Rom & Mini & Phoe & Drogo & Tak & Jong (begonnen am 21.07.2012)

Phoenix mochte sich den Mund nicht verbieten lassen und hatte schwer daran zu knabbern, dass er nicht mit Minis Eltern reden durfte. Was aber im Anbetracht der Umstände logisch war. Also musste er mal wieder so tun, als würde er von nichts wissen. Er sah neugierig, aber ebenfalls eine Spur angespannt zur Tür, als das rüde Klopfen von Romeo erklang. Schien nichts gutes zu bedeuten und als er die deutliche Aufforderung von wegen 'Waffen abgeben' hörte, sah er beunruhigt zu Mini.
"Allein für diesen Gedanken könnte ich dich an den Eiern aufhängen und dein loses Mundwerk als Urinal benutzen." Romeo akzeptierte solche Worte nicht einmal von einem Ranghöheren. Von niemandem eigentlich, der seinen Schützling bedrohte. Doch sie hatten beide dieselben Gründe, aus dem sie das ihnen vorschwebende nicht taten. Maru kam also gerade rechtzeitig und Romeo nahm die Waffen an sich. Er ließ die beiden eintreten, schloss die Tür hinter ihnen und schnupperte natürlich sofort an dem kleinen Behälter, um zu wissen, was für Gift Taeyang da mit sich trug.
Maru betrachtete die beiden... Jünglinge eingehend und insbesondere den mit den etwas kürzeren Haaren, der sich jetzt auch vor ihm verneigte. "Noch 3 Sekunden länger", verlangte er mit einem halben Gähnen in der Stimme. Solange sein Vater nicht im selben Haus war, wurde sich vor seinem Nachfolger genauso lange verneigt. Während Maru den Jungen mit Anstand umgarnte, traf sein Blick finster auf den des Langhaarigen. "Verneig dich gefälligst vor uns!"

Phoenix jedoch - heißblütig und stolz - schnaubte nur abfällig. "Ich verneige mich vor niemandem. Wer seid ihr überhaupt? Wenn ihr zur Familie gehört: Damit hab ich nichts zu schaffen." Also würde er sich so oder so nicht verneigen. Außerdem sah der gutgekleidete echt gut aus - und Einauge irgendwie komisch. Anziehend, aber komisch.
Marus verbliebenes Auge gefror augenblicklich bei der Antwort, doch gefiel ihm dieser Anflug von Verweigerung. "Ich bin Kang Maru, Sohn von Kang-Sama und Nachfolger der Kang-Dynastie." Oh ja, die Triade artete bereits zu einer Dynastie aus, solange herrschte ihre Familie hier schon. "Und das ist Weißichnicht Taeyang. Sohn von KeineAhnung und erster Sohn vom zweiten Sohn." Maru stellte sie beide natürlich anständig vor, mit vollständigem Namen und Rang. Doch da der Langhaarige keine Anstalten machte sich zu verneigen, sondern nur die Arme vor der schmalen Brust verschränkte, schien der keine Ahnung zu haben. So glitt Marus Blick ein bisschen hoffnungsvoll zu dem anderen Jungen, der sie auch gleich erfüllte.
Phoenix ließ sich von dem Ranggehabe nicht beeindrucken - die beiden waren schließlich auch nur Menschen. Und Mini war auch Sohn von irgendwem, also was sollte das Getue. Taeyangs Lächeln ließ ihn etwas auftauen und er erwiderte es offen, aber ohne weitere Hintergedanken. "Warum fragst du mich nicht selbst?"

"Ja.. Ich weiß auch nicht. War irgendwie nicht ganz beisammen. Aber jetzt geht es wieder." Die vielen Nachfragen irritierten ihn etwas, aber er schaffte es ganz gut, darauf zu antworten. Obwohl die Worte wohl neckend sein sollten, verstand Takuya sie sofort als Aufforderung, dem anderen etwas zu kaufen. Ganz einfach weil er nicht nachdachte und gerade jedes Wort für bare Münze nahm. "Okay.." Kitkat mit Erdbeer. Konnte er sich merken. Auf die weiteren Nachfragen nickte er einfach nur rasch, lächelte Jong sachte an und machte sich wieder an die Arbeit, die jetzt etwas leichter von seiner Hand ging. Es geschah jedoch immer wieder, dass er seinen Kollegen um Hilfe bitten musste, kam doch heute noch die ein oder andere Lieferung an. So hielt er sich im Kundengeschäft etwas zurück und erledigte andere Aufgaben, aber irgendwie schien der Tag kein Ende zu nehmen. Als Jae-Hwa sich wieder offen zeigte, lehnte Tak gerade erschöpft mit der Schulter an einem Regal und hielt sich den Kopf, weil ihn ein leichter Schwindel erfasst hatte.

Bei der Zurechtweisung des etwas Kleineren, biss sich Mini prompt auf seine Unterlippe und wiederholte sofort die Verneigung, diesmal richtig. Tae ließ ein halb verächtliches und halb amüsiertes Lächeln sehen, wieder nur so ein Lakai. Keine Herausforderung und da nützte dem seine Schönheit auch nichts mehr. Taemin wurde uninteressant für ihn, er sah lieber den Langhaarigen an, der sich nicht verneigte und wollte wissen wer er war. Bei der Weigerung Marus Forderung nachzukommen, blitzte es in Taeyangs Augen auf und Mini machte sich sofort Sorgen.
Als die Vorstellung begann schluckte Mini leicht und fragte sich nur für Phoenix hörbar: "Womit hab ich das verdient..?" Er wollte sich ausruhen und noch mal Schmerztabletten nehmen und endlich was essen, was er seit dem frühen Morgen nicht mehr getan hatte. Mini fing den Blick aus dem einen Auge auf und sogleich klärte er seinen besten Freund schnell und etwas überfordert auf: "Nach Kang-sama sind sie die Nachfolger, wobei Maru-sama der direkte Nachfolger ist und Park-sama nach ihm, da ihre beiden Väter sie nicht antreten können." Die waren nämlich gemeinsam bei einem Brandanschlag umgekommen.
Heute war nicht sein Tag, erst der Oberste und jetzt die beiden Nachfolger. Am liebsten hätte er sich verkrochen, lächelte aber freundlich und nachdem von Taeyang ein: "Taemin, sag ihm, dass ich so was nicht nötig habe. Mir wird immer geantwortet, noch bevor ich eine Frage stellen muss." Mini öffnete leicht seine Lippen, sah unsicher von Taeyang zu Maru und wusste nicht, ob dieser das jetzt ernst meinte und er es Phoenix wiederholen musste, der das ja selbst gehört hatte. Tae ging zum Fenster und sah in den Garten, er ließ nicht erkennen ob er es wollte oder nicht, das würde nur noch Maru außer ihm wissen.

"Das ist gut, dann bin ich beruhigt." Jong lächelte warmherzig und sicher meinte er das mit dem Kitkat als Scherz. Bei der Erwiderung war er sich jedoch nicht so sicher, ob der Jüngere das auch so aufgefasst hatte. Sie hatten nicht viel Zeit zum Reden, denn der Boss kam bei seiner Runde an ihnen vorbei, ehe er nach Hause ging. Jong verabschiedete sich höflich und half Takuya dann beim Tragen und hoch heben. Er blieb den Rest der Zeit in seiner Nähe und als er sah wie sich Takuya gegen ein Regal lehnte und sich den Kopf hielt, war er auch schon wieder bei ihm. "Hey, vielleicht solltest du dich kurz hin und deine Beine hoch legen? Du siehst schon wieder so blass aus..." Jong klang ehrlich besorgt und legte seine Hand sanft um den Oberarm des Jüngeren, falls dieser doch noch zusammenklappen sollte. "Hier, trink was." Damit gab er ihm seinen Multivitaminsaft, den er zur Hälfte leer getrunken hatte. Was kein Kunststück war, da es eh nur eine halbe Liter Flasche war. Den Freund seines Kollegen bemerkte er nicht, ansonsten hätte der seine Faust im Gesicht gehabt.

Phoenix sah unbeeindruckt und mit hochgezogener Augenbraue zu Mini, nachdem die Vorstellungslaberei vorüber war. "Park?... Heißt Romeo nicht auch so? Seid ihr Brüder?" Jetzt witzelte er doch noch etwas, musste sich dann aber räuspern, weil wohl keiner mitlachte und sah wieder zu Mini. "Na und? Deswegen sind sie doch keine Götter. Entspann dich mal etwas." Schon bekam Mini einen sanften Klaps auf die Schulter.
Maru konnte nicht anders: Bei Tae-Mins Gesichtsausdruck, Phoenix Art und Taeyangs Eingeschnapptheit musste er einfach lachen und hielt sich nur lasch eine Hand vor den Mund. Wie der Langhaarige hieß, war ihm eigentlich auch egal - da musste Yang sich schon selbst bemühen. Er machte hier keine Fickhäschen für ihn klar und solange Schneewittchen nicht zur Familie gehörte, interessierte es ihn auch nicht. "Eigentlich waren wir ja hier, um dich zu beglückwünschen. Bisher hat sich noch niemand getraut Kang-sama eine runterzuhauen. Wie kam es dazu, dass du das Gesicht deiner Familie riskierst?" Neugierig kam der Narbige etwas näher, blieb jedoch mit geziemten Abstand stehen und ließ unklar, ob der Besuch nun hochoffiziell oder rein privat war.

Takuya hatte immer noch schwer mit den Geschehnissen zu kämpfen und es nahm ihn unglaublich mit, dass sein Partner mit Selbstmord gedroht hatte. Jetzt kam die Erschöpfung, denn die Nacht über hatte er nicht geschlafen und war auch tagsüber beschäftigt gewesen. Der Schwindel rief auch noch eine leichte Übelkeit hervor und Tak musste einfach pausieren. Als Jong ihn berührte, konnte der den Kleineren sogar sachte zittern spüren. Sein Kreislauf drohte wieder den Bach runter zu gehen. Seine Lippen formten ein lautloses "Nicht..", aber sein Mund war zu ausgetrocknet. Der Hand erwehren konnte er sich nicht, griff aber zu und trank den Saft mit mehreren Ansätzen leer und schaffte es sogar, dabei auf den Beinen zu bleiben. "..Schicht ist eh gleich zu Ende.. Da brauch ich mich nicht mehr hinle..." Tak stockte, als es in seiner Hosentasche vibrierte. Er wusste sofort, dass es der Kontrollanruf von Jae-Hwa war. Der hatte sich eine gute Position zum Beobachten ausgesucht, allerdings so, dass er nicht gleich gesehen werden konnte.
Tak zog sein Handy hervor und wollte damit auch seinen Arm von Jong befreien. Außerdem wollte er ein paar Schritte von ihm wegtapsen, damit er abheben konnte. Bei Jaes eisiger Stimme, dass er in 10 Minuten daheim zu sein habe, erschauderte er leise und sprach hastig ins Handy: "..Aber das schaff ich nicht! Meine Schicht ist da erst zu Ende.. - Du weißt doch, dass ich - .... Ja, aber.. - Ich kann nicht früher..- Okay..." Immer wieder wurde er von der harscher werdenden Stimme unterbrochen und legte schließlich kleinbeigebend auf. In 10 Minuten würde er es nie nach Hause schaffen, selbst wenn er jetzt los ging. Und er wusste, was das zu spät kommen bedeutete. "Ich muss los. Bis morgen." Kurz warf er Jong einen Blick zu, raffte sich zusammen und holte seine Sachen aus dem Büro.

Nein, lustig war es nicht und Mini war erschrocken wegen den Fragen von Phoenix und hoffte nur, dass da nicht irgendwas kam. Taeyang sah zu dem Blauäugigen und sein Blick wurde finster. Er wurde nicht gerne daran erinnert, dass Romeo ein entfernter Cousins waren. Dann erklärte Taemin seinem Freund wer die zwei waren und presste kurz die Lippen aufeinander, sein Blick widersprach ihm, denn für die Triade waren sie zumindest Kinder eines Gottes - im übertragenen Sinne. Entspannen, fast hätte Mini nervös aufgelacht.
Das Lachen von Maru irritierte Mini reichlich, doch leicht zuckten seine Mundwinkel, ehe er fragen wollte, was die Zwei hier wollten. Die wurde jedoch halb beantwortet, doch ernst nehmen konnte er diesen Glückwunsch nicht. Jetzt drehte sich Tae auch wieder um, denn die Antwort interessierte ihn wirklich enorm. Weshalb er auch mit gekommen war, denn aus dem alten Mann war ja nichts raus zu kriegen gewesen. Mini überlegte, musste er das wörtlich wieder geben?
Er sah von Taeyang zu Maru und blieb dann bei ihm, denn der erschien ihm um einiges freundlicher zu sein. "Er hat mir die Wahl gelassen zwischen ihm zu Diensten sein oder mit einem seiner Abgeordenten zu schlafen." Man sah ihm jetzt an, dass er es immer noch dermaßen unerhört fand das zu fordern und deshalb schlich sich auch etwas Wut in seinen Blick. Doch sofort erinnerte er sich wieder daran wer hier war und fügte hinzu: "Es war jedoch ein Fehler und ich werde meine Familie nicht noch einmal enttäuschen." Unbewusst war seine Hand zum Verband an der anderen gegangen und hatte sich darüber gelegt. Taeyang hob eine Augenbraue und kam zurück, musterte Taemin und bemerkte dann trocken: "Sieht man dir gar nicht an, dass du hetero bist. Oder hast du dich einfach nur geziert und keine Lust gehabt mit nem Alten Mann was anzufangen?" Mini sah den Älteren an und dann seitlich zu Boden, wich seinem forschenden Blick aus. "Ich..." Er war überfordert und Tae sah mit einem Grinsen in den Augen zu Maru.

"Du solltest dich wenigstens hin setzen, du zitterst." Jetzt war er wirklich besorgt und hielt ihn wieder mit sanfter Kraft fest, ehe er ihm seinen Saft gab. "Soll ich dir noch etwas Wasser holen?" fragte Jong nach und musterte das Gesicht des Jüngeren immer noch besorgt. Bei dem Anruf hörte er gewollt mit und runzelte immer mehr die Stirn. Was stellte sich der Arsch wegen den zehn Minuten so an? Sein Blick wurde immer düsterer und als Takuya meinte, dass er los müsse, sah er ihn mit einem leichten Kopfschütteln an. "Wenn man Angst hat, kann es niemals Liebe sein. Merk dir das." Jong sah ihm voller Sorge nach und konnte dann nicht anders, er folgte ihm bis zur Tür und beobachtete ihn.

Maru blieb geduldig stehen. Seine Daumen schob er in die vorderen Hosentaschen, was irgendwie ziemlich lässig wirkte, aber auch keck. Klar wollte er alles ganz genau wissen, sonst hätte er sich ja nicht extra die Mühe gemacht, hierher zu kommen. Bei der Antwort hatte der Halbblinde Mühe, nicht erneut zu lachen und sah amüsiert zu Taeyang. Goldig war er ja, der Kleine. Aber ein kleiner Dummkopf. Er ließ Yang sprechen, auch wenn er wusste, was da kommen würde und tauschte einen frechen Blick mit ihm. Ja, auch er hatte Tae-Min sofort für schwul gehalten. Welcher Mann lief schon mit einem Zöpfchen rum?
Phoenix fand allerdings nicht, dass das ein besonders großer Spaß war und trat prompt an Minis Seite. "Ich finde, das reicht. Tae-Min hat seine Strafe schon empfangen und abgebüßt. Da müsst ihr nicht noch zutreten! Warum fragt ihr nicht diesen Kong-sama, ob er es so nötig hat, seinen alten, verdorrten.." Weiter kam Phoenix in seiner Rede nicht, denn Maru knurrte wütend. Niemand durfte schlecht über seinen Vater reden! Marus Hand schnellte vor und packte die Kehle des Langhaarigen auf eine besonders schmerzhafte Weise. Wenn der etwas Kleinere zurückwich, würde Maru ihm glatt den Adamsapfel heraus reißen - hätte er spitze Finger. "Zügle deine Zunge, Schneewittchen, oder ich werde dafür sorgen, dass sie dir abgeschnitten wird!" Wut blitzte in seinem Auge auf und verging so schnell wieder, wie sie gekommen war. Er ließ Phoenix los, als wäre nichts gewesen und wandte sich wieder Tae-Min zu. "Was ist? Antworte ihm!"
Phoenix griff sich unwillkürlich an die Kehle und war vollkommen überrascht von dem halben Angriff, noch mehr aber von der Drohung. Zum Teufel, wo war Jong, wenn man ihn brauchte?

"Quatsch." Jetzt noch hinsetzen lohnte sich in Taks Augen wirklich nicht. Die paar Minuten würde er auch noch schaffen und dann konnte er sich ruhigen Gewissens hinsetzen. "Nein danke.. Es geht schon wieder." Viel mehr sagen konnte er nicht, denn sein Handy klingelte und natürlich verlangte sein Partner nach ihm. Bei Jongs Worten sah er ihn unergründlich an, schüttelte nur seinen Kopf und ging zur Wohnung seines Freundes. Er schaffte den Weg - aus Angst, was ihn beim zu spät kommen erwartete. Die Tür konnte er mit einer Karte öffnen, aber noch bevor er sie herausgezogen hatte, hörte er bereits das Haustelefon von innen schellen. Bang trat er ein, zog die Schuhe und Jacke aus, legte die Tasche ab und schlurfte in seinen Hausschlappen zum Telefon. Das Display zeigte ihm ganze 7 verpasste Anrufe an - für jede Minute einer.
Jae-Hwa sucht esich einen passenden Moment zum nach Hause gehen aus, wo ihn Jonghyun nicht sah - mit dem würde er sich später beschäftigen. Takuya aber machte er für dieses Trödeln die Hölle heiß und wollte daheim angekommen gleich wissen, woran es denn gelegen hatte. Ob sein Takuya wieder mit diesem Typen geredet und ob der ihn angefasst habe. Zuerst verleugnete Takuya alles, besann sich dann eines besseren und gestand ihm, dass Jong ihn wieder angefasst hatte. Aber auch erst, nachdem Jae-Hwa ihn der Lüge bezichtigte. Laut wurde Jae nicht mehr. Als Tak sich an ihn klammerte und ihn um Vergebung bat und dass es gewiss nie wieder vorkommen würde, schubste der ihn nur von sich, so dass der Kleinere auf dem Boden landete. Tak sah, wie Jae seinen Gürtel öffnete und ihn hervorzog. Er konnte gar nicht anders, als um Verzeihung zu winseln, aber es nützte nichts. Diesmal bekam er mit dem Gürtel eine ordentliche Tracht Prügel und weil Tak nicht genug wimmerte, sogar noch ein paar Gürtelschläge auf den nackten Hintern. Erst als Takuya flehte, beinahe schon schrie, ließ Jae von ihm ab, zog sich den Gürtel wieder an und setzte sich an den Essenstisch, wo er nichts anderes als sein Abendessen verlangte. Auch verlangte er, dass sein jüngerer Partner nie wieder mit Jonghyun redete.
Zitternd und immer noch weinend, machte Tak sich an das Abendessen, aß mit Jae und räumte anschließend noch auf, während Jae längst zu Bett ging und bereits schlief, als Takuya sich bald darauf dazu legte.

Mini war seinem besten Freund mehr als dankbar, dass er ihm helfen wollte. Doch er wusste sofort, dass er damit zu weit ging und als Maru so plötzlich zupackte, gab er einen erschrockenen Laut von sich und machte einen Schritt auf den Ranghöheren zu. Ganz instinktiv hatte er sich nicht verkriechen wollen, sondern Phoenix helfen - ohne an sich zu denken. Taeyang grinste jetzt doch noch sichtbar, wenn auch nur einen Wimpernschlag lang. Sorgenvoll sah Mini zu seinem Freund und wirkte für einen Moment regelrecht verstört. Wie sehr wünschte er sich Romeo an seine Seite! "Ich... entschuldigt, natürlich." Seine Hand streifte sachte die von Phoenix und dann sah er zu Taeyang, der nun nahe der Tür stand. "Es ging nicht um das Alter von Kang-sama. Sondern.. es lag allein an ihm selbst und ich lass mich nicht zu Sex nötigen." Egal wie Maru darauf reagieren würde, es war einfach nur die Wahrheit, auch wenn dessen Familienoberhaupt mindestens 40 Jahre älter als Mini war.

"Hm okay... aber achte auf dich, okay?" Jong seufzte und konnte auch ein paar Minuten später auf dem Nachhauseweg nicht umhin an Takuya mit Sorge zu denken.
Dann endlich war er 'Zuhause' angekommen, zog seine Stiefel aus, hängte seine blaue Jacke auf und latschte nach oben. Da Romeo noch vor der Tür stand, wusste er, dass Mini noch wach war und so drückte er die Klinke runter, nachdem er dem Leibwächter freundlich zugenickt hatte. Doch als er sie öffnete sah er nur noch einen weißen Arm auf sich zuschnellen und hob instinktiv und durch hinterhältige Überfälle aus der Bronx seinen Arm und blockte den fremden ab. "What the...?!" Jong knurrte und fragte sofort nach: "Mini? Phoe?" Gott, hoffentlich war wenigstens bei denen alles in Ordnung.
Mini hatte sich schon wieder erschrocken und war jetzt wirklich einen Schritt näher gekommen, weshalb er jetzt dicht neben Maru stand. "Jong! Nicht, bitte, er ist unser Freund." Taeyang hob arrogant beide Augenbrauen und musterte diesen Freund und erachtete ihn gleich als Rivalen. "Shit, was ist denn hier los?" Der 23-Jährige knurrte leise und ging einfach an den Fremden vorbei und zu Mini und Phoenix, neben den er sich stellte und die anderen beiden misstrauisch beobachtete.

Phoenix hielt es tatsächlich mal für klüger, den Mund zu halten. Was natürlich auch bedeutete, dass er keine Entschuldigung hervorbrachte - was er auch gar nicht einsah.
Maru erhielt endlich die gewünschte Antwort und sah nachdenklich zu Taeyang. "Soll uns das was bestimmtes sagen? Wie auch immer..! Du bist echt knuffig." Er pattete Tae-Min zwei mal auf den Kopf und grinste vergnügt. "Er wollte dich nur auf die Probe stellen. Aber mit so einer Antwort hat er wohl nicht gerechnet." Er selbst auch nicht, wenn er den anderen jetzt so vor sich stehen sah. Der Nachfolger wollte sich schon abwenden und mit Taeyang gehen. Jetzt hatten sie ja gesehen und gehört, was sie interessierte, also brauchten sie nicht länger hier herumzuhängen. Doch als die Tür aufging, ruckte auch er blitzschnell herum und sah eine Spur erstaunt dabei zu, wie Yangs Arm abgeblockt wurde. Prompt wurde sein Blick finster. Hatte er Romeo nicht verboten, reinzukommen? Das bedeutete doch auch, dass er sonst niemanden hereinlassen sollte. Aber da hatte er sich wohl unverständlich ausgedrückt. Verdammter Assassine!

Phoenix wirkte gleich weniger angespannt, als Jong zu ihnen trat. Zu zweit würden sie es diesen Oberkotzmackern schon zeigen! Aber.. Kämpfen war hier wohl nicht drin. Er machte jedoch keine weitere Bewegung auf seinen Freund zu, sah ihn dafür aber länger und vielsagend an.
Auch Maru betrachtete Jong eingehend und sah neben sich zu Mini. "Dafür dass du hetero bist, hast du ganz schön viel Männerbesuch. Ah halt. Schneewittchen ist ja irgendwas dazwischen." Er grinste frech, konnte Phoenix damit jedoch nicht reizen. "Aber unerzogen sind sie beide! Für unseren nächsten Besuch solltest du ihnen Benehmen beibringen. Würde ihnen nicht schaden." Was so lapidar dahergesagt war, war nichts anderes als eine Unterweisung. Maru trat beschwingt an Taeyangs Seite und drehte sich noch einmal zu den dreien herum. "Jong. Schneewittchen. Tae-Min." Bei letzterem erwartete er wieder die Verneigung und klopfte Tae dann auf den Oberarm. "Ich hab Hunger." Und er wollte gehen.

Der Einäugige hatte die schlechte Angewohnt ihn zu verwirren, jedenfalls war das ab sofort Minis Meinung. Wie konnte man denn so schnell hin und her switchen? Das Kopftätscheln ließ er natürlich zu, verärgern wollte er ihn nicht. Leicht zweifelnd sah er dann zu Maru als dieser meinte, dass Kang-sama ihn nur auf die Probe hatte stellen wollen. Taeyang hatte immer noch elichte Zweifel, dass der Jüngere wirklich hetero war, aber nun gut. Das würden sie schon noch sehen.
Als die Tür sich öffnete ging auch Tae davon aus, dass es Romeo war, der rein kam und setzte deswegen noch mehr Kraft in den Schlag und war nicht überrascht, dass er abgeblockt wurde. Es wäre ein schlechtes Zeichen für seinen Großcousin, wenn der das nicht gekonnt hätte. Dafür war er überrascht, dass es ein junger Typ war, der das konnte. Das beleidigte ihn dann doch schon etwas. Vielleicht ein Schüler von Romeo? Inzwischen genervt nickte er nur Taemin zum Abschied zu und wandte sich zum Gehen.

Jong fing den Blick von Phoenix auf und zog Mini leicht an der Hand zu sich und somit auch wieder zum Langhaarigen. Mini runzelte leicht seine Stirn und stellte richtig: "Es sind meine Freunde und sie können hier wohnen. Wir studieren zusammen." Sein Blick war etwas anders geworden, denn er konnte es nicht leiden, wenn man Phoenix beleidigte. Deswegen sah er Maru auch etwas sauer an. Anstatt dann sofort zuzustimmen bei der Unterweisung sah er ihn halb fassungslos und halb erschrocken an. "Ihr kommt wieder?" So vergaß er vor Überraschung die Verneigung zum Abschied. Zum Glück fiel das nicht weiter auf, weil die Zwei noch nicht sofort gingen.
Taeyang brachte die Frage zum Lachen und er nickte. "Natürlich, es gibt hier so einiges, was interessant ist." Damit lag sein Blick auf Phoenix, was Jong nicht passte und so legte er seinen Arm um die Taille des Langhaarigen. Schützend. "Wir könnten auch hier essen." schlug Taeyang daraufhin vor und sah Maru an. Er fragte ihn lautlos, weder Jong noch Mini erkannten in dem Blick eine Frage. Wobei Jongs Misstrauen anwuchs, wieso sollten die sich selbst einladen können?

Maru reagierte nicht gleich auf Taemins Worte. Es war ihm völlig egal, wer die beiden Typen waren. Er fand es lediglich albern, dass Schneewittchen sich ihnen noch immer nicht vorgestellt hatte und einen auf stur und möglichst stark tat. Aber die Langhaarperücke hatte er ja in seine Schranken verwiesen. Über den sauren Blick konnte er nur schmunzeln. Sollte der Kleinere ruhig sauer werden und auf ihn los gehen... Maru provozierte liebend gern und wer immer sich dann nicht unter Kontrolle hatte, würde die Hölle erleben - oder sie zumindest mal sehen. Im Gegensatz zu seinem doch eher schwachen Vater, war er da nicht so weich und sah über so etwas hinweg. Erst bei der direkten Frage ließ er seine Hand auf Taeyangs Oberarm für einen Moment liegen und dann runtergleiten, während er sich zu dem Dreiergespann umdrehte. "Sind wir etwa unerwünscht? Deine liebe Mom sagte uns, dass wir jederzeit willkommen sind... Hier liegt wohl eine familieninterne Meinungsverschiedenheit vor..."

Phoenix hatte stumme Blicke mit Jong getauscht und wollte ihn eigentlich warnen, dass die beiden wirklich gefahren. Jong strahlte irgendeine für ihn spürbare Form von Gereiztheit aus. Als ob die Luft um ihn herum prickeln würde und Phoe wollte nicht, dass sein neuer Freund gleich aus der Haut fuhr. Taeyangs Worte bezog er erst gar nicht auf sich, hatte nur die Stirn gerunzelt und bemerkte dann doch den Blick des wohl Älteren. Er schaffte es gelassen, ihn zu erwidern und ließ sich diesmal nicht von einem guten Aussehen blenden. Dass er nicht allein war, zeigte Jong nicht nur ihm sofort.

Marus Augenbraue hob sich direkt, als der eine den Arm um Schneewittchen legte und das auch noch die Arme vor der Brust verschränkte. Willkommen waren sie hier wohl wirklich nicht. Dafür fing er Taeyangs Blick auf und erkannte sofort den Jäger in ihm. Erfreut über die neue Entwicklung, lächelte Maru und nickte. "Eine gute Idee. Sag deinen Eltern, dass wir zum Essen bleiben." Mit der Aufforderung traf sein Blick natürlich auf Mini. Unterdessen schritt Maru durch den Raum und setzte sich auf den Schreibtischstuhl, betont lässig und als würde er sich hier wie zu Hause fühlen.

Phoenix gab ein leises Zischen von sich. "Was soll das? Ihr habt uns doch eh nichts mehr zu sagen..!"

Mini setzte der Besuch immer mehr zu und schnell schüttelte er seinen Kopf bei der Frage. "Nein, natürlich nicht. Ich bin nur... überrascht, dass ihr noch einmal kommen wollt." Er wusste nämlich nicht, warum sie das sollten. Doch dann sagte Park-sama was und sein Blick huschte schnell zu seinem besten Freund, der demonstrativ von Jong beschützt wurde. Erleichtert war Mini da schon, aber zugleich auch sehr besorgt, da die Stimmung hier immer mehr Spannung in sich auflud.

Taeyang jedoch provozierte das, aber in einem positiven Sinne, er wollte jagen und er würde die hübsche Beute auch bekommen. Deshalb lud er Maru und sich halb selbst ein, fragte ihn jedoch mit einem Blick ob der auch wollte. Für Mini sah es eher wie ein Befehl aus und für Jong... dem war es scheiß egal. Er war etwas müde und total hungrig und noch immer aufgeladen wegen dem Wichser, der sich als Takuyas Partner bezeichnete. Von wegen! Die Zustimmung zum hier bleiben kam und Mini hätte fast seine Fassung verloren, wenn Jong ihm nicht die Hand sanft auf die Schulter gelegt und zugedrückt hätte. So atmete sein Ex einmal lautlos durch und verneigte sich kurz vor Maru. "In Ordnung, ich geh meiner Mom Bescheid sagen." Ganz automatisch war er in den amerikanischen Kosenamen gefallen. Flüchtig sah er zum Schreibtisch, auf dem sein Zeichenblock mit dem fertigen Familienportrait lag, aber der war bedeckt. Schon sah er zu Jong und sah ihn bittend an, Phoe auch, sie sollten nichts provozierendes mehr sagen.

Schon war Mini weg und Taeyang musterte den Langhaarigen, ehe er zu Maru ging und sich den Zeichenblock nahm. "Sieh dir das an!" Er hatte erkannt, dass Romeo für Taemin zur Familie gehörte und schüttelte seinen Kopf. Wie konnte man den freiwillig dazu zählen? Er warf den Block auf´s Bett und sah zu Schneewittchen. "Es gibt so manche Gelegenheiten, bei denen man nicht reden muss. Essen gehört dazu und wir haben Hunger. Außerdem steht uns diese Gastfreundschaft in jedem Haus unserer Familie zu." Tae lächelte und lehnte sich dann gegen den Schreibtisch, wo er die Arme vor der Brust verschränkte.

Mini wurde freudig von seiner Mutter geküsst, als die hörte, dass die beiden ranghöchsten Söhne zum Essen blieben und eilte geschäftig hin und her um alles noch besser als sonst zuzubereiten. Sein Vater sah ihn länger an, so dass der Student befürchtete irgendwas falsch gemacht zu haben. Dabei fragte sich der Ältere nur, WIE sein Sohn das hin bekommen hatte, dass die Höchsten so nachsichtig mit ihm waren und ihrem Haus sogar die Ehre erwiesen zu bleiben. Mit einem Wink konnte Mini wieder gehen und raste hoch, er hoffte so sehr, dass nichts passiert war.

"Wir sind eine Generation und ich finde, die sollte zusammen halten. Schließlich werden wir auch später noch zusammen arbeiten." Das stand für ihn fest und Tae-Min würde sich ihnen und ihren Entscheidungen beugen müssen. Bei dem heutigen Fauxpas hatte der Junge da schlechte Karten, mehr als nur ein paar Abstimmungsrechte für sich herauszuschlagen.
Phoenix hielt dem Blick stand und erst als der Typ sich dem Einauge zuwandte, sah er Jong eine Spur zweifelnd an. Irgendwie hatte er sich den heutigen Tag bzw. Abend anders vorgestellt. Es lag aber auch Dankbarkeit in seinem Blick und das obwohl sie heute noch über Beschützer und dergleichen gesprochen hatten. Hier begriff der Langhaarige sofort, dass es besser war, das vorzugeben was die anderen in ihm sehen wollten: ein Schneewittchen, hübsch anzusehen aber nicht viel in der Birne und nicht stark genug, sich gegen andere zu behaupten. So konnte er sie immer noch überraschen und blieb sachte in Jongs Arm gelehnt stehen. Dass die beiden zum essen bleiben wollten, passte ihm natürlich überhaupt nicht und das sprach er auch gleich aus - er war eben eine ehrliche Natur und das besonders dann, wenn er gereizt war. Allerdings hielt er Mini nicht auf. Dass dem die Hände gebunden waren, sah er ein.

Maru hatte den Stuhl auf die hinteren beiden Beine gestellt und kippelte gemütlich vor sich hin, während er sich im Raum umsah. Erst als Yang ihm den Block zeigte, wurde er darauf aufmerksam. Für so Kleinkram hatte er meist keinen Blick. "Ist das etwa dein Cousin?" Er lachte, denn sowas hatte er nun wirklich nicht erwartet. "Ich fass es nicht..! Tae-Min muss wohl jünger sein, als wir glauben. Oder naiver."
"Hey! Müsst ihr in fremden Sachen rumgrabbeln!" Phoenix hatte sich nun doch von Jong gelöst und funkelte verstimmt zu Taeyang und Maru rüber. Rasch griff er sich den Zeichenblock vom Bett und klappte ihn ordentlich zu, damit die Zeichnungen nicht noch beschädigt wurden. Bei Taes Worten schnaubte er verächtlich. "Eine GastFREUNDSCHAFT, die ihr mit Füßen tretet! Wenn ihr schon so tun musst, als wärt ihr die Götter der Welt, dann benehmt euch gefälligst so!" Jetzt wurde er allmählich wirklich sauer, auch weil Jongs innere Stimmung ihn mitaufpeitschte.

Mini sah Maru an und kurz, wirklich nur für den Bruchteil einer Sekunde, erkannte man, dass er sie sich allesamt zum Teufel wünschte. Doch er nickte und lächelte dann: "Ja natürlich, das sollten wir." Er wusste, dass er weit unten angelangt war und er wollte seinen Dad mit Stolz erfüllen und seinen Fehler von heute wieder gut machen. Es wurde Zeit, dass er damit anfing! Mini straffte leicht seine Haltung und ging dann runter. Oder besser gesagt er flitzte an Romeo vorbei zu seinen Eltern und dann wieder hoch.

Jong beobachtete das Verhalten der wohl Älteren und es kotzte ihn an und das sah man deutlich. "Ja, ist er. Sogar erstaunlich gut getroffen, sogar sein finsterer Blick." Tae knurrte und warf den Block auf´s Bett, eigentlich hätte das Bild in den Müll gehört. "Das kannst du laut sagen, vielleicht geht er noch zur Schule? Dann wäre die gewollte Ohrfeige berechtigt, an Kinder richtet man so ein Angebot nicht." Jetzt musste Tae grinsen und sah dann zu Schneewittchen. Klar musste er darin rum grabbeln, wenn Taemin da schon hin gesehen hatte, weckte das natürlich sein Interesse, weil es ein heimlicher absichernder Blick gewesen war. "Götter können sich so benehmen wie sie wollen. Wir sind nicht bei den christen, Sweetheart." Wenn Tae das Wort aussprach klang immer ein rauchiger Unterton mit.
Jong hingegen platzte nun der Kragen, das Wort war der Auslöser und das rumgeschnüffel war auch nicht hilfreich gewesen. "Verdammt noch mal!! WAS wollt ihr hier wirklich? Wenn ihr Taemin irgendwas antut oder ihn verletzt, dann werde ich..." Was er wollte kam nicht mehr raus, denn Mini kam rein und hatte das noch vor der Tür mit bekommen. Schnell ging er zu Jong und stellte sich vor ihn, strich über seine Wange und schüttelte seinen Kopf. Der 23-Jährige knurrte und brachte sich dann mit Gewalt selbst zur Ruhe. Aber er entschuldigte sich nicht, das tat Mini für ihn, in dem sich vor den beiden Höheren verneigte: "Entschuldigt bitte." Jong knirschte mit den Zähnen und hätte seinen Ex fast an der hellgrauen Jacke wieder hoch gezogen.

Taeyang beobachtete den Umgang sehr genau zwischen den beiden, die halbe Drohung hatte ihn völlig kalt gelassen. "Dafür hat er seinen Leibwächter-Gnom." provozierte er Jong und grinste leicht. Das machte aber auch Spaß. Er nickte Maru zu und erst als dieser etwas näher war, sagte er: "Wenn der Kleine nicht schwul ist, dann weiß ich auch nicht." Klar meinte er Mini, bei diesem Beschützertyp war er sich noch nicht ganz sicher.

Romeo passte auf, lauschte ganz genau auf das, was darinnen vorging. Doch einmischen würde er sich nur, wenn jemand Mini verletzen wollte. Der Rest war ihm einerlei und da stand es ihm auch nicht zu, einzugreifen.
Maru wirkte überaus vergnügt. Die gereizte Stimmung heiterte ihn regelrecht auf, vor allem zu sehen, wie ihre "Opfer" sich unter ihnen herumquälten und doch nichts tun konnten. Dabei war er gar nicht wirklich sadistisch veranlagt. "Er studiert." Amüsiert grinste er Taeyang an und auch hier gefiel es ihm, wenn sein bester Freund sich auf die gereizte Stimmung einließ. Für ihn war es immer ein herrliches Schauspiel, zu beobachten und nur zu gern ließ er andere für sich agieren. Und Yang beherrschte das ausgesprochen gut.

"Götter können vor allem fallen!" Phoenix Augen blitzten vor Wut und mit seinen Worten hatte er genauso einen Pfeil ins Blaue geschossen, wie Jong mit seiner Explosion. Mini kam hereingestürmt und war bei Jong, ehe Phoenix ihn hätte zurückhalten können. Aber er hatte bereits selbst die Hände zu Fäusten geballt.
Die Verneigung registrierte Maru nur am Rande. Er war bereits aufgestanden und an Tae-Min vorbei gegangen, noch ehe dieser ganz unten angelangt war mit seiner Verneigung. Die beiden umschritt er, vernahm Yangs Worte und nickte abwesend. Er taxierte Phoenix mit Blicken, doch der Langhaarige ließ sich nicht einschüchtern. Dicht vor ihm blieb er stehen und Phoe blieb gar keine andere Wahl, als zu Maru aufzusehen, aber auch davon ließ er sich nicht unterkriegen.
Dass Jong nicht eingreifen konnte, wusste Maru - da war immer noch Taeyang, der den anderen zurückhalten würde, sollte der sich auf ihn stürzen wollen. "Ich warne nur einmal, Schneewittchen. Noch ein solches Wort und du schadest nicht nur dir selbst, sondern auch Tae-Min und seiner Familie. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?" Diesmal hatte Maru nicht die Kehle des Jüngeren ergriffen, sondern sein Kinn und hielt es mit Kraft fest.

Phoenix bleckte seine weißen Zähne etwas und war drauf und dran, dem Einauge ein "Fick dich" ins Gesicht zu zischen, als die Tür aufging und Romeo eintrat. "Wenn ihr Ärger macht, fliegt ihr raus!" Die Worte waren wie ein Peitschenknall, so dass sogar Maru den Kopf drehte und zu dem Assassinen sah. Doch Romeos Blick lag nicht etwa auf Maru und Taeyang, sondern ganz eindeutig auf Jong und Phoenix.
Der Langhaarige schwieg, auch dann als Marus Hand von seinem Kinn über seine Kehle glitt und dann von ihm abließ. "Deine Hilfe ist nicht erwünscht. Ist das Essen schon fertig?" - "Geh selbst nachsehen!" Romeo knurrte verärgert über die dämliche Frage, stieß die Tür noch weiter auf und deutete nach draußen. Aber da Maru sowieso gerade frische Luft schnappen wollte, war das kein Problem. "Ich werde mich ein wenig mit den Erwachsenen unterhalten." Marus Blick traf auf Mini, dann wollte er das Zimmer verlassen und runter zu den Eltern gehen.

"Ach, doch älter als gedacht. Na in zehn Jahren wird er sich freuen, dass man ihn für jünger hält." kam es von Taeyang, der entspannt gegen den Schreibtisch gelehnt da stand. Götter können fallen, das war mal ein guter Spruch und der Kampfsportler grinste sich innerlich eins. Er amüsierte sich, endlich war mal was wieder was los! Gute Idee, dass sie her gekommen waren, wie er Maru schweigend mitteilte.

Die Stimmung war nahe am Abgrund und Mini schaffte es Jong wieder zu beruhigen, der ihn einfach für einen Moment in den Arm nahm und fest an sich drückte. Er ließ jedoch wieder los als dieser Krüppel zu Phoenix ging und so kam auch Jong näher. Taeyang beobachtete das sehr genau und bemerkte auch, dass Taemin Angst hatte und Jong wieder zum zerreißen gespannt war. Plötzlich kam sein vermaledeiter Großcousin rein und räumte auf. Jong funkelte den Leibwächter an und knurrte dann. "Ich warne dich..." raunte er Maru zu und ging dann lieber. Sein Weg führte ihn ins Dojo, wo er sofort - natürlich ohne Schuhe oder Socken - anfing zu trainieren. Dafür hatte er noch genug Energie und er musste unbedingt runter kommen.

Mini sah von seinem besten Freund zu Maru, der ihn ansah und er wusste nicht, was er genau tun sollte. Für ihn war der Blick eine Aufforderung und doch zögerte er. Er wollte Phoenix nicht allein lassen! Taeyang sah ebenfalls zum Sohn des Hauses und deutete mit einer Geste an, dass er zu gehen habe. Doch erst, wenn Phoe ihm das ermöglichte würde er Maru folgen, was er dann auch tat. Tae hingegen musterte das Schneewittchen und fragte dann: "Was läuft da eigentlich zwischen euch Dreien? Normal ist das nicht." Und er wollte eine Antwort, wenn nötig würde er sie mit Gewalt hervor locken.

Maru gluckste leise und konnte Taeyang nur recht geben. Sein eigenes Alter war schon extrem schwer zu schätzen, durch seine Narben war immerhin nur noch eine Hälfte seines Gesichts zu sehen und das wirkte manchmal besonders jung. Aber eben nur manchmal. Er konnte auch verdammt erwachsen aussehen, wenn er wollte - aber gerade wollte er das nicht. Was Tae gerade amüsierte, brachte ihn beinahe schon in Rage. Für ihn zählte das beinahe schon unter Hochverrat, auch wenn der Junge nicht dazu gehörte. Aber alles zusammen genommen, war es doch herrlich amüsant. Nichtsdestotrotz gehörte Schneewittchen in seinen Augen bestraft und erneut drohte er ihm. Aber das halbe Mädchen zuckte nicht mal mit der Wimper, auch nicht wegen dem Schmerz, den er ihm zufügte. Es überraschte Maru innerlich, dass dieser Jong einfach ging und die beiden Mädels hier schutzlos zurück ließ - aber jetzt hatte er wohl begriffen, dass er machtlos war.

Phoenix wollte seinen Blick nicht senken. Auch dann nicht, als Romeo aufkreuzte. Aber das brauchte er auch nicht mehr, denn Maru ging und wollte Minis Eltern wohl Bericht über seine Beobachtungen erstatten. Maru wartete auch gar nicht erst, sondern ging gemütlich an Romeo vorbei und die Treppe runter. Jongs Warnung hatte er nicht ernst genommen - warum auch? Ob Mini ihm folgte oder nicht, war ihm da fast schon egal - er wusste dass Yang dafür sorgen würde, wenn er mit Schneewittchen alleine sein wollte. Beschwingt ging er in die Küche und setzte ein bezauberndes Lächeln auf. "Hmm... das duftet ja herrlich! Kochen Sie täglich? Bei uns gibt es leider kaum regelmäßiges Essen..." Schnuppernd beugte er sich über den Wok und betrachtete sich all die Zutaten, die hier noch herumstanden. Als die Frau ihn fragte, ob er mal probieren mochte, nickte er gleich und ließ sich von ihr den Löffel in den Mund stecken. "Hmmmmmh! Köstlich!" Und schon blitzten die Mutteraugen voller Liebe auf. SO einen Sohn hätte sie gerne gehabt!

Phoe nickte Mini nur leicht zu und setzte sich schließlich aufs Bett. Mitgehen wollte er nicht. Er war froh, wenn dieser blöde Fanatiker Abstand hielt. Innerlich seufzend, strich er sich die langen Haare aus dem Gesicht und sah zu Taeyang rüber. Der war ja immer noch da... "Die Antwort hat Tae-Min dir bereits gegeben. Und davon abgesehen, geht es dich einen feuchten Dreck an." Er war immer noch sauer und stur und konnte sich deswegen auch nicht länger zurück nehmen.

Mini folgte dem Höheren und sah nur flüchtig zu Romeo als er an ihm vorbei ging. In der Küche angekommen lächelte er bei der Szene, die sich ihm bot, aber nur so lange bis er den Ausdruck in den Augen seiner Mom sah. Es verletzte ihn und wie sehr konnte seine Mom sehen, da sie zu ihrem Sohn sah. Als er angekommen war war sie noch so stolz auf ihn und jetzt? Wegen dem Fehler von heute? Mini presste die Zähne aufeinander und lächelte dann wieder, als wäre nichts gewesen. Er hatte ihre Antwort gehört, dass sie nicht immer die Zeit hatte zu kochen und fast hätte er hinzugefügt, dass er das seit er hier war öfter machte. Aber das würde sicher nicht gut ankommen, weshalb er doch lieber schwieg. "Meine Mom hat ein besonderes Talent beim Kochen." bemerkte er und verriet sich dann doch, etwa zwei Minuten später als seine Mom nach den Worten: "Passt du bitte kurz auf?" ans Telefon ging. Er rührte weiter um, griff mit sicherer Hand nach einem bestimmten Gewürz und verfeinerte die Soyasoße damit.

"Ja, die Antwort habe ich mit bekommen. Aber ich sehe, dass das nicht alles ist." Tae lächelte und gesellte sich dann näher zu dem Langhaarigen. "Es wäre jedoch äußerst nett, wenn du endlich deinen Namen verraten würdest. Mir gefällt Schneewittchen nicht, auch wenn sie angeblich sehr flachbrüstig gewesen sein sollte. Außerdem war es eine langweilige Prinzessin, die vom Prinzen gerettet werden musste." Jetzt grinste er amüsiert und ließ seinen Blick über den Körper des anderen schweifen.

Romeo sah Mini ebenfalls kurz an, aber es lag nichts in seinem Blick. Auch dann nicht, als er dem Jüngeren nach unten folgte und in der Küche Aufstellung nahm. Den flüchtig amüsierten Blick von Maru ignorierte er. Der hatte aber gleich gute Karten bei Tae-Mins Mutter und lobte sie für dieses schon jetzt leckere Essen, obwohl sie betonte, dass es noch nciht fertig war. "Ach schade. Ich wäre gerne öfter zum Essen gekommen. Ihre Familie ist... sehr nett." Mit diesen Worten verneigte er sich leicht vor der Mutter, was ihr gleich rote Wangen zauberte und sie dann zum Telefon gehen ließ. Er wartete und beobachtete, wie Mini sich an der Soße zu schaffen machte und runzelte leicht die Stirn. "Eine Kochfee? Sag bloß, du putzt auch noch? Dann kannst du gerne mal bei mir vorbei kommen." Er grinste süffisant. "Verunstalte die Soße bitte nicht, ich fand sie durchaus lecker." Maru verschränkte die Arme etwas vor der Brust und betrachtete Tae-Min. Mit den Worten, dass er die Familie sehr nett fand, konnte er den Jungen leicht bedrohen. "Weißt du... es sah nicht so aus, als wärest du nicht schwul. So wie dieser Jong dich in die Arme genommen hat, wirkte es eher so, als würde er das aus Gewohnheit machen."

Phoenix sah Taeyang leicht unterkühlt an. Was kümmerte den das eigentlich? Er blieb gerade und aufrecht sitzen, auch als der andere sich ihm näherte. Aber davon ließ er sich noch nicht provozieren. Er wollte Mini keinen Ärger mehr machen, konnte aber für nichts garantieren. "Wer sagt dir, dass ich kein Prinzesschen bin? Mein Prinz könnte ebenfalls jederzeit kommen und mich retten." Obwohl er sich bemühte, hörte er selbst, wie hohl seine Worte klangen. Da brachte es auch nichts, noch länger um den heißen Brei herumzureden. "Hättest du zugehört, wüsstest du zumindest meinen Spitznamen." Denn den hatte Jong beim Eintreten genannt. Aber er wollte den armen armen Götti nicht länger im Dunkel tappen lassen. Nicht dass er sich noch die Nasenspitze anschlug. "Ich heiße Phoenix." Argwöhnisch musterte er Taeyang jetzt ebenfalls näher. Der Mann sah unbestreitbar gut aus und er spürte, dass Taeyang das auch ganz genau wusste. Umso mehr versuchte er, auf der Hut zu sein. "Was interessiert dich das alles überhaupt?"

Minis Mutter war schon auf der Seite des Einäugigen und mochte ihn sehr viel mehr als die Freunde ihres Sohnes. "Wenn Sie möchten, dann kann Taemin Sie anrufen und wenn Sie die Zeit erübrigen können, kommen Sie einfach vorbei." Oh Gott, das durfte doch nicht wahr sein! Irgendwie hatte Mini das Gefühl, dass ihm heute rein gar nichts erspart blieb. Er lächelte jedoch und meinte höflich "Es wäre mir eine Freude." Es klang sogar danach.
Kurz darauf fluchte er innerlich und zwar so, wie es sonst nur Phoenix konnte. "Ich halte mein Zimmer in Ordnung, falls du das meinst." Auf das Vorbeikommen sprang er jedoch nicht an, das ignorierte er. Auch wenn er wusste, dass fast alle anderen das sofort nutzen würden um es wortwörtlich zu nehmen und ihn zu besuchten. "Ich weiß was ich tue, keine Angst." Mini brummte und warf dem Älteren einen verstimmten Blick zu. Da der ja sowieso gesehen hatte, dass er kochte, konnte er ihm auch klar machen, dass er wusste was er tat. Er rührte noch mal um, nahm einen neuen Löffel, tunkte ihn in die Soße und hielt den Löffel Maru dann hin. Jetzt, da er sich seiner Sache so sicher war, sah er ihn leicht auffordernd an, damit dieser probierte.
Doch dann hatte er das Gefühl für den Bruchteil einer Sekunde zu fallen, so als würde er eine Stufe verfehlen und ins Leere treten. Doch er pokerte als er antwortete: "Ist es auch. Wir kennen uns noch aus New York und er hat mich immer so in den Arm genommen, wenn er mich beschützen wollte und das war öfter nötig." Ein bisschen verstimmt klang er dabei und untermauerte seine Aussage noch. Endlich einmal sah man ihm nicht an, dass er halb log.

"Niemand. Aber ich hoffe es einfach mal und wenn doch, dann bist du immerhin eine mit Krallen." Taeyang lachte kurz und seine gute Laune steigerte sich immer mehr. Es war endlich mal jemand da, der nicht sofort kuschte. Wäre der andere allerdings hässlich oder fett, dann hätte er ihm das nicht durchgehen lassen. "Wieso sollte ich zuhören, interessant war bisher kaum etwas gewesen." Phoenix also, ja klang ganz gut, besonders auch deshalb, weil es kein koreanischer Name war. "Weil du mich interessiert." Wieder ein Lächeln, während er neben ihm stehen blieb. Setzen kam für ihn nicht in Frage, er stand nicht auf gleicher Höhe mit diesem Ausländer.

Bei dem Vorschlag konnte man Maru richtig strahlen sehen. Wie auf Abruf konnte er absolute Freude in sein Gesicht zaubern, wie auch jegliche andere Gefühle, auch wenn ihm nicht danach war. "Dieses Angebot kann ich kaum ablehnen." Dankend verneigte Maru sich und strich die neckende Strähne etwas zurück, damit Tae-Mins Mom gleich noch eine Tube Mitleid aufmachte. Seine vernarbte Seite war wirklich nicht schön, aber gerade deswegen bewundernswert, weil es kein Unfall gewesen war. Maru wandte sich dem Sohn zu und lächelte ihn an. "Dann lass ich dir meine Nummer zukommen. Taeyang weiß sie sicher auswendig." Er selbst kümmerte sich um so etwas nicht. Und allein das Zeichen, dass er Tae-Min keine Visitenkarte gab, war ein kleiner Hieb unter die Gürtellinie - aber den bekam die Mutter nicht mehr mit. Seinem Vater würde er wohl die Karte überreichen, denn der war es in seinen Augen mehr Wert.
"Davon konnte ich mich selbst überzeugen." Trotzdem entstand vor seinem inneren Auge das Bild von Tae-Min in einem Hausmädchendress, was ihn zu einem leisen Lachen bewegte. Erklären tat er sich natürlich nicht und das brauchte er auch gar nicht. Abwarten beobachtete er Tae-Mins Tun und zögerte, als dieser ihm den Löffel hinhielt. Könnte ja sein, dass das Gericht jetzt vergiftet war. Andererseits war er sich ziemlich sicher, dass Romeo eine ganze Batterie an Gegengifte bereit hielt und so kostete er dann doch von dem Löffel, wie er auch schon bei seiner Mutter gekostet hatte. Diesmal entwich ihm kein begeisterter Laut, schließlich musste er hie nicht übertreiben. Dafür nickte er widerwillig. "Schmeckt gut. Du darfst mich jetzt öfter bekochen. Und weißt du was? ICH rufe dich an, wenn ich Hunger habe." Eine Ehre für die Familie, eine kleine Ohrfeige für den Jungen.
"Ist das so? Hast du ihm denn nicht gesagt, dass vor uns keine Gefahr droht?" Maru zeigte seine Zähne und es war beinahe ein gefährliches Drohen, anstatt ein Lächeln.

"Ah. Du stehst also auf schwule Raubkatzen? Ich glaube, dann solltest du dich in einem Zoo umsehen." Er musste ja nicht direkt zugeben, dass er schwul war - auch wenn man es ihm ziemlich ansah. Bei den nächsten Worten schnaubte er nur erneut und sah von Taeyang weg. Was zum Teufel blieb der Kerl denn hier, wenn ihn nichts interessierte? Oder war er etwa Marus Schoßhund? Oh ja, so einige böse Gedanken spiegelten sich in seinen Augen wieder, aber er sprach keinen davon aus. Er musste ja nicht seinen Kopf selbst in die Schlinge stecken. "Ohje... Was würde nur dein Daddy dazu sagen, dass du auf den Arsch eines Ausländers stehst?" Jetzt sah Phoenix wieder zu ihm auf und hatte kein Problem damit, den Kopf in den Nacken zu legen. Er fühlte sich nicht unter der Würde eines anderen. Aber dass hier sowieso alle gegen Ausländer waren, hatte er schon mitbekommen.

Ja, Mini konnte sehen wie seine Mutter auf den Ar... Älteren herein fiel und von ihm eingesponnen wurde. Zuerst bemerkte er den Seitenhieb wegen der Telefonnummer nicht, denn in den USA war es keine Seltenheit, dass ein Freund eher die Handynummer wusste als man selbst. Doch dann wurde ihm klar, dass es anders gemeint war und senkte den Blick deswegen.
Allerdings packte ihn dann sein Stolz, den er dann besaß, wenn er wusste was er konnte. Wie etwa beim Tanzen, Kochen und Zeichnen. Beim Klavierspielen teilweise, da brauchte er mehr Übung, was er in der Uni verwirklichen wollte. Das leise Lachen irritierte ihn für einen Moment, ehe er es einfach auf seine Ordnung im Zimmer schob. Während Maru zögerte vom Löffel zu probieren, runzelte Mini leicht seine Stirn. War es ihm etwa nicht gut genug oder wie? An so was wie Gift dachte er nicht und würde er auch nie einsetzen. Das Lächeln wegen dem Kompliment war echt und höchst erfreut, sprich er strahlte Maru kurz an, ehe es schwächer wurde. "Oh..." War das Erste was ihm dazu einfiel. Diesmal war er sich der Ehre für seine Eltern bewusst, was auch der einzige Grund war, warum er es einfach annahm. "Vielen Dank. Ich hoffe, ich sitze dann nicht gerade in einer Klausur." Die würde er auch nicht für Maru sausen lassen, er nahm sein Studium ernst - auch wenn er es gar nicht wollte. Aber sein Vater wollte es.
"Ja." Mini zog unwillig die Augenbrauen zusammen. "Wann hätte ich es ihm denn sagen sollen? Außerdem wirkte es doch so..." Der Jüngere ließ sich von der Drohgebärde einschüchtern und brach ab. Fest presste er seine Lippen aufeinander und wandte sich wieder dem Essen zu, rührte hier und da um und schwieg leicht angespannt.

"Ja sicher tu ich das. Aber im Zoo sind sie langweilig, deren Willen wurde durch die Gefangenschaft gebrochen." Das gab er unumwunden zu, das wusste jeder in der Familie und auch, dass es das einzige Ärgernis vom Triadenboss war. "Mein Vater würde dazu nichts sagen, er ist tot." kam es hart auf diese provokative Frage und in seinen Augen blitzte es unheimlich auf. Gefährlich nicht, das war sein Lächeln, seine Augen sprachen eine Geheimsprache, sie waren unergründlich - es sei denn, er wollte dass sie etwas aussagten.

Maru runzelte leicht seine Stirn und sah in Richtung Romeo - aber auch nur, weil die Uhr dort in der Nähe hing, wie er schon beim Eintreten bemerkt hatte. "Also zu meiner Zeit wurden in der Uni abends um solche Uhrzeiten keine Klausuren geschrieben. Meines Wissens nach, dürfte sich daran nichts geändert haben." Glaubte der Kleine wirklich, er würde jetzt Mittags oder so anrufen? Als ob er nichts besseres zu tun hätte.. Aber scheinbar hatte der Junge keine Ahnung, wie kostbar einem Freizeit war, wenn man so eingespannt war wie er.
"Ich bin mir sicher, du hattest genug Zeit dazu. Ich glaube ja kaum, dass der Typ erst seit gestern hier ist, so wie der sich zu Hause fühlt." Denn normalerweise bewegte man sich auf fremden Territorium doch etwas anders. "Hol dein Versäumnis nach. Ich glaube nicht, dass ich noch lange so nachsichtig mit deinen... Freunden sein kann." Er spürte, dass er von Romeo beobachtet wurde, aber die angespannte Stimmung löste sich, als Minis Mutter zurück kam. Er lächelte ihr entgegen. "Ist Brabbel-san da? Ich würde mich gerne mit ihm von Mann zu Mann unterhalten." Ihr Lächeln gefror etwas, kehrte aber wieder zurück und unter viel Nicken und Verbeugungen, führte sie ihn zu Tae-Mins Vater. Sie unterhielten sich über geschäftliches, aber noch ließ Maru nicht verlautbaren, was er von seinem Sohn hielt. In diesem Zuge überreichte er dem Vater auch eine Visitenkarte in schwarz. Es standen unzählige Titel, Adressen, Ränge und Telefonnummer darauf, war aber Marus persönliche Karte.
Pünktlich als das Essen fertig war, verließ er das Büro und ließ einen schwitzenden Mann zurück. "Ich darf mich schon setzen, ja?" Er sah zur Mutter und wählte natürlich den Kopf des Tisches als seinen Sitzplatz aus.

"Dann geh mal in einen Käfig. Ich bin sicher, ein paar Tatzenschläge haben sie für dich übrig." Jetzt musste Phoenix doch etwas schmunzeln und begriff noch nicht, in was er sich da gerade rein ritt. Die Worte entglitten ihm einfach, ohne dass er groß darüber nachdachte. Kurz überlegte er, ob er ihm Beileid wünschen sollte - aber er hatte keins und erwiderte den Blick ruhig. Diesmal konnte er ihm jedoch nicht lange standhalten, denn er sah wieder weg und stand auf. "Das Essen müsste jeden Moment fertig sein." Und er hatte keine Lust, sich länger mit Taeyang über irgendeinen Kram zu unterhalten und sich bedrohen zu lassen.

Verdammt, gegen die Röte, die sich über seinen zarten Hals hinauf in seine Wangen schlich konnte Mini absolut nichts machen. Natürlich meinte der Ältere das Essen am Abend und so seufzte er nickte. "Es ist immer noch so. Tut mir Leid." Diesmal tat es ihm das wirklich, weil er nicht mit gedacht hatte.
"Er ist seit zwei Tagen hier, wie Phoenix auch. Er weiß nichts von der Triade und ich wollte ihm das auch nicht erzählen." Mini hielt ein Seufzen zurück und versicherte dann: "Das werde ich." Natürlich würde er den beiden noch mal klar machen wie sie sich verhalten sollten. Aber er wusste, dass die beiden noch sehr viel mehr Amerikaner waren als er und er kannte ihr Temperament. Besonders bei Jongs Beschützerinstinkt... gut, dass dieser raus gegangen war. Er sah zu seiner Mom und lächelte sie an, ehe sie Maru zu seinem Vater führte. Er hatte sich wirklich bemüht und er hoffte, dass der Ältere jetzt nicht irgendwas forderte - eine Strafe zum Beispiel. Er überließ seiner Mom die Küche und deckte einfach den Tisch, wobei ihm fast ein Glas runter gefallen wäre. Danach ging er ins untere Bad, schloss aber nicht ab. Er brauchte aber einfach jetzt einen Augenblick für sich allein und die Anspannung äußerte sich in einem sichtbaren Zittern. Wie sehr wünschte er sich jetzt jemanden, der ihn in den Arm nahm und ihn mit den Worten 'Es wird alles wieder gut' anlog.

Taeyang hob eine Augenbraue an und winkte dann lässig ab. "So einen Schlag habe ich schon bekommen." Als er auf der Jagd war, hatte er nämlich die Pranke eines Luchs abbekommen, am Oberschenkel. Kurz darauf nickte er und ging zur Tür, vor Phoenix und ging die Treppe runter. Er folgte dem Duft des Essens und pflanzte sich neben Maru, auf dessen rechte Seite. Der Hausherr saß am anderen Ende des Tischen, neben sich seine Frau. Jong fehlte, er trainierte und dachte nicht daran zurück zu kommen, so lange diese Leute da waren. Mini kam zurück und lächelte allen zu und setzte sich einfach neben Phoenix, wobei er damit auch neben Maru saß. Seine Mom stand jedoch noch und bediente ihre Gäste, ehe sie ihrem Mann auffüllte, dann ihrem Sohn und schließlich Phoenix. Taeyang beobachtete die Familie unauffällig und sein Blick lag dazwischen entweder auf dem Langhaarigen oder er grinste Maru mit einem Blick an.

Maru akzeptierte die Entschuldigung wortlos. Wenn er sie einmal nicht akzeptierte, bekam der andere das recht schnell zu hören oder spüren. "Freunde, denen du nicht traust? Interessant." Mehr wollte er davon erstmal nicht hören, wirkte etwas abfällig und suchte lieber Tae-Mins Vater auf, mit dem er sich entspannt unterhielt, den Mann allerdings heftig ins Schwitzen brachte. Natürlich wollte er von der Strafe wissen, ob sie ausgeführt worden war, wie und von wem und ob der Mann glaubte, sein Sohn hätte jetzt daraus gelernt. Andernfalls würde er ihn mit zu sich nehmen und ihm richtiges Benehmen beibringen müssen. Der Punkt, an dem der Vater tatsächlich Angst bekam, seinen einzigen Sohn zu verlieren. Jetzt hatte seine Familie noch Rang und Namen, aber wenn er den Sohn weggenommen bekam...
Maru ließ sich lächelnd bedienen und lobt enoch einmal für die hübsche, traditionelle Aufmachung des Tisches. Hier und da stellte er scheinbar interessiert Fragen zum Essen, weil er manche Gewürze und sogar eine Gemüsesorte gar nicht kannte. Was die Mutter nicht verwerflich fand - der Junge musste schließlich so unendlich viel anderes Lernen und andere, wichtigere Dinge im Kopf haben. Da fiel niemandem auf, dass Tae-Min sich verdrückt hatte, ausgenommen Romeo. Der war ihm natürlich gefolgt und beobachtete ihn. Er ließ ihn einen Augenblick lang gewähren, ehe wieder Bewegung in ihn kam. "Reiß dich zusammen. Dein Fehlen fällt auf." Es war genug Zeit vergangen, in der man aufs Klo ging und sich die Hände wusch.

Allein diese Aussage ließ Phoenix mit einem Mal nicht länger abweisend, sondern interessiert dreinsehen. "Ach?" Trotz seiner Neugier wollte er nicht weiter nachfragen und presste flüchtig die Lippen aufeinander. Erleichtert folgte er Taeyang nach unten und war froh, die Gesellschaft von Minis Eltern um sich zu haben. Hier wirkte die Stimmung nicht länger gereizt. Rasch setzte er sich auf die noch freie Tischseite, Taeyang gegenüber. Irgendwer musste da ja sitzen. Dass er sich ihm gegenüber setzte, bemerkte er jedoch erst, als er schon saß und aufstehen wollte er dann auch nicht gleich wieder. "Vielen Dank." Mit einem zarten Lächeln bedachte er die Mutter, die aus dem Strahlen und fleißigen Bedienen nicht mehr heraus kam. Doch bevor die anderen mit dem Essen anfangen konnten, wurde er unruhig und bemerkte, dass Jong fehlte, wie es wohl noch keinem aufgefallen war. "Ich gehe Jong holen." Rasch stand er wieder auf und vergaß, dass er sich jetzt eigentlich vor den Eltern (und natürlich vor Maru und Tae) hätte verneigen müssen und schon eilte er davon.
Auf dem Hof sah er sich stirnrunzelnd um. "Jong?" Da hörte er aus dem Dojo die Geräusche und ging schnellen Schrittes rüber. "Hey... Das Essen ist fertig. Kommst du?"

"Ich will sie nicht in Gefahr bringen..." murmelte er leise, wahrscheinlich nicht mehr hörbar und sagte dazu natürlich auch nichts mehr und erst recht nicht, dass Phoenix alles wusste, was er über die Triade wusste.
Minis Mutter heimste das Lob für den gedeckten Tisch ein, auch wenn es ihr Sohn gewesen war, der ihn gedeckt hatte. Aber das würde sie wohl nur zugeben, wenn es dafür Zeugen gegeben hätte. Der war im Bad und als er Romeos mahnende Stimme hörte wäre er am liebsten gar nicht mehr raus gekommen. Doch stattdessen atmete er tief durch und ging einfach an ihm vorbei, mit jeder Minute dieses Tages zog es ihn immer mehr zurück nach New York. Es wäre besser für seine Eltern gewesen, wenn sie ihn da gelassen hätten. Den Rest des Abends schwieg er, wenn man ihn ließ.

Sein Vater sah der Schwuchtel verärgert hinter her, aber da auch er glaubte, dass Phoenix als Ausländer nichts über ihre Traditionen und das Verhalten wusste, ließ er ihm das dieses Mal durchgehen, würde es ihm aber später - ohne die -samas - noch mal erklären, sehr verdeutlichen. Dafür sah er zu seinem Sohn, der sich für Phoenix Verhalten vorher schon entschuldigt hatte. Tae amüsierte sich, lobte aber rein gar nichts, auch wenn es ihm schmeckte. Aber Lob gab es von ihm für so was nicht.
Jong trainierte verbissen und hatte was zum Boxen gefunden, auch wenn es keine richtigen Boxhandschuhe waren. Aber der Sandsack war genau das was er brauchte und hatte schon sein Shirt am Rücken und vorne an der Brust durchgeschwitzt, als er Phoenix hörte. "Nein. Ich komm erst wieder, wenn dieser Abschaum weg ist!" Ansonsten würde er sich nicht beherrschen können, sollten sie wieder Mini oder Phoenix dumm anmachen. "Ich ess später was."

Phoenix beobachtete Jong kurz und betrat dann den Dojo - mit Hausschlappen, die er hier die ganze Zeit trug und da war es ihm auch egal, dass man die nicht draußen trug. Langsam näherte er sich ihm und sah ihn seufzend an. "Bitte.. Du beleidigst die Typen vielleicht damit. Willst du, dass Mini noch mehr Schwierigkeiten bekommt?" Geschickt schob er sich zwischen Jong und den Sandsack und legte ihm die Hände auf die Schultern. "Vielleicht können wir uns gemeinsam mehr am Riemen reißen. Außerdem.. brauche ich dich. Dieser Taeyang will mich und hab ich keine Lust, ihm als Fußabtreter zu dienen." Die Bitte stand in den blauen Augen geschrieben und er sah Jong hilfesuchend an. "Lass es uns Mini nicht noch schwerer machen."