Maya nicht. Also es spricht mich nicht an. Ich bin selbst kindlich. Da brauch ich das nicht doppelt." Er lächelte leicht. Allerdings sah er Dom schief an wegen dem Sex. "Das hättest du mir sagen müssen, bevor ich der Adoption zugestimmt habe!" Aber er selbst meinte es nicht ernst. Wenn Dom es nicht wollte, würde er es eben sein lassen. Was ihm bis vor dem Sex mit Suko deutlich leichter gefallen wäre. Die Sache mit Traumort klang jedoch ganz gut. Wurde Zeit, dass er sich mal mehr der Geografie widmete!
"Für mich bist du es. Egal was du mir einzureden versuchst. Du hast mein Leben lebenswert gemacht. Und was soll das heißen, die anderen behandelst du anders? Suko ist doch niemand, der sich scheiße behandeln lässt. Er schätzt dich sehr! Und dass du mit Maya und Tenten Sex hast, ist nichts Neues, aber auch eine Form von Vertrauen. Du magst sie. Du beschützt sie! Natürlich bist du ein guter Mensch!"

Jetzt musste Dominic rau lachen, wenn auch nur kurz. "Er kann auch anders sein, aber das ist sein Selbstschutz. Allerdings ist er reichlich anstrengend und nervig." Aber ein Könner auf seinem Gebiet. Leicht hob er eine Augenbraue an und musterte Lyn kurz. Dann brummte er ein: "Wenn doch, dann schütz dich gefälligst." Nur wenig später runzelte er leicht verstimmt die Stirn. Doch dann seufzte er und winkte ab. "Ich seh schon, den Sturkopf hast du von mir." Es stimmte zwar, aber Lyn kannte nur die Vorderseite der Medaille, die Rückseite davon, sprich von seinem Charakter hatte er noch nicht gesehen und Dominic würde sie ihm auch nicht freiwillig zeigen. Er wollte ihn nicht mehr gehen lassen, ihn nicht verlieren. Kurz darauf kam der Oberkellner und brachte ihnen den Hauptgang.

Diesmal konnte Lyn nicht mehr lachen, als die Sache auf das Schützen kam. Mit Suko hatte er verhütet und es war ihm nur natürlich vorgekommen, aber bei seinem ersten Mal hatte er von Tuten und Blasen noch keinen Schimmer gehabt. Aber da er bis heute nicht erkrankt war, hatte er wohl nochmal Glück gehabt. Er nickte dennoch, denn schützen wollte er sich, aber er würde nicht vergessen, was Dom sich von ihm wünschte. Der Junge wartete, bis der Kellner wieder gegangen war und sah Dom ernst an. "Du kannst nicht auf ewig alles vor mir verstecken." Mehr sagte er dazu nicht. Er würde ganz gewiss nicht wühlen oder Suko ausfragen oder dergleichen. Aber er wusste, dass irgendwann eine Situation kam, bei der Dom gezwungenermaßen mehr von sich preisgeben musste. So aber aß Lyn in Ruhe weiter, hielt aber irgendwann wieder inne. "Du weißt aber auch noch nicht alles von mir..." Manchmal dachte er eben auch nicht daran. "Ich.. hab noch einen Bruder. Er muss.. um die 5, 6 Jahre oder so älter sein als ich. Er wurde damals zuerst verkauft. Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist, oder ob er noch lebt..."

Dominic runzelte noch mehr die Stirn und meinte reichlich grummelig: "Ich kann es versuchen." Und das würde er auch. Scheinbar war das Thema damit erst einmal erledigt und Dominic ließ es sich schmecken, sah dann aber leicht skeptisch hoch, als sein Sohn anfing zu sprechen. "Einen älteren Bruder?" Das war neu, den hatte der Erzeuger nie erwähnt. Aber nun ja. "Möchtest du ihn bei der Party dabei haben? Suko kann ihn sicher ausfindig machen." Nämlich beim Erzeuger nachfragen, an wen er ihn verkauft hatte.

Lyn nickte auf die Frage hin. "Vielleicht ist er auch 7 oder 8 Jahre älter... Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Er wurde verkauft, als ich noch ganz klein war." Er sah nachdenklich zu Dom auf und schüttelte langsam den Kopf. "Ich kenne ihn nicht. Und wenn er... wenn er nicht mehr lebt, ist mir die Party versaut. Oder wenn er gar nicht erst kommen will... Oder sowas.. Nein. Später vielleicht. Aber nicht auf der Party." Denn ein bisschen Bammel hatte er vor der Begegnung schon. "Außerdem... Weiß ich nicht mal mehr, wie er heißt." Er meinte irgendwas im Kopf zu haben, aber so richtig...? "Wann geben wir die Papiere ab?"

"Das Alter ist nicht so wichtig. Aber dass du einen Bruder hast ist es schon." Nachdenklich sah er Lyn an und überlegte. "Gut, dann nicht zur Party. Du kannst ihn treffen, wann immer du möchtest oder auch gar nicht. Es liegt an dir." Seltsam war allerdings, dass der Ältere der beiden sich nicht selbst nach Lyn erkundigt hatte. Aber wer wusste schon ob dieser noch lebte oder überhaupt die Freiheit besaß sich erkundigen zu können. "Den Namen heraus zu finden dürfte nicht schwer sein." Suko würde das erledigen und er würde ihn noch heute damit beauftragen. "Die habe ich schon mit der Anweisung sie zu überbringen Victor gegeben. Er ist der schnellste Bote, den ich habe und der zuverlässigste." Dominic hatte den Umschlag übergeben, als Lyn in seinem Zimmer gewesen war. "Ich denke Morgen wissen mehr." Er hatte viel Einfluss, Macht und vor allem Geld, der Adoption dürfte nichts im Weg stehen und als Beweis, dass Lyn es auch wollte, hatte er eine Kopie vom Aufsatz mitgegeben.

"Ich möchte ihn schon gerne kennenlernen... Aber ich.. hab auch Angst." Ob Dom das verstand? Fragend sah er zu ihm und stocherte etwas in dem Gemüse herum, bevor er es aß. "....Wenn.. wenn er nicht gut für mich ist.. beschützt du mich dann? Vielleicht.. musst du mich ja auch vor mir selbst beschützen.." Ja doch, so ein bisschen Bammel hatte er da schon. Aber er vertraute Dom und vor allem auch Sukos Urteil.
Schließlich waren sie auch mit dem Hauptgang fertig und nach einem Nachtisch stand Lyn nicht der Sinn. "Uhm.. eigentlich wollte ich dich nichts persönliches mehr fragen, aber... Du bist alleinstehend, oder?" Nicht dass er noch irgendwann seine neue Mum kennenlernen musste.

Er verstand es, auch wenn Angst bei ihm eher selten war. Wozu etwas fürchten? Doch so ein Junge, ein guter Mensch, der hatte mehr Ängste. Deshalb nickte er ihm auch leicht zu. "Natürlich werde ich das und Suko auch. Wir werden dich immer beschützen." Jetzt lächelte Dominic leicht und jeder, der es sah, wunderte sich kurz darüber. Nachdem sie fertig waren, der Inselboss aß nie Nachtisch, kam doch noch eine Frage. "Bin ich. Ich binde mich nicht gern fest und ich hege eine Abneigung gegen Frauen, die mich wollen." Dominic knurrte diese Worte, er mochte sie wirklich nicht und so ein Frauenkörper war etwas Grauenvolles für ihn, da war nichts außer einer schmalen Taille hübsch daran. Vielleicht noch der ein oder andere Hintern, aber sonst? Innerlich verzog er den Mund. "Lass uns nach Hause fahren. Dann kannst du Suko von der Neuigkeit erzählen, ich hatte noch keine Zeit dazu." Dominic stand auf und bekam eine Monatsrechnung vom Restaurant, weshalb sie es jetzt anschrieben.

"Ein Glück", kam es erleichtert von Lyn. "Ich mag Frauen auch nicht besonders." Dann gab es ja nichts gravierendes mehr, dass ihrer Vater-Sohn-Beziehung im Wege stand. Auch Lyn erhob sich und streifte sich die Lederjacke über. Wo sie Dom breiter wirken ließ, machte es bei ihm keinen Unterschied. "Eigentlich solltest DU es deinem Freund erzählen. Wir können ja zusammen zu ihm gehen." Dass Dom jetzt Feierabend hatte, glaubte er zumindest. Und wenn nicht, würde der Ältere gewiss diese fünf Minuten Zeit auch noch haben. So schlenderte er gemütlich neben seinem Dad her und stieg in den Sportwagen, damit sie nach Hause fahren konnten.

"Vielleicht haben wir doch so einiges gemeinsam." schmunzelte Dominic und gleich darauf sah er schon wieder finster aus. Gestern schon und heute auch wieder, verdammt, das war sein Junge und nicht sein Sexspielzeug! Sofort regte er sich wieder auf, denn der Blick einer Angestellten hatte ihn verachtend gestraft. Dominic knirschte mit den Zähnen, legte seine Hand zwischen Lyns Schulterblätter und
schob ihn weiter. Schweigend stieg er ein, hatte aber auf den Vorschlag hin genickt. Wie konnte er es ihn auch abschlagen?
Im Penthouse angekommen gingen sie zu Suko, der noch arbeitete und ihnen im Foyer entgegen kam. Dominic hatte jedoch immer noch schlechte Laune und bemerkte einfach nur: "Lyn gehört ab jetzt zu mir und Morgen offiziell." Suko musste schmunzeln, ehe er den Jungen in den
Arm nahm und zärtlich an sich drückte. "Meinen Glückwunsch zu deinem Brummbär von Dad." Dominic brummte tatsächlich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Morgen gebe ich eine Party für Lyn, sieh zu dass, du deine Schicht tauschst."

"Ich glaube auch." Lyn lächelte bezaubernd, bekam jedoch nicht mit, dass sich Dominics Laune so flugs wieder änderte. Er selbst hätte sich wohl nur geschmeichelt gefühlt - noch. Irgendwann wollte er natürlich schon, dass Dom als sein Dad und er eben als sein Sohn anerkannt wurde. Erst im Auto bemerkte er die schlechte Laune. "Willst du dich nicht doch aussprechen? Ich hör dir gerne zu und werd auch keine Fragen stellen, wenn du nicht willst..."
So oder so, sie kamen schließlich an und ein Lächeln erhellte Lyns Gesicht, als Suko ihnen entgegen kam. Er wäre auch ohne diese fantastische Neuigkeit in den Armen des Riesen gelandet. Dienst hin oder her. Er lachte vergnügt bei dem Glückwunsch und sah dann zu Dom auf. "Das hättest du auch netter sagen können, Dad..!" Natürlich betonte er das letzte Wort.

Im Wagen sah er kurz zu seinem Sohn und knurrte verstimmt: "Ich hasse es, wenn man denkt ich hätte Sex mit dir oder einem anderen Kind. Ich bin alles mögliche, aber nicht pädophil."
Das Lächeln von Lyn war für einen Moment seltsam als dieser Suko sah. Hatte er irgendwas nicht mit bekommen? Selbst Tenten oder Maya begrüßte der Leibwächter nicht so zärtlich. Mit verengten Augen beobachtete er die Zwei, doch bei Suko konnte er nichts feststellen. Bei seinem Sohn hingegen schon. "Hmm... möglich." brummte er erneut und hob dann die Schultern an. "Aber nicht nötig." Suko grinste und drückte den Jungen noch mal an sich, ehe er ihn los ließ und meinte: "Ich werde pünktlich da sein." Auch er würde ein Geschenk besorgen. Dominic nickte und streichelte Lyn kurz über den Kopf. "Ich muss wieder weiter arbeiten, aber wir sehen uns zum Essen."

Lyn nickte verständlich und bekam sofort ein schlechtes Gewissen wegen Suko. "Nunja, sie trauen dir sicher alles zu. Aber wichtig ist doch, was wir wissen, nicht?"
Das Pädophile war mit Sukos Anblick schon wieder vergessen. "Hetz dich nicht! Hauptsache du kommst." Der Rest war ihm wirklich egal und er schmiegte sich an Sukos Leib. Auch er suchte die Entfernung erst, als der Riese ihn los ließ. "Hmm okay. Ich komm mit nach oben. Bis später Suko!" Dem Riesen winkte er lächelnd zu und blieb erstmal an Doms Seite. "Hast du die Arbeiten schon unterschrieben? Montag muss ich sie abgeben." Er selbst wollte noch seine Hausaufgaben machen, damit er das Wochenende in Ruhe genießen konnte. "Oh und darf ich Daemon und Saetan ausführen?`"

Dominic hob eine Augenbraue und musste dann doch kurz grinsen: "Ja, allerdings. Seltsam, ich weiß nicht, wie sie darauf kommen." Na ja, er war halt nicht immer ein total ernster und finsterer Typ. Manchmal war er auch witzig.
"Werde ich nicht, aber ich werde da sein." versprach Suko und verschwand dann in seinen Kontrollraum. Dominic nickte auf die Frage hin und fügte hinzu: "Sie liegen auf dem Tisch, bewacht von Saetan und Daemon. Natürlich kannst du mit ihnen raus gehen." Er sprach die möglichen Hausaufgaben nicht an, das sollte sich Lyn selbst einteilen.

Lyn blieb bei Dom im Aufzug und nickte fröhlich. Heute war ein toller Tag! "Wir sind pünktlich zum Abendessen zurück!" Bevor Dom zuerst aus dem Aufzug gehen konnte, bekam er noch schnell einen Kuss auf die Wange gedrückt, ehe Lyn weiter nach oben fuhr. Natürlich ging er direkt in Doms Wohnung und begrüßte die Hunde. Die Arbeiten nahm er wieder an sich. "Kommt mit! Ich muss noch schnell Hausaufgaben machen, aber dann gehen wir eine Runde spazieren, okay?"



Die Woche verging rasend schnell und wieder stand Sport vor der Tür. Lyn war schon morgens schlecht gelaunt und nicht gesprächig gewesen. Aber immerhin hatten sie den Sport auf die letzten zwei Stunden verlegt. An sich überstand er den Sport ganz gut und das obwohl sie gemischte Teams hatten und nicht Klasse gegen Klasse spielten. Dabei fiel sein Blick immer wieder auf den Jungen mit den knallroten Haaren, von dem selbst er wusste, dass man ihm besser aus dem Weg ging. Mit einem Schulboss und dessen Drumherum war nicht zu spaßen und zum Glück war er ihm oder seinen Lakaien noch nie in den Weg gekommen. Als die Stunde beendet war, wurde Lyn zum Lehrer gerufen. Natürlich sprach er ihn auf die Stundenverlegung an, aber so konnte der Junge ungehindert Zeit schinden. Auch Haruka war noch gebeten worden zu bleiben, wohl aber wegen irgendeinem Vorfall. Lyn huschte jedoch schon vor zu den Umkleideräumen, wo er glaubte allein zu sein. Er hörte schon keine Dusche mehr rauschen und die Spinde waren leer. Doch er war nicht alleine. Kaum hatte er sich seiner Sporttasche zugewandt, um das Duschzeug herauszuholen, schlossen sich gleich mehrere Hände um seine Arme und eine lag sogleich auf seinem Mund.
"Na dann wollen wir mal sehen, ob du nicht doch ein Mädchen bist! Oder bist du kastriert worden?" Lachend zerrten die Jungen an seiner Kleidung und so sehr Lyn sich auch wehrte, kassierte er dadurch mehr blaue Flecke und Knuffe, als er verteilte. Er konnte gar nicht agieren, so schnell wie er sein Shirt und die Sporthose verlor. Dafür jappste er nach Luft und wollte schreien, kaum dass sich die Hand von seinem Mund löste, aber die schallende Ohrfeige raubte ihm die Luft.
"Oh schade.. du bist ja doch ein Junge.." - "Das macht nichts, der hat auch hinten ein Loch..!" Wieder großes Gelächter und Lyn konnte nicht verhindern, wie er auch die Panty verlor. "Igitt! Den wollt ihr doch nicht wirklich angrapschen! Ich hab da eine viel bessere Idee!" Unter diesmal hörbaren Protest von Lyn, wurde dieser zu den Toiletten geschleift - an den schönen Haaren! "Mal sehen wie lang du die Luft anhalten kannst! Dein Geschrei nervt!"

Haruka war genervt, sie sollte wirklich noch da bleiben? Die Rothaarige mit der dunklen Stimme verzog das Gesicht und verschränkte die Arme vor der abgebundenen Brust. Sie hörte gar nicht zu was der Sportlehrer mit Takuya zu besprechen hatte, sondern lehnte gelangweilt an der Wand. Ihre geschminkten Augen ruhten dennoch auf dem Jungen, den sie eigentlich warnen wollte. Aber nun ja, Mr. Jones hielt sie auf und warf ihr vor den Ball absichtlich härter als nötig geworfen zu haben, so dann Kenny Nasenbluten bekommen hatte. "Ich hab meine Kraft eben nicht immer unter Kontrolle." erwiderte sie flappsig und konnte dann nach einer Ermahnung gehen. Duschen tat sich auch nicht hier, doch bei ihr sagte man es der Arroganz des Schulbosses nach. Sie lief gelassen in die Umkleide, konnte aber niemanden mehr sehen, weshalb sie weiter ging und einen Blick auf die nackte Rückseite von Takuya erhaschen. Nett, wenn er eine Frau wäre. "Überlasst ihn mir." kam es düster und befehlend von Haruka, während sie näher schlenderte, die Hände in den Taschen der weiten Sporthose der Lakers, da sie deren Trikot trug. Da nicht sogleich reagiert wurde, fügte sie ein herrisches: "SOFORT!" an.

Unwillig und unter viel Murren und Knurren wurde Lyn losgelassen. Natürlich nicht, ohne dass der eine ihn nochmal tunkte und Lyn sich beinahe das Kinn an der Klobrille anschlug. Verärgert drehten die Jungs sich zu Haruka um. "Immer verdirbst du einen den Spaß! Was ist los mir dir? Sollen wir ihn für dich festhalten?"
Lyn versuchte ein Wimmern zu unterdrücken und sank auf dem Boden zusammen. So konnte ihm wenigstens niemand mehr was weg gucken! Unsicher blinzelte er unter den Wimpern zu dem Rothaarigen hoch und er wusste nicht, ob er dankbar haben oder noch mehr Angst haben sollte.

"Ihr habt einen scheiß Sinn für Humor. Das Toilettenwasser ist widerlich, etwas mehr Geschmack hatte ich euch zugetraut." Haruka stand noch kurz in der Tür, ehe sie ein paar Schritte machte und dann bei ihnen stand. "Seh ich aus als würde ich nicht mit ihm fertig werden?" Ihre Armmuskeln konnten sich sehen lassen und das konnte man wegen dem Trikot auch. "Außerdem kann ich euch notgeilen Gaffer nicht dabei gebrauchen. Verzieht euch!" Haruka wartete, bis die Jungs sich verzogen hatten und stupste Takuya sachte mit dem Fuß an. "Komm steh auf und geh duschen. Ich geh allerdings mit, wegen deiner Schamhaftigkeit lass ich mir meinen Ruf nicht kaputt machen."

Die Typen lachten verblödet, denn sie fanden es toll! Sie stumpten Haruka im Vorbeilaufen an, verzogen sich aber nach dem ein oder anderen beleidigenden Wort tatsächlich und hatten auch nicht weiter vor, dem Jungen aufzulauern.
In Lyn hingegen kroch die Angst hoch und machte sich noch kleiner, als er eh schon war. "Nein.. Geh weg..!" Noch konnte Lyn sich zurück halten, stand aber innerlich den Tränen verdammt nahe.

Mit einem leisen Grummeln ließ sich die Rothaarige das gefallen und sah ihnen kurz nach. Dann ging ihr Blick zu dem Jungen auf dem Boden. Der zickte auch noch rum anstatt ihr dankbar zu sein. "Man, jetzt beweg deinen Arsch zu den Duschen oder ich schleif dich dahin, du undankbares Stück." Haruka stupste ihn noch mal an und sollte Takuya sich nicht bewegen würde sie ihn am Oberarm packen und hoch ziehen. "Jetzt stell dich nicht an, ich guck auch nicht auf deine unteren Regionen. Die interessieren mich nämlich nicht, ich hab Brüste und was Feuchtes unten lieber."